Ingerophrynus: Südostasiatische Gattung echter Kröten (11 Arten)
Ingerophrynus – 11 südostasiatische Krötenarten: Verbreitung, Entdeckung und Artenprofile von Yunnan bis Sulawesi. Biologie, Habitat und seltene Arten entdecken.
Ingerophrynus ist eine Gattung von echten Kröten mit elf Arten. Zehn der Arten dieser Gattung wurden früher für Arten der Gattung Bufo gehalten. Im Jahr 2007 wurde eine neue Art, Ingerophrynus gollum, zu dieser Gattung hinzugefügt. Diese Art ist nach dem von J. R. R. Tolkien geschaffenen Charakter Gollum benannt. Diese Arten leben in Süd-Yunnan und Indochina; von der Halbinsel Thailand und Malaya bis Sumatra, Borneo, Java, der Insel Nias und Sulawesi.
Systematik und Name
Der Gattungsname Ingerophrynus ehrt den US-amerikanischen Herpetologen Robert F. Inger. Die Gruppe wurde aus Arten herausgelöst, die früher zur großen, paraphyletischen Gattung Bufo gerechnet wurden, nachdem molekulare Untersuchungen und revisionssystematische Arbeiten eine eigenständige südostasiatische Klade nahelegten. Insgesamt werden elf Arten zu dieser Gattung gezählt.
Morphologische Merkmale
Mitglieder von Ingerophrynus sind typische Vertreter der Familie Bufonidae: sie besitzen eine runzlige, warzige Haut, gut entwickelte Parotoidrüsenzwischenräume (Drüsen hinter den Augen) und meist gedrungene Körper mit relativ kurzen Hinterbeinen. Die Größe variiert zwischen den Arten, allgemein handelt es sich um klein- bis mittelgroße Kröten. Kopf- und Rückenform, Struktur der Drüsen und feine Merkmale der Hautkiele werden zur Artenunterscheidung herangezogen.
Lebensraum und Ökologie
Die Arten leben überwiegend terrestrisch und sind an feuchte, tropische und subtropische Habitate gebunden. Typische Lebensräume sind Regenwälder, Sekundärwälder, Waldränder und feuchte Niederungen; mehrere Arten kommen auch in durch den Menschen veränderten Landschaften vor. Zur Fortpflanzung nutzen die Tiere stehende oder langsam fließende Gewässer wie Tümpel, Reisfelder oder temporäre Pfützen.
Verhalten und Fortpflanzung
Ingerophrynus-Kröten sind meist nachtaktiv und ernähren sich räuberisch von Insekten und anderen Wirbellosen. Männchen geben während der Paarungszeit charakteristische Werbrufe von sich, um Weibchen anzulocken. Wie bei vielen echten Kröten werden die Eier in Strängen abgelegt; daraus schlüpfen Kaulquappen, die aquatisch heranwachsen.
Artenstatus und Gefährdung
Einige Angehörige der Gattung sind lokal verbreitet und relativ häufig, andere sind aufgrund enger Verbreitungsräume, Inselendemismus oder fortschreitender Lebensraumzerstörung gefährdet. Ursachen für Rückgänge sind vor allem Abholzung, Umwandlung von Wäldern in Landwirtschaftsflächen, Verschmutzung von Gewässern und Lebensraumfragmentierung. Für mehrere Arten fehlen noch ausreichende Daten, weshalb Feldstudien und Schutzbewertungen wichtig sind.
Forschung und Bedeutung
Die Revision der Gruppe in den letzten Jahrzehnten hat das Verständnis der Verwandtschaftsverhältnisse südostasiatischer Kröten entscheidend verbessert. Bestandsaufnahmen, genetische Untersuchungen und ökologische Arbeiten sind weiterhin erforderlich, um Schutzmaßnahmen zielgerichtet zu planen. Da viele Arten auf Inseln oder kleine Regionen beschränkt sind, dienen sie zudem als Indikatoren für den Zustand tropischer Lebensräume.
Die Gattung umfasst elf anerkannte Arten (Stand: Nach Revisionen um 2007–2010), darunter die 2007 beschriebene Ingerophrynus gollum. Für eine aktuelle Auflistung der einzelnen Artnamen und ihres Gefährdungsstatus sollten einschlägige taxonomische Datenbanken und die Rote Liste der IUCN konsultiert werden.
Arten
Binomialer Name und Autor | Allgemeiner Name |
Ingerophrynus biporcatus (Ingerophrynus biporcatus) (Gravenhorst, 1829) | Spitzkröte |
Ingerophrynus celebensis (Ingerophrynus celebensis) (Günther, 1859) | Sulawesische Kröte |
Ingerophrynus claviger (Peters, 1863) | Benkulenkröte |
Ingerophrynus divergiert (Peters, 1871) | Malaiische Zwergkröte |
Ingerophrynus galeatus (Ingerophrynus galeatus) (Günther, 1864) | Glatthaarige Kröte |
Ingerophrynus gollum Grismer, 2007 | |
Ingerophrynus kumquat (Das und Lim, 2001) | |
Ingerophrynus macrotis (Ingerophrynus macrotis) (Boulenger, 1887) | Großohrige Kröte |
Ingerophrynus parvus (Ingerophrynus parvus) (Boulenger, 1887) | Kleine Malakkakröte |
Ingerophrynus philippinicus (Ingerophrynus philippinicus) (Boulenger, 1887) | Philippinische Kröte |
Ingerophrynus quadriporcatus (Ingerophrynus quadriporcatus) (Boulenger, 1887) | Große Malakakröte |
Fragen und Antworten
F: Wie viele Arten gibt es in der Gattung Ingerophrynus?
A: Es gibt elf Arten in der Gattung Ingerophrynus.
F: Wie wurden die zehn Arten dieser Gattung früher klassifiziert?
A: Die zehn Arten dieser Gattung wurden früher als Arten der Gattung Bufo angesehen.
F: Wann wurde die Art Ingerophrynus gollum in die Gattung Ingerophrynus aufgenommen?
A: Im Jahr 2007 wurde die Art Ingerophrynus gollum zur Gattung Ingerophrynus hinzugefügt.
F: Nach welcher Figur ist die Art Ingerophrynus gollum benannt?
A: Die Art Ingerophrynus gollum ist nach der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Figur Gollum benannt.
F: In welchen Ländern leben diese Arten?
A: Diese Arten leben in Süd-Yunnan und Indochina, auf der thailändischen Halbinsel und in Malaya bis Sumatra, Borneo, Java, Nias und Sulawesi.
F: Sind die Arten der Gattung Ingerophrynus eine Schlangenart?
A: Nein, die Arten der Gattung Ingerophrynus sind eine Art von echten Kröten.
F: Wie kann die Gattung Ingerophrynus charakterisiert werden?
A: Die Gattung Ingerophrynus besteht aus elf Arten echter Kröten, die in mehreren Ländern Südostasiens leben.
Suche in der Enzyklopädie