Genkō: Epochen, Mongoleninvasionen und Genkō-yōshi erklärt

Genkō: Epochen, Mongoleninvasionen der 1270er Jahre und das Genkō-yōshi – kompakte, fundierte Erklärung zu Hintergründen, Ablauf und historischer Bedeutung.

Autor: Leandro Alegsa

Genkō oder Genko kann bedeuten

  • Genkyō (元亨), auch romanisiert als Genkō, Japanische Ära von 1321 bis 1324
  • Genkō (元弘), Japanische Ära von 1331 bis 1334

Andere Verwendungen:

  • Genkō (元寇) ist ein allgemeiner Begriff für die beiden Versuche einer Invasion der Inseln Japans durch koreanische und mongolische Truppen in den Jahren 1274 und 1271
  • Genkō yōshi (原稿用紙), eine Art japanisches Papier

Hinweis zur Schreibweise und Unterscheidung

Der Begriff Genkō erscheint in mehreren, voneinander zu unterscheidenden Bedeutungen: als Name zweier japanischer Zeitabschnitte (Nengō), als historische Bezeichnung für die mongolischen Invasionsversuche und als Bestandteil des Wortes Genkō-yōshi für Manuskriptpapier. Diese Bedeutungen sind zwar gleich ausgesprochen, unterscheiden sich aber durch die verwendeten Schriftzeichen (Kanji) und den historischen Kontext.

Die Epochen: Genkyō (元亨, 1321–1324) und Genkō (元弘, 1331–1334)

In Japan werden Jahre traditionell durch Äranamen (Nengō) bezeichnet. Die beiden hier verwandten Nengō sind:

  • Genkyō (元亨, 1321–1324): Dieser Äraname fällt in die Regierungszeit von Kaiser Go-Daigo (reg. 1318–1339). Die Jahre einer Ära geben oft politische oder religiöse Bedeutungen wieder; Genkyō ist eine von mehreren kurzen Äras in dieser Periode.
  • Genkō (元弘, 1331–1334): Diese Ära ist besonders bedeutsam, weil in ihre Zeit der Genkō-Krieg (元弘の乱 / Genkō no ran) fällt, eine Reihe von Aufständen und Feldzügen, die schließlich 1333 zur Niederlage des Kamakura-Shōgunats führten. Führende Akteure dieser Auseinandersetzung waren Kaiser Go-Daigo sowie Kriegsherren wie Nitta Yoshisada. Der Sturz des Kamakura-Regimes leitete die kurzzeitige Wiederherstellung der kaiserlichen Macht (Kenmu-Restauration) ein und ebnete den Weg für die späteren Entwicklungen, die zur Ashikaga-Herrschaft führten.

Genkō (元寇) – die mongolischen Invasionsversuche

Der Ausdruck Genkō (元寇) bezeichnet historisch die beiden groß angelegten Invasionsversuche der Mongolen unter Kublai Khan gegen Japan in der späten Kamakura-Zeit. Wichtiges in Kürze:

  • Die beiden Invasionen fanden tatsächlich in den Jahren 1274 (Bun'ei-Schlacht) und 1281 (Kōan-Schlacht) statt. (Hinweis: gelegentlich werden Jahreszahlen falsch wiedergegeben; die korrekten Jahre sind 1274 und 1281.)
  • Die Flotten und Truppen wurden größtenteils aus dem Reich der Yuan-Dynastie mit Beteiligung des koreanischen Goryeo-Regimes aufgestellt.
  • 1274: Küstengebiete Kyūshūs – insbesondere Hakata-Bucht – wurden angegriffen; die Mongolen setzten andere Taktiken ein als die japanischen Samurai (z. B. Massenformationen und Bogenschützen auf Schiffen). Zwar landeten mordern ausgerüstete Truppen, doch nachdem die Invasoren nicht entscheidend durchbrechen konnten, zogen sie sich nach Seeschlachten zurück.
  • 1281: Die zweite Invasion war deutlich größer und bestand aus zwei Flottenverbänden. Eine schwere Taifunartige Stürmung zerstörte einen großen Teil der Invasionsflotte; dieses Unwetter wurde in der Überlieferung oft als „kamikaze“ (göttlicher Wind) bezeichnet, das Japan vor der Eroberung bewahrte.
  • Folgen: Die Angriffe hatten erhebliche politische und militärische Folgen in Japan. Sie führten u. a. zum Bau von Verteidigungsanlagen an wichtigen Küsten (z. B. Schutzmauern an Hakata) und belasteten das Kamakura-Shōgunat finanziell und politisch. Die Abwehr forcierte auch Veränderungen in Taktik, Rüstung und Küstenverteidigung.

Genkō-yōshi (原稿用紙) – das Manuskriptpapier

Genkō-yōshi (原稿用紙) ist ein spezialisiertes Schreibpapier, das in Japan für handschriftliche Texte verwendet wird. Wesentliche Merkmale:

  • Das Papier ist in gleichmäßige Kästchen eingeteilt; in der Regel passt in jedes Kästchen ein Schriftzeichen (Kanji, Kana oder Satzzeichen).
  • Gängige Formate sind z. B. 200 oder 400 Kästchen (z. B. 20 × 10 oder 20 × 20), je nach Anwendung (Schulaufgaben, Essays, Manuskripte).
  • Es gibt Konventionen zur Platzierung von Satzzeichen, Absätzen und Einrückungen; beim vertikalen Schreiben (tategaki) verlaufen die Zeilen von rechts nach links.
  • Genkō-yōshi wird in Schulen, bei Wettbewerben und von Autorinnen und Autoren genutzt, um Layout und Zeichenanzahl eindeutig zu strukturieren.

Weiterführende Anmerkungen

Bei der Beschäftigung mit „Genkō“ ist es ratsam, immer auf die verwendeten Kanji zu achten, um die richtige Bedeutung zu erkennen: 元亨, 元弘, 元寇 oder 原稿用紙 stehen für unterschiedliche historische bzw. praktische Konzepte. Für vertiefende Lektüre empfehlen sich Werke zur Kamakura- und Muromachi-Zeit, Quellen über die Mongoleninvasionen (Bun'ei und Kōan) sowie Handbücher zum Schreiben mit Genkō-yōshi.

Fragen und Antworten

F: Was bedeutet Genkō?


A: Genkō hat je nach Kontext mehrere Bedeutungen.

F: Was ist Genkyō?


A: Genkyō ist eine japanische Epoche, die von 1321 bis 1324 stattfand.

F: Wie wird Genkyō manchmal romanisiert?


A: Genkyō wird manchmal als Genkō romanisiert.

F: Was ist Genkō in der japanischen Ära von 1331 bis 1334?


A: Genkō ist eine andere japanische Ära, die von 1331 bis 1334 stattfand.

F: Was ist Genkō (元寇)?


A: Genkō ist ein allgemeiner Begriff, der sich auf die beiden Versuche koreanischer und mongolischer Truppen bezieht, in Japan in den Jahren 1274 und 1281 einzufallen.

F: Was ist Genkō yōshi?


A: Genkō yōshi ist eine Art japanisches Papier, das zum Schreiben und Erstellen japanischer Manuskripte verwendet wird.

F: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Genkō yōshi und den anderen Bedeutungen von Genkō?


A: Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen den im Text erwähnten Bedeutungen von Genkō.


Suche in der Enzyklopädie
AlegsaOnline.com - 2020 / 2025 - License CC3