Valery Iljitsch Rozhdestvensky (1939–2011) – Sowjetischer Kosmonaut, Sojus-23
Valery Iljitsch Rozhdestvensky (1939–2011) – sowjetischer Kosmonaut, Ingenieur und Tiefseetaucher; Sojus-23-Flugingenieur, später Ausbilder im Juri-Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum.
Valery Iljitsch Rozhdestvensky (13. Februar 1939–31. August 2011) war ein Kosmonaut der UdSSR.
Rozhdestvensky wurde in Leningrad geboren und studierte Ingenieurwesen an der Höheren Militäringenieurschule der sowjetischen Marine in Puschkin. Von 1961 bis 1965 war er Kommandant einer Tiefseetaucheinheit in der Ostseekriegsflotte.
Auswahl und Ausbildung
Am 23. Oktober 1965 wurde Rozhdestvensky in die Kosmonautengruppe der UdSSR aufgenommen. Seine Ausbildung umfasste das klassische Programm für sowjetische Raumfahrer jener Zeit: theoretische und praktische Vorbereitung in Raumflugsystemen, Trainings im Flug und in Simulatoren sowie medizinische und physische Konditionierung. Nach seinem Raumflug setzte er seine Tätigkeit im Raumfahrtbereich im Juri-Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum fort, wo er sowohl als erfahrener Kosmonaut als auch als Mentor für jüngere Kandidaten wirkte.
Sojus 23 (1976)
Rozhdestvensky flog 1976 als Flugingenieur an Bord von Sojus 23 zusammen mit dem Kommandanten Wjatscheslaw S. Sudow (Vyacheslav Zudov). Die Mission startete im Oktober 1976 mit dem Ziel, die sowjetische Raumstation (Teil des militärischen Almaz-/Salyut-Programms) zu erreichen. Aufgrund eines Fehlers im automatischen Rendezvous- und Andocksystem konnte die geplante Andockphase nicht durchgeführt werden, sodass ein Besuch der Station nicht zustande kam.
Bei der Rückkehr kam es zu einer unerwarteten Landung in einem abgelegenen und widrigen Gebiet: die Kapsel setzte im zugefrorenen oder teilweise offenen See Tengiz (Kasachische SSR) auf. Die Bergung der Crew gestaltete sich schwierig wegen schlechter Sicht, schlechten Wetters und Eisverhältnissen; die Kosmonauten blieben jedoch unverletzt und konnten schließlich geborgen werden. Die Mission dauerte nur wenige Tage, gilt aber als eindrückliches Beispiel für die Risiken und Herausforderungen bemannter Raumfahrt.
Späteres Leben
Nach seiner aktiven Zeit als Raumfahrer arbeitete Rozhdestvensky am Gagarin-Zentrum, wo er in Ausbildung und Vorbereitung von Kosmonauten involviert war. Am 24. Juni 1986 ging er in den Ruhestand. In der Folgezeit war er in der Industrie tätig, unter anderem bei Metropolis Industries.
Vermächtnis und Tod
Valery I. Rozhdestvensky wird als Teil der frühen Generation sowjetischer Raumfahrer erinnert, die entscheidend zur Entwicklung der bemannten Raumfahrt beigetragen haben. Er verstarb am 31. August 2011. Für seinen Dienst am Raumfahrtprogramm erhielt er staatliche Anerkennungen und galt als respektierte Persönlichkeit innerhalb der sowjetisch-russischen Kosmonautengemeinschaft.
Quellenhinweis: Dieser Artikel fasst bekannte Lebens- und Missionsdaten Rozhdestvenskys zusammen; für weitergehende Details zur Sojus-23-Mission und den technischen Ursachen des Andockfehlers empfiehlt sich die Konsultation spezialisierter Raumfahrtquellen.
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