Hugo-Preis (Hugo Award) – Geschichte, Bedeutung und Gewinner
Hugo-Preis (Hugo Award): Geschichte, Bedeutung & Gewinner – alle Infos zu den renommierten Science-Fiction- und Fantasy-Awards, Preisträgern, Wahlverfahren und Highlights.
Der Hugo-Preis ist eine Auszeichnung, die jedes Jahr für die besten Science-Fiction- oder Fantasy-Werke des Vorjahres vergeben wird. Der Preis ist nach Hugo Gernsback, dem Gründer des Science-Fiction-Magazins Amazing Stories, benannt. Hugo Awards werden seit 1953 jedes Jahr, außer 1954, verliehen. Die Preisträger der Hugo Awards werden jedes Jahr von den Mitgliedern der Worldcon Convention ausgewählt. Die Zeremonie, bei der die Preise verliehen werden, ist ein Hauptbestandteil des Kongresses.
Die Hugo-Award-Trophäe wurde von Benedict Jablonski mitgestaltet.
Die Verleihung der Hugo-Preise 2006 fand im Rahmen der 64. World Science Fiction Convention (Worldcon) am Samstag, 26. August, in Anaheim,Kalifornienstatt. Die Preise 2007 wurden am 1. September auf der 65. World Science Fiction Convention in Yokohama, Japan, verliehen.
Geschichte und Entwicklung
Die Hugo Awards wurden 1953 erstmals vergeben und gelten seitdem als eine der renommiertesten Auszeichnungen in der Science-Fiction- und Fantasy-Literatur. Neben den regulären Hugos werden gelegentlich sogenannte Retro-Hugos vergeben, um Verdienste aus früheren Jahren (z. B. 50 oder 75 Jahre zuvor), für die damals noch keine Preise vergeben wurden, nachträglich auszuzeichnen. Im Lauf der Jahrzehnte wurden Kategorien hinzugefügt, verändert oder zeitweise ausgesetzt, um neuen Formen des Erzählens und der Publikation Rechnung zu tragen.
Auswahlverfahren und Kategorien
Die Preisträger werden von den Mitgliedern der jeweiligen Worldcon gewählt. Das Verfahren besteht aus zwei Stufen:
- Nominierungsphase: Mitglieder können Vorschläge (Nominierungen) einreichen. Aus den meistgenannten Vorschlägen entsteht eine Shortlist (Finalballot) mit den meistnominierten Werken.
- Finalabstimmung: Auf dem Finalballot wählen die Mitglieder per Präferenzsystem (instant-runoff/IRV) die Gewinner in jeder Kategorie.
Die genaue Zeitplanung für Nominierung und Abstimmung wird jährlich von der veranstaltenden Worldcon festgelegt. Grundsätzlich sind Werke berechtigt, die im betreffenden Jahr erstmals veröffentlicht wurden; Eingaben können in jeder Sprache gemacht werden, auch wenn die meisten Gewinner bisher auf Englisch publiziert wurden.
Zu den festen Kategorien gehören (Auswahl, kann sich ändern):
- Best Novel (Bester Roman)
- Best Novella
- Best Novelette
- Best Short Story
- Best Dramatic Presentation, Long Form (z. B. Filme, Serienmitschnitt)
- Best Dramatic Presentation, Short Form (z. B. einzelne Folgen)
- Best Editor, Short Form / Best Editor, Long Form
- Best Professional Artist
- Best Semiprozine / Best Fanzine
- Best Fan Writer / Best Fan Artist
- Best Series
Daneben wird beim Hugo-Event häufig das Astounding Award for Best New Writer (früher John W. Campbell Award) übergeben; dieser Preis gehört formal nicht zu den Hugos, wird aber traditionsgemäß bei der Preisverleihung präsentiert.
Trophäe und Gestaltung
Die bekannte Hugo-Trophäe zeigt eine stilisierte Rakete als Figur und basiert auf einem Design von Benedict Jablonski. Das Grundmotiv (Rakete) bleibt gleich, während die Basis der Trophäe von Jahr zu Jahr vom veranstaltenden Komitee gestaltet wird und meist ein Medaillon mit dem Logo der entsprechenden Worldcon trägt. Es gibt somit eine erkennbare, aber zugleich variierende Optik der Auszeichnungen.
Bedeutung und Wirkung
Ein Hugo gilt als wichtige Anerkennung innerhalb der Science-Fiction- und Fantasy-Community. Der Preis kann die Wahrnehmung von Autorinnen und Autoren sowie von Werken deutlich steigern, beeinflusst Kritiken, Leserschaft und Verkaufserfolge und prägt oft den Kanon moderner fantastischer Literatur. Für viele Schaffende ist der Hugo ein Karrieremeilenstein.
Bekannte Preisträger und Rekorde
Im Laufe der Zeit erhielten viele prominente Autorinnen und Autoren einen Hugo, darunter Klassiker wie Isaac Asimov, Arthur C. Clarke, Ursula K. Le Guin oder Robert A. Heinlein. In jüngerer Zeit wurde N. K. Jemisin für alle drei Romane ihrer Trilogie mit dem Preis für den besten Roman ausgezeichnet – ein seltener und vielbeachteter Erfolg. Es gibt auch mehrfach ausgezeichnete Kurzgeschichtenautoren, Dramatic-Presentation-Gewinner aus Film und Fernsehen sowie herausragende Herausgeber und Künstler.
Kontroversen und Reformen
Wie viele große Preise blieben die Hugos nicht frei von Kontroversen. In den 2010er-Jahren führte die organisierte Nominierungspolitik von Gruppen wie "Sad Puppies" und "Rabid Puppies" zu Debatten über Fairness und Einflussnahme auf die Abstimmungen; in der Folge gab es Diskussionen über Regeländerungen, um Manipulationen zu erschweren und Vielfalt zu fördern. Zudem gab es öffentliche Diskussionen zu Repräsentation, Vielfalt und über die Benennung verwandter Preise.
Teilnahme und Eligibility
Stimmberechtigt sind die Mitglieder der jeweiligen Worldcon – sowohl die anwesenden als auch die sogenannten supporting members (Fördermitglieder), die nicht vor Ort sein müssen, aber an Nominierung und Abstimmung teilnehmen können. Die genauen Teilnahmebedingungen und Fristen werden jedes Jahr vom veranstaltenden Komitee veröffentlicht. Werke aus allen Ländern und Sprachen können nominiert werden, sofern sie die Veröffentlichungsbedingungen erfüllen.
Weiterführende Hinweise
- Wer sich für die Hugos interessiert, sollte die Webseite der jeweils ausrichtenden Worldcon besuchen, um aktuelle Regeln, Fristen und Kategorien zu erfahren.
- Die Diskussionen rund um die Hugos spiegeln oft breitere Debatten der Szene wider – etwa zu Diversität, neuen Publikationsformen (Self-Publishing, Online-Veröffentlichungen) und digitalen Medien.
Insgesamt sind die Hugo Awards ein lebendiger Teil der internationalen Science-Fiction- und Fantasy-Community: sie ehren herausragende Werke, regen Debatten an und entwickeln sich mit den Veränderungen des Genres weiter.
Fragen und Antworten
F: Was ist der Hugo Award?
A: Der Hugo Award ist ein Preis, der jedes Jahr für die besten Science-Fiction- oder Fantasy-Werke des Vorjahres verliehen wird.
F: Nach wem ist der Preis benannt?
A: Der Preis ist nach Hugo Gernsback benannt, dem Gründer des Science-Fiction-Magazins Amazing Stories.
F: Wie oft werden die Hugo Awards verliehen?
A: Die Hugo Awards werden seit 1953 jedes Jahr verliehen, außer 1954.
F: Wer wählt die Gewinner der Hugo Awards aus?
A: Die Hugo Award-Gewinner werden jedes Jahr von den Mitgliedern des Worldcon-Kongresses gewählt.
F: Was ist der wichtigste Teil des Worldcon?
A: Die Zeremonie, bei der die Hugo Awards verliehen werden, ist ein wichtiger Teil des Kongresses.
F: Wer hat die Trophäe für den Hugo Award mitentworfen?
A: Die Hugo Award-Trophäe wurde von Benedict Jablonski mitentworfen.
F: Wo wurden die Hugo Awards 2006 und 2007 verliehen?
A: Die Verleihung der Hugo Awards 2006 fand auf der 64th World Science Fiction Convention (Worldcon) in Anaheim, Kalifornien, statt, und die Awards 2007 wurden am 1. September auf der 65th World Science Fiction Convention in Yokohama, Japan, verliehen.
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