Pitcairn-Inseln – winzige britische Insel im Südpazifik, Bounty-Nachkommen
Pitcairn-Inseln – winzige britische Inseln im Südpazifik, nur ~50 Einwohner, Heimat der Bounty-Nachkommen: faszinierende Geschichte, einzigartige Kultur und seltene Familienlinien.
Die Pitcairn-Inseln sind eine winzige, weit abgelegene Inselgruppe im südlichen Pazifik. Von den vier Inseln ist nur die zweitgrößte bewohnt: die Insel Pitcairn. Das Gebiet ist ein britisches Überseegebiet und wird vom Vereinigten Königreich verwaltet. Mit nur sehr wenigen Bewohnern zählt Pitcairn zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Welt: Im Jahr 2019 lebten dort nur etwa 50 Menschen.
Die Inseln sind international besonders bekannt als die Heimat der Nachkommen der Meuterer der Bounty und der Tahitianer (auch Polynesier genannt), die sich den Meuterern anschlossen. Diese dramatische Geschichte — die in vielen Büchern und Filmen erzählt wird — prägt die Identität der Inselbewohner bis heute. Das zeigt sich auch in den Familiennamen: Es gibt nur wenige gebräuchliche Nachnamen auf Pitcairn (Stand 2010): Christian, Warren, Young und Brown.
Geographie und Inseln
- Die Gruppe liegt sehr abgelegen im Südpazifik, weit entfernt von größeren Inselstaaten und Kontinenten.
- Zur Inselgruppe gehören mehrere Einzelinseln, darunter Pitcairn (bewohnt), Henderson, Ducie und Oeno. Nur Pitcairn ist dauerhaft bewohnt.
- Viele Inseln sind rau und steil; nur Pitcairn bietet eine kleine, bewohnbare Fläche mit Dörfchen, Landwirtschaft und Versorgungseinrichtungen.
Bevölkerung, Sprache und Kultur
- Die Bevölkerung ist sehr klein und eng miteinander verwandt. Die Gemeinschaft ist stark familienorientiert.
- Gesprochene Sprachen sind Englisch und das lokale Pitkern (ein kreolisches Englisch mit tahitianischen Einflüssen), das aus der Zeit der Besiedlung entstanden ist.
- Religiös ist die Inselgemeinschaft überwiegend christlich; die Gemeinschaftsstruktur und Traditionen stammen zum Teil aus der frühen Besiedlungsgeschichte.
Geschichte
- Berühmt wurden die Pitcairn-Inseln durch die Meuterei auf der HMS Bounty (1789). Einige Meuterer unter Führung von Fletcher Christian flohen zusammen mit Tahitianern in die Abgeschiedenheit dieser Inseln und gründeten dort eine Siedlung.
- Vor der Ankunft der Meuterer gab es auf einigen Inseln Hinweise auf frühere polynesische Kontakte, besonders auf Henderson, das heute wegen seiner natürlichen Bedeutung geschützt ist.
Politik und Verwaltung
- Die Pitcairn-Inseln sind ein britisches Überseegebiet. Der britische Gouverneur wird in der Regel durch den britischen Vertreter in der Region (oft der Hochkommissar in Neuseeland) repräsentiert.
- Auf der Insel gibt es eine lokale Selbstverwaltung mit einem Bürgermeister und einem Inselrat, die viele Alltagsaufgaben vor Ort regeln.
Wirtschaft und Versorgung
- Die Wirtschaft ist klein und überwiegend subsistenzorientiert: Fischfang, Gartenbau, kleine Landwirtschaft und Handwerk versorgen die Bewohner teilweise selbst.
- Wichtige Einnahmequellen sind der Verkauf von Briefmarken und Münzen, der begrenzte touristische Besuch sowie lokale Produkte wie Pitcairn-Honig und Kunsthandwerk.
- Viele Waren müssen auf dem Seeweg aus größeren Häfen (z. B. Neuseeland oder Tahiti) angeliefert werden. Es gibt keinen Flughafen; die Anreise erfolgt per Schiff.
Umwelt und Naturschutz
- Einige Teile des Inselgebiets, besonders Henderson, sind ökologisch wertvoll: Henderson ist bekannt für seltene Vogelarten und wurde als UNESCO-Welterbestätte anerkannt.
- Der Schutz der Natur, die Eindämmung eingeschleppter Tierarten sowie der Erhalt von Artenvielfalt sind wichtige Anliegen für die Inseln und internationale Naturschutzprojekte.
Reisen, Alltag und Infrastruktur
- Besucher sind selten — die Anreise ist zeitaufwendig und mit Einschränkungen verbunden. Genehmigungen sind erforderlich, und die Anzahl der Gäste ist limitiert.
- Die Infrastruktur ist einfach: es gibt Grundversorgung, eine kleine Schule, medizinische Basisversorgung und begrenzte Kommunikationsmöglichkeiten (Satelliten-Internet/Telefon).
- Das Leben auf Pitcairn ist geprägt von Isolation, starken Gemeinschaftsbeziehungen und einem Alltag, der stark von Natur und Selbstversorgung abhängt.
Klima
Das Klima ist maritim-subtropisch: relativ mild, mit moderaten Temperaturen und regelmäßigen Niederschlägen. Das Wetter kann schnell wechseln, und Stürme aus dem Pazifik können die Versorgung zeitweise erschweren.
Die Pitcairn-Inseln sind ein außergewöhnlicher Ort: historisch bedeutsam, kulturell einzigartig und ökologisch sensibel. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl und der großen Entfernung zu anderen Ländern bleibt das Leben dort ungewöhnlich und für viele Besucher schwer vorstellbar.


Flagge der Pitcairn-Inseln


Eine Karte der Inseln.


Die Meuterer drehen Bligh und ein Teil der Offiziere und Besatzung treiben von der Bounty ab, 29. April 1789
Geschichte
Ursprünglich lebten Menschen aus Polynesien auf den Pitcairn-Inseln, aber es lebte niemand auf den Inseln, als sie am 2. Juli 1767 von Kapitän Philip Carteret von der H.M.S. Swallow entdeckt (gefunden) wurden. Die Insel wurde nach Robert Pitcairn benannt, einem 15-jährigen Fähnrich, der sie als erster Mensch auf der Swallow gesehen hatte. Es wird angenommen, dass Robert Anfang 1770 auf See verschollen ist, als das Schiff, auf dem er sich befand, die HMS Aurora, im Indischen Ozean verschwand.
Jüngste Sexualverbrechen
Im Jahr 2004 wurden gegen sieben auf Pitcairn lebende Männer und sechs im Ausland lebende Männer Anklage erhoben, deren Sexualdelikte mehrere Jahre zurückliegen. Am 25. Oktober 2004 wurden sechs Männer verurteilt, darunter der damalige Bürgermeister der Insel. Nachdem die sechs Männer ihre letzte Berufung verloren hatten, richtete die britische Regierung auf der Insel im Bob's Valley ein Gefängnis ein. Die Männer begannen Ende 2006 mit der Verbüßung ihrer Strafen, ab 2010 haben alle Männer ihre Strafen verbüßt oder den Status eines Hausarrestes erhalten (Pitcairn News, 2010).
Im Jahr 2010 erhielt die Insel eine neue und aktualisierte Verfassung.
Die Inseln
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Oeno-Atoll
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Satellitenbild der Insel Pitcairn
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Henderson Island
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Adamstown auf der Insel Pitcairn.
Verwandte Seiten
- Meuterei an der Bounty
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