Mobbing: Definition, Ursachen, Mechanismen und Schutzmaßnahmen
Mobbing: Definition, Ursachen, Mechanismen & Schutzmaßnahmen – Erfahren Sie, wie Mobbing entsteht, erkannt und effektiv bekämpft werden kann. Tipps für Prävention, Intervention & rechtliche Schritte.
Mobbing ist eine besondere Art des Konsens-Mobbing-Verhaltens. Es geht um ein Ungleichgewicht der sozialen, physischen oder sonstigen Macht, an dem eine Gruppe oder eine Person beteiligt ist.
Mobbing ist wie ein "Virus" oder ein "Krebs", der sich über Klatsch, Gerüchte und Anspielungen verbreitet. Mobbing wird von einem Anführer entwickelt oder vorangetrieben, der andere zu einem systematischen Muster "mafiösen" Verhaltens gegenüber dem Ziel überredet.
Definition und Merkmale
Mobbing beschreibt wiederholte, systematische Handlungen, die darauf abzielen, eine Person zu demütigen, auszugrenzen, zu schädigen oder ihre soziale Stellung zu untergraben. Wesentliche Merkmale sind:
- ein anhaltendes Muster über einen längeren Zeitraum, nicht ein einmaliger Konflikt,
- ein Machtungleichgewicht zwischen Täter*innen und Opfer,
- gezielte Schädigung des sozialen Status, des beruflichen oder schulischen Umfelds oder der psychischen/ physischen Gesundheit.
Ursachen und Mechanismen
Mobbing entsteht aus einem Zusammenspiel individueller, sozialer und institutioneller Faktoren:
- Individuelle Ursachen: Unsicherheit, niedrige Frustrationstoleranz, Persönlichkeitsmerkmale oder das Bedürfnis nach Dominanz.
- Gruppendynamik: Bestätigung durch andere, Nachahmung des Anführers, Gruppenzwang und Konkurrenzverhalten.
- Organisatorische Faktoren: schlechte Führung, fehlende Regeln, hohe Arbeitsbelastung, unklare Zuständigkeiten oder ein toxisches Klima begünstigen Mobbing.
- Soziale Mechanismen: Gerüchte, soziale Ausgrenzung, subtile Sanktionen, öffentliche Demütigung und Cyberangriffe multiplizieren die Wirkung.
Formen des Mobbings
- Direktes Mobbing: Beleidigungen, Drohungen, körperliche Übergriffe.
- Indirektes Mobbing: Ausgrenzung, Ignorieren, Verbreiten von Gerüchten.
- Cybermobbing: Beleidigende Nachrichten, Bloßstellung in sozialen Medien, Verbreitung von pikanten Bildern oder Fake-Informationen.
- Strukturelles Mobbing: systematische Benachteiligung durch Verfahren oder Regeln innerhalb einer Organisation.
Folgen für Betroffene
Mobbing kann erhebliche Folgen haben:
- psychische Belastungen wie Angst, Depression, Schlafstörungen und vermindertes Selbstwertgefühl,
- körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden oder chronische Erschöpfung,
- soziale Rückzugstendenzen, Leistungsabfall, Fehlzeiten, Jobwechsel oder Schulabbrüche,
- in schweren Fällen Suizidgedanken oder langfristige Traumafolgen.
Erkennen — Anzeichen bei Betroffenen
- plötzliche Veränderungen im Verhalten oder der Stimmung,
- häufige Krankmeldungen oder Vermeidung von Situationen (Arbeit, Schule),
- Isolation, Verlust von Freundschaften oder Rückzug aus Gruppen,
- deutliche Leistungseinbrüche und weniger Teilnahme an sozialen Aktivitäten.
Schutzmaßnahmen und Prävention
Wirksame Prävention beruht auf klaren Regeln, Aufklärung und einer Kultur, die Mobbing nicht toleriert:
- Klare Richtlinien: Unternehmen und Schulen brauchen verbindliche Anti-Mobbing-Richtlinien und Meldewege.
- Schulung und Sensibilisierung: Trainings für Führungskräfte, Lehrkräfte, Mitarbeitende und Schüler*innen über Erkennung, Prävention und Intervention.
- Melde- und Interventionsmechanismen: vertrauliche Anlaufstellen, Ombudsstellen, Mediationsangebote und klare Sanktionen.
- Bystander-Programme: Förderung von Zivilcourage — Kolleg*innen und Mitschüler*innen sollen lernen, wie sie Betroffene unterstützen können.
- Psychosoziale Unterstützung: Zugang zu Beratung, Supervision und psychotherapeutischer Hilfe für Betroffene und beteiligte Personen.
- Organisationsentwicklung: Verbesserung von Führungskultur, Arbeitsbedingungen und transparenter Kommunikation.
Konkrete Schritte, wenn Sie selbst betroffen sind
- Dokumentieren: Datum, Uhrzeit, Ort, Beteiligte, Zeugen und Inhalt der Vorfälle schriftlich festhalten.
- Suchen Sie Unterstützung: Vertrauensperson, Vorgesetzte, Betriebsrat, schulische Vertrauenslehrer*innen oder externe Beratungsstellen kontaktieren.
- Nutzen Sie offizielle Meldewege: Formale Beschwerde bei der zuständigen Stelle einreichen und Fristen beachten.
- Schützen Sie Ihre Gesundheit: Ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Sie Belastungssymptome bemerken.
- Rechtliche Schritte prüfen: Bei andauernder Schädigung kann rechtliche Beratung sinnvoll sein — z. B. zum Arbeitsrecht oder zum Schutz vor Beleidigung/Verleumdung.
Verantwortung von Arbeitgebern, Schulen und Behörden
Institutionen haben die Pflicht, ein sicheres Umfeld zu gewährleisten. Dazu gehören:
- Präventive Maßnahmen und regelmäßige Evaluation der Unternehmenskultur,
- funktionierende Beschwerde- und Interventionsmechanismen,
- angemessene Reaktionen auf Beschwerden, inklusive neutraler Untersuchungen und fairer Sanktionen,
- Schutzmaßnahmen gegen Re-Traumatisierung der Betroffenen.
Wen Sie um Hilfe bitten können
- interne Ansprechpersonen (Vorgesetzte, Personalabteilung, Schulsozialarbeit),
- vertretende Gremien (Betriebs- oder Personalrat, Schulleitung),
- externe Beratungsstellen, Opferhilfeorganisationen und psychologische Beratung,
- bei strafbaren Handlungen Polizei und gegebenenfalls Anwältinnen/Anwälte.
Kurz gesagt: Mobbing ist ein ernstes, vielschichtiges Problem, das frühzeitig erkannt und systematisch angegangen werden muss. Prävention, transparente Regeln, Unterstützung für Betroffene und konsequente Interventionen sind entscheidend, um Schaden zu begrenzen und ein respektvolles Miteinander wiederherzustellen.
Geschichte
Einige europäische Sprachen haben "Mafia" als Lehnwort übernommen, um besondere Arten von Mobbing zu beschreiben.
Checklisten
Eine Checkliste zur Identifizierung von Mobbingverhalten umfasst
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- Gruppe konzentriert sich auf einen kritischen Vorfall, der "zeigt, was für eine Art von Person das "Ziel" wirklich ist".
- Gemeinsamer Glaube, dass dem Ziel "eine Lektion erteilt werden muss"
- Verleumdungswörter und Argumentation über das Ziel
- geteilte negative Ideen über das Ziel
- Verlust der Argumentationsvielfalt, so dass es gefährlich wird, das Ziel zu verteidigen
- Addition der tatsächlichen oder eingebildeten Fehler des Ziels
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