Cord (Kordsamt): Gewebe, Eigenschaften & Verwendung

Cord (Kordsamt) Gewebe, Eigenschaften & Verwendung – alles zu Rippen (Wales), Maschenstärken, Pflege und Einsatz in Kleidung & Möbeln für Stil und Langlebigkeit.

Autor: Leandro Alegsa

Cord (auf Deutsch auch Kordsamt genannt) ist ein robustes, strukturiertes Gewebe mit charakteristischen Längsrippen. Er wird meist aus gedrehten Fasern hergestellt, häufig aus Baumwolle, manchmal aus Baumwollmischungen, Wolle oder synthetischen Fasern. Beim Weben werden zusätzliche Schlingen oder Fäden eingelegt, die nach dem Schneiden der Schlingen die sichtbaren Rippen, die sogenannten Wales, bilden. Durch diese Rippen wirkt der Cord gestreift und bekommt seine samtige Oberfläche.

Aufbau und Varianten

Technisch entsteht Cord durch das Einweben eines aufrechten Flors, der nach dem Schneiden aufgerichtet und gebürstet wird. Die Rippenbreite und -anzahl pro Fläche bestimmen das Aussehen und den Einsatzbereich:

  • Grober Cord (Low wale): wenige Rippen pro Zoll, breite Rippen – oft für Hosen, robuste Jacken und Polstermöbel.
  • Mittelgroßer Cord: klassisch für Freizeit- und Alltagskleidung.
  • Feiner Cord (High wale): viele, schmale Rippen – geeignet für Hemden, feine Hosen und elegante Oberbekleidung.

Die Rippenanzahl wird traditionell in Rippen pro Zoll (inch) angegeben. Cord kann etwa 1,5 bis 21 Maschenstäbchen pro Zoll haben; häufige Werte liegen zwischen 10 und 12 Rippen pro Zoll. Zum Vergleich: 1 Zoll = 2,54 cm, sodass sich etwa 10 Rippen/Zoll auf rund 4 Rippen pro cm belaufen.

Eigenschaften

  • Gute Strapazierfähigkeit und Wärme durch das Volumen der Florfaser.
  • Angenehme Haptik durch die samtige Oberfläche.
  • Gute Formstabilität, besonders bei dichter gewebten, schweren Qualitäten.
  • Kann bei Bewegung oder auf stark beanspruchten Stellen Glanzstellen oder Abrieb zeigen.
  • In Mischungen mit Elastan entsteht Stretch-Cord für mehr Komfort.

Verwendung

Aufgrund seiner Robustheit und Optik wird Cord vielseitig eingesetzt. Typische Beispiele sind:

  • Kleidung: Hosen, Jacken, Hemden, Röcke, Kleider und Arbeitskleidung.
  • Möbel: Polsterbezüge für Sofas, Sessel und andere Polstermöbel; hier wird oft grober Cord verwendet.
  • Kinderbekleidung und Accessoires, weil der Stoff robust ist und Wärme bietet.

Pflegehinweise

  • Waschen: meist bei niedrigen Temperaturen (z. B. 30 °C) im Schonwaschgang; Etikettangaben beachten.
  • Trocknen: am besten liegend oder auf der Leine trocknen; Trommeltrocknen nur bei niedriger Temperatur, um Einlaufen und Verfilzen zu vermeiden.
  • Bügeln: von innen oder auf niedriger Stufe bügeln; Dampf glättet die Rippen ohne sie zu plätten.
  • Pflege der Rippe: mit einer weichen Bürste in Faserrichtung aufbürsten, um den Flor aufzurichten und Glanzstellen zu reduzieren.
  • Flecken: schnell behandeln; bei Polstern professionelle Reinigung in Erwägung ziehen.

Geschichte und Begriff

Der Ursprung des Materials ist historisch nicht genau festgelegt. In vielen Quellen wird Cord mit Varianten von Samtstoffen und dem alten Begriff „corded velveteen“ in Verbindung gebracht. Manche führen die Herkunft des Wortes Cord auf einen französischen Ausdruck zurück; die verbreitete Erklärung, das Wort stamme von corde du roi („die Schnur des Königs“), gilt jedoch als Legende und ist nicht belegt.

Vorteile, Nachteile und Nachhaltigkeit

  • Vorteile: langlebig, warm, angenehme Haptik, vielseitig einsetzbar und optisch prägnant.
  • Nachteile: kann bei heller Farbe sichtbaren Abrieb zeigen; bei sehr feinen Varianten wirkt er weniger robust; manche Qualitäten neigen zum Fusseln.
  • Nachhaltigkeit: Cord aus Bio-Baumwolle oder aus Recyclingfasern reduziert die Umweltbelastung. Aufgrund seiner Langlebigkeit ist Kordsamt oft nachhaltiger als kurzlebige Modestoffe.

Insgesamt ist Cord ein bewährtes Material, das durch seine Struktur sowohl funktionale als auch ästhetische Qualitäten bietet. Die Wahl der Rippenbreite und der Faserzusammensetzung entscheidet, ob ein Stück eher robust und arbeitsorientiert oder fein und modisch wirkt.

Nahaufnahme einer CordjackeZoom
Nahaufnahme einer Cordjacke

Andere Namen

Für Cord werden andere Namen verwendet. Einige dieser Namen sind Kordelsamt, Elefantenkordel, Nadelkordel, Manchestertuch und Kordeln.

In Kontinentaleuropa wird Cord häufig als "Manchester" oder "Cord" bezeichnet.

Fragen und Antworten

F: Was ist Kordel?


A: Cord ist ein starkes Gewebe aus gedrehten Fasern mit Rippen, die "Wales" genannt werden und ein gestreiftes Aussehen erzeugen.

F: Wofür wird Kord verwendet?


A: Cord wird zur Herstellung von Kleidung wie Hosen, Jacken und Hemden sowie von Möbeln, einschließlich Sofas, verwendet.

F: Wie viele Stäbchen pro Zoll kann Kordsamt haben?


A: Cord kann zwischen 1,5 und 21 Stäbchen pro Zoll haben, wobei die häufigste Spanne zwischen 10 und 12 Stäbchen pro Zoll liegt.

F: Welche Bedeutung hat die Anzahl der Stäbchen pro Zoll bei Kord?


A: Cord mit weniger Stäbchen pro Zoll wird eher für Hosen und Möbel verwendet, während Cord mit mehr Stäbchen pro Zoll normalerweise für Kleidung verwendet wird, die oberhalb der Taille getragen wird.

F: Wie lautet die Etymologie des Wortes "Kordsamt"?


A: Manche Leute glauben, dass "Cord" von dem französischen Ausdruck "corde du roi" stammt, was "die Kordel des Königs" bedeutet, aber es gibt keinen Beweis für diese Theorie.

F: Wie werden die Rillen in Cord genannt?


A: Die Rillen in Kord werden "Wales" genannt.

F: Wie ist die Textur von Kordsamt?


A: Cord fühlt sich aufgrund der Rillen, die durch die Stäbchen entstehen, strukturiert an.


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