Daniel Gabriel Fahrenheit – Erfinder der Fahrenheit-Skala und Thermometer

Daniel Gabriel Fahrenheit: Erfinder der Fahrenheit‑Skala – sein Leben, präzise Thermometer, Quecksilbernutzung und bahnbrechende Methoden zur Temperaturmessung.

Autor: Leandro Alegsa

Daniel Gabriel Fahrenheit (1686–1736) war ein deutscher Physiker und Instrumentenbauer, der vor allem durch die Entwicklung präziser Thermometer und der nach ihm benannten Fahrenheit-Skala bekannt wurde. Er gilt als einer der ersten Forscher, die Temperaturmessung mit hoher Reproduzierbarkeit und Genauigkeit praktizierten. Seine Arbeiten trugen wesentlich zur Standardisierung meteorologischer und physikalischer Messungen bei.

Leben und Werdegang

Fahrenheit wurde 1686 geboren und verbrachte einen großen Teil seines Wirkens in den Niederlanden. Durch seine Ausbildung als Glasmacher und Instrumentenbauer erwarb er die technischen Fähigkeiten, mit denen er fein auflösende und zuverlässige Messgeräte herstellen konnte. Seine Thermometer und Barometer fanden bald weite Verbreitung unter Naturforschern und in der Schifffahrt.

Thermometer und die Entwicklung der Skala

Ursprünglich fertigte Fahrenheit Thermometer mit Äthylalkohol als Füllung, wechselte aber bald zu Quecksilber, weil dieses Metall für Thermometer mehrere praktische Vorteile bietet: es dehnt sich gleichmäßig aus, bleibt über einen weiten Temperaturbereich flüssig und ist leicht ablesbar. Die Verwendung von Quecksilber erlaubte deutlich feinere und beständigere Skalen.

Fahrenheit kalibrierte seine Skala mit festen Bezugspunkten. Sein Nullpunkt (0 °F) wählte er so, dass er eine leicht und zuverlässig herstellbare Kältemischung reproduzieren konnte (eine Eis‑Salz‑Mischung), deren Temperatur in heutigen Einheiten etwa −17,8 °C entspricht. Später setzte er weitere Fixpunkte: die Temperatur, bei der reines Wasser zu gefrieren beginnt (32 °F) und die Siedetemperatur von Wasser (212 °F) unter Normaldruck — dadurch ergibt sich zwischen Gefrier- und Siedepunkt von Wasser ein Abstand von 180 Grad, was die Unterteilung in einfache Bruchteile erleichtert.

Die ursprüngliche Eichung setzte er teilweise auch an der Körpertemperatur eines gesunden Menschen (ursprünglich etwa 96 °F), später führten Umrechnungen und Neukalibrierungen dazu, dass die heute geläufige Körpertemperatur etwa 98,6 °F beträgt. Die von Fahrenheit eingeführte Skala ist besonders in den USA, einigen karibischen Staaten und wenigen weiteren Regionen bis heute gebräuchlich.

Wissenschaftliche Beobachtungen

Fahrenheit beobachtete und beschrieb früh physikalische Phänomene, die für die Thermometrie wichtig sind. So dokumentierte er das Verhalten von Wasser unter dem Gefrierpunkt: Wasser kann unter bestimmten Bedingungen flüssig bleiben, auch wenn seine Temperatur unter den normalen Gefrierpunkt gesunken ist (Unterkühlung). Im Originaltext findet sich die Formulierung: „Im Jahr 1721 entdeckte er, dass Wasser unter seinen Gefrierpunkt gekühlt werden kann, ohne dass es tatsächlich zu Eis wird.“ Diese Beobachtung hat praktische Bedeutung z. B. für das Verständnis von Kristallisationsprozessen und für die Handhabung von Messgeräten bei tiefen Temperaturen.

Weitere Instrumente und Leistungen

Neben dem Thermometer entwickelte Fahrenheit eine Reihe weiterer Messinstrumente. Dazu zählen ein Hydrometer zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten, ein Pyknometer zur präzisen Messung von Volumina und Dichten sowie ein Hypsobarometer, das die Höhe über dem Meeresspiegel anhand der Siedetemperatur von Flüssigkeiten bestimmen kann. Seine Geräte zeichneten sich durch sorgfältige Verarbeitung und durchdachte Kalibrierung aus, weshalb sie bei Wissenschaftlern und auf See schnell geschätzt wurden.

Bedeutung und Nachwirkung

Die Arbeit von Daniel Gabriel Fahrenheit legte wichtige Grundlagen für die moderne Thermometrie. Durch die Einführung des Quecksilberthermometers und einer reproduzierbaren Skala trug er entscheidend zur Vergleichbarkeit von Temperaturmessungen bei. Viele seiner technischen Lösungen blieben Vorbild für spätere Instrumentenbauer. Obwohl die Celsius‑Skala und das SI‑System in weiten Teilen der Welt die gebräuchlichen Standards sind, hat die Fahrenheit‑Skala in bestimmten Ländern bis heute praktische Bedeutung – vor allem in alltäglichen Temperaturangaben (Wetterberichte, Haushaltsanwendungen) in den USA und einigen anderen Regionen.

Wichtige Erfindungen und Beiträge:

  • Präzise Quecksilberthermometer mit reproduzierbarer Kalibrierung
  • Einführung der Fahrenheit‑Skala (0 °F als Kältemischung, 32 °F Gefrierpunkt von Wasser, 212 °F Siedepunkt von Wasser)
  • Entwicklung von Hydrometer, Pyknometer und Hypsobarometer
  • Beobachtung der Unterkühlung von Wasser
Daniel Gabriel FahrenheitZoom
Daniel Gabriel Fahrenheit

Gedenktafel in Den Haag, wo er begraben istZoom
Gedenktafel in Den Haag, wo er begraben ist

Fragen und Antworten

F: Wer war Daniel Gabriel Fahrenheit?


A: Daniel Gabriel Fahrenheit war ein deutscher Physiker, der in den Niederlanden arbeitete und für die präzisen Instrumente bekannt wurde, die er baute.

F: Was ist das Grad Fahrenheit?


A: Das Grad Fahrenheit ist eine Maßeinheit für die Temperatur, die nach Daniel Gabriel Fahrenheit benannt ist.

F: Welche Substanz hat Fahrenheit ursprünglich für seine Thermometer verwendet?


A: Fahrenheit benutzte ursprünglich Äthylalkohol für seine Thermometer.

F: Wie kam Fahrenheit auf die Idee, Quecksilber in seinen Thermometern zu verwenden?


A: Fahrenheit kam auf die Idee, Quecksilber in seinen Thermometern zu verwenden, nachdem er einen Artikel von Guillaume Amontons über die Verwendung von Quecksilber in Barometern gelesen hatte.

F: Auf welche Temperatur hat Fahrenheit seine Quecksilberthermometer kalibriert?


A: Fahrenheit kalibrierte seine Quecksilberthermometer auf eine kalte Temperatur, die er leicht herstellen konnte, nämlich auf den Gefrierpunkt von Salzwasser.

F: Was entdeckte Fahrenheit 1724 über Wasser?


A: 1724 entdeckte Fahrenheit, dass Wasser unter seinen Gefrierpunkt abgekühlt werden kann, ohne zu Eis zu werden.

F: Welche anderen Instrumente hat Fahrenheit entwickelt?


A: Zusätzlich zu seinen Thermometern entwickelte Fahrenheit auch ein Hydrometer, ein Pyknometer und ein Hypsobarometer.


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