Russische Raumstreitkräfte: Aufgaben, Geschichte und Struktur

Kompletter Überblick zu den Russischen Raumstreitkräften: Aufgaben, Geschichte, Struktur, Raketenabwehr, Raumoperationen und ihr Wandel seit 2011. Jetzt lesen.

Autor: Leandro Alegsa

Die russischen Weltraumstreitkräfte waren einer der sechs Zweige des russischen Militärs, die für Weltraumoperationen zuständig sind. Sie kontrollierten zahlreiche militärische Satelliten und bodengebundene Einrichtungen in und außerhalb Russlands und waren organisatorisch dem Verteidigungsministerium unterstellt. Zu ihren Kernaufgaben gehörten die frühzeitige Information über eingehende Raketenangriffe, die Unterstützung der Raketenabwehr, der Betrieb und die Steuerung von Raumfahrzeugen sowie die Führung von Raumfahrteinrichtungen im Orbit.

Aufgaben und Hauptfunktionen

  • Frühwarnung und Raketenüberwachung: Betrieb von Weltraum- und Bodenstationen zur Erkennung ballistischer Raketenstarts und zur Meldung an militärische Führungsstellen.
  • Raumlageerkennung (Space Situational Awareness): Überwachung von Objekten im Orbit, Auffinden eigener und fremder Satelliten sowie Erkennung von Weltraummüll und Kollisionsrisiken.
  • Satellitenbetrieb: Steuerung militärischer Satelliten für Kommunikation, Aufklärung, Navigation (z. B. GLONASS‑Unterstützung) und Frühwarnung.
  • Start- und Bodensysteme: Betreiben von Startanlagen und Telemetrie-/Kontrollzentren sowie Wartung von Bodeninfrastruktur.
  • Unterstützung der Raketenabwehr: Bereitstellung von Daten und Sensorik für bodengestützte und seegestützte Abwehrsysteme.

Struktur und Komponenten

Die Raumstreitkräfte bestanden aus mehreren funktionalen Einheiten, darunter Kommandostellen, Raumlagezentren, Kontrollstationen für Satelliten und Netzwerke von Bodenradaren sowie optischen Beobachtungsanlagen. Zu den Aufgaben gehörte auch die Koordination mit zivilen Stellen (z. B. Raumfahrtbehörden) sowie mit anderen militärischen Truppengattungen zur Integration von Weltrauminformationen in die Gefechtsführung.

Geschichte und Organisation

Die Organisation der russischen Weltraumstreitkräfte wurde seit dem Ende der Sowjetunion mehrfach umstrukturiert. Im Zuge administrativer Reformen wurden die Einheiten und Aufgabenfeldern mehrmals zusammengelegt, getrennt oder neu zugewiesen. Die Russischen Raumstreitkräfte wurden am 1. Dezember 2011 durch die Russischen Raumfahrtverteidigungskräfte ersetzt. In der Folge erfolgten weitere Reformen und Eingliederungen, unter anderem die Bildung größerer Luft‑ und Raumfahrtverbünde, um die operative Koordination zwischen Luftstreitkräften, Luftverteidigung und Weltraumoperationen zu verbessern.

Bedeutung und aktuelle Entwicklungen

Militärische Raumstreitkräfte sind für moderne Streitkräfte strategisch wichtig: Sie liefern Echtzeitinformationen, verbessern Aufklärung und Kommunikation und unterstützen die nationale Sicherheit. Technologische Entwicklungen (z. B. robuste Satelliten, Weltraumlageerkennung, Schutz gegen elektronische Störungen) sowie internationale Kooperationen und Rüstungsbegrenzungsfragen prägen weiterhin die Arbeit und Weiterentwicklung der Weltraumtruppen.

Zusammenfassend: Die russischen Raumstreitkräfte waren ein zentraler militärischer Zweig für Weltraumoperationen mit Aufgaben in Frühwarnung, Raumlageerkennung, Satellitenbetrieb und Unterstützung der Raketenabwehr. Durch Reformen und Umstrukturierungen wurden ihre Zuständigkeiten im Laufe der Zeit neu geordnet und in größere Organisationsstrukturen integriert.

Flagge der russischen Raumstreitkräfte.Zoom
Flagge der russischen Raumstreitkräfte.

Geschichte

1967 die Truppen der Raketenabwehr und der Weltraumverteidigung durch die Sowjetunion. Die Zweigstelle wurde dann 1982 zum Ministerium für Raumfahrteinheiten des Verteidigungsministeriums ernannt. 1991 löste sich die Sowjetunion dann auf. Also schuf das neue russische Militär die Russischen Weltraumstreitkräfte. Die Abteilung wurde 1992 aufgegeben, aber 2001 wieder zurückgebracht. General Wladimir Popowkin übernahm 2004 die Leitung des Zweigs, nach dem früheren Anführer, Generaloberst Anatoli Perminow.



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