Mitch Daniels – US-Politiker, OMB-Direktor & Gouverneur von Indiana (2005–2013)

Mitch Daniels – US-Politiker, OMB-Direktor (2001–2003) und Gouverneur von Indiana (2005–2013). Reformorientierter Haushälter, Republikaner, Princeton- und Georgetown-Absolvent.

Autor: Leandro Alegsa

Mitch Daniels (geboren am 7. April 1949) ist ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er diente von 2005 bis 2013 als 49. Gouverneur von Indiana und war zuvor von 2001 bis 2003 Direktor des Office of Management and Budget (OMB) unter Präsident George W. Bush. Bekannt wurde Daniels für seinen Fokus auf Haushaltsdisziplin, Neuordnungen staatlicher Aufgaben und öffentlich-private Partnerschaften. Er ist mit Cheri Herman verheiratet.

Frühes Leben und Ausbildung

Daniels wurde am 7. April 1949 in Monongahela, Pennsylvania, geboren. Er studierte an der Universität Princeton und setzte seine Ausbildung an der Universität Georgetown fort. Während seiner frühen Karriere sammelte er Erfahrungen sowohl in der Bundesverwaltung als auch in der Privatwirtschaft.

Berufliche Laufbahn

Bevor er Direktor des Office of Management and Budget wurde, war Daniels in verschiedenen Funktionen auf Bundesebene tätig und arbeitete später in der Privatwirtschaft, unter anderem in leitenden Positionen bei Unternehmen der Gesundheitsbranche. Als OMB-Direktor leitete er die Behördenarbeit zur Ausarbeitung und Durchsetzung des Bundeshaushalts der ersten Amtszeit von Präsident George W. Bush.

Gouverneur von Indiana (2005–2013)

Als Gouverneur verfolgte Daniels eine konservative Haushaltspolitik mit dem Ziel, Defizite zu reduzieren und die langfristige Finanzstabilität des Bundesstaates zu verbessern. Zu seinen zentralen Maßnahmen und Initiativen zählen:

  • Haushaltsdisziplin und Reformen staatlicher Ausgaben;
  • Große Infrastrukturprojekte in Form öffentlich-privater Partnerschaften, prominentestes Beispiel ist das Programm „Major Moves“ zur langfristigen Verpachtung der Indiana Toll Road;
  • Bildungsreformen, darunter Förderungen für Charter-Schulen und Maßnahmen zur Leistungsorientierung im Schulwesen;
  • Steuer- und Verwaltungsreformen mit dem Ziel, das wirtschaftliche Umfeld für Unternehmen zu verbessern.

Seine Politik brachte ihm sowohl Anerkennung für die Verbesserung der Finanzlage Indianas als auch Kritik von Gewerkschaften und Teilen des öffentlichen Sektors, die Einschnitte bei Ausgaben und Änderungen in der Bildungs- und Verwaltungspolitik beanstandeten.

Späteres Wirken

Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur übernahm Daniels 2013 die Leitung der Purdue University und blieb Präsident der Hochschule bis 2022. In dieser Zeit setzte er Initiativen zur Modernisierung der Hochschulverwaltung, zur Begrenzung von Studiengebühren und zur Stärkung digitaler Bildungsangebote um; unter seiner Führung erweiterte Purdue unter anderem seine Online-Angebote.

Beurteilung und Bedeutung

Mitch Daniels gilt als profilierter Vertreter einer ökonomisch konservativen Politik innerhalb der Republikanischen Partei. Er wird häufig für seinen pragmatischen Verwaltungsstil, seine Anstrengungen zur Konsolidierung staatlicher Finanzen und seine Bereitschaft, unkonventionelle partnerschaftliche Lösungen (z. B. Verpachtungen von Infrastruktur) zu nutzen, genannt. Zugleich blieb sein Stil politisch umstritten, insbesondere bei Arbeitnehmervertretungen und Teilen des Bildungssystems.

Persönliches: Daniels ist mit Cheri Herman verheiratet. Neben seiner politischen und administrativen Tätigkeit ist er als Autor und Redner zu Themen der öffentlichen Verwaltung und Haushaltsführung aktiv.



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