Dreyfus-Affäre
Die Dreyfus-Affäre war einer der größten Skandale in der Geschichte Frankreichs. Sie ereignete sich Ende des 19. Jahrhunderts. Es ging um Alfred Dreyfus, einen jüdischen Offizier in der französischen Armee.
1894 wurde Dreyfus als Spion angeklagt und wegen Verbrechen gegen Frankreich angeklagt. Man glaubte, er habe Briefe an die Deutschen geschrieben, in denen er ihnen Geheimnisse der französischen Armee verriet.
Seine Strafe sollte für den Rest seines Lebens auf einer Gefängnisinsel in Südamerika verbüßt werden.
Als er im Gefängnis saß, glaubten die Leute (vor allem sein Bruder Mathieu und ein hochrangiger Offizier namens Picquart), er sei unschuldig. Sie bewiesen, dass ein anderer Soldat, Major Esterhazy, schuldig war. Aber die Armee wollte nicht zugeben, dass sie sich geirrt hatte. Sie weigerte sich, ihn freizulassen. Schließlich wurden die Beweise, dass Dreyfus unschuldig war, so stark, dass die Regierung einen neuen Prozess fordern musste. In dem neuen Prozess befand ihn die Armee erneut für schuldig. Der französische Staatspräsident, der nicht wollte, dass ein Unschuldiger noch mehr leidet, begnadigte Dreyfus 1899.
Dreyfus wurde freigelassen. Sieben Jahre später wurde er offiziell für unschuldig erklärt und wieder in die Armee aufgenommen.
Die Affäre spaltete Frankreich in Menschen, die Dreyfus wirklich für einen Spion hielten, und Menschen, die ihn für unschuldig hielten. Viele von denen, die Dreyfus für einen Spion hassen Juden und glauben, dass er ein Krimineller ist, weil er Jude ist, und dass ein Jude kein guter Franzose sein kann; dieser Glaube wird Antisemitismus genannt. Andere meinten, die Armee könne nicht in Frage gestellt werden. Die andere Seite glaubte, dass ein unschuldiger Mann nicht eingesperrt werden sollte, und befürchtete, dass Dreyfus' Feinde auch Feinde Frankreichs seien.
Emile Zola veröffentlichte einen berühmten Brief J'Accuse, um sich darüber zu beschweren, dass die französische Regierung Alfred Dreyfus gegenüber sehr unfair gewesen sei.
Fragen und Antworten
F: Was ist die Dreyfus-Affäre?
A: Die Dreyfus-Affäre war einer der größten Skandale in der Geschichte Frankreichs. Sie fand Ende des 19. Jahrhunderts statt und betraf Alfred Dreyfus, einen jüdischen Offizier der französischen Armee, der beschuldigt wurde, ein Spion zu sein und Verbrechen gegen Frankreich begangen zu haben.
F: Wer glaubte, dass Dreyfus unschuldig war?
A: Leute wie sein Bruder Mathieu und ein hochrangiger Offizier namens Picquart hielten ihn für unschuldig. Sie bewiesen, dass ein anderer Soldat, Major Esterhazy, stattdessen schuldig war.
F: Wie haben sie seine Unschuld bewiesen?
A: Sie legten Beweise vor, die so stichhaltig waren, dass die Regierung gezwungen war, einen neuen Prozess für ihn zu fordern. Bei diesem neuen Prozess wurde er trotz ihrer Bemühungen von der Armee erneut für schuldig befunden.
F: Was geschah, nachdem er für schuldig befunden worden war?
A: Der französische Präsident begnadigte ihn 1899 und entließ ihn aus dem Gefängnis, weil er nicht wollte, dass ein Unschuldiger noch mehr leiden musste. Sieben Jahre später wurde er offiziell für unschuldig erklärt und durfte wieder in die Armee eintreten.
F: Wie haben die Menschen auf diese Affäre reagiert?
A: Diese Affäre spaltete Frankreich in zwei Seiten - diejenigen, die Dreyfus wirklich für einen Spion hielten, und diejenigen, die ihn für unschuldig hielten. Viele auf der einen Seite hassten die Juden und glaubten, dass er, weil er Jude war, kein guter Franzose sein konnte; dieser Glaube wird als Antisemitismus bezeichnet, während andere auf der anderen Seite glaubten, dass ein unschuldiger Mann nicht inhaftiert werden sollte, weil sie befürchteten, dass Feinde Frankreichs hinter der Sache steckten.
F: Auf welche Insel wurde Dreyfus geschickt, als man ihn für schuldig befand?
A: Als er zunächst für schuldig befunden wurde, schickte man ihn lebenslang auf eine Gefängnisinsel in Südamerika, wo er bis zu seiner Begnadigung durch den französischen Präsidenten im Jahr 1899 blieb.