Saintpaulia (Afrikanische Veilchen): Steckbrief, Lebensraum & Pflege

Saintpaulia (Afrikanische Veilchen) – Steckbrief, Lebensraum & Pflege: Praktische Tipps zu Standort, Gießen, Vermehrung und blühfreudiger Pflege für lange Blütenpracht.

Autor: Leandro Alegsa

Saintpaulia, afrikanische Veilchen, sind kleine Pflanzen aus Afrika, die in Nebelwaldlebensräumen leben. Sie sind krautige, mehrjährige Blütenpflanzen aus der Familie der Gesneriaceae. Ursprünglich wurden sie als eigene Gattung Saintpaulia beschrieben; in neuerer Systematik werden viele Arten jedoch in die Gattung Streptocarpus (Abschnitt Saintpaulia) eingeordnet. Die gebräuchliche Bezeichnung „afrikanische Veilchen“ hat sich trotzdem erhalten.

Sie sind leicht von anderen Pflanzen durch ihre auffälligen herzförmigen Blätter und ihre farbenfrohen, leuchtenden Blüten zu unterscheiden. Die Blüten reichen von Weiß über Rosa und Violett bis zu Blau und zweifarbigen Formen; zudem gibt es gefüllte und einfache Blüten sowie unterschiedliche Blattstrukturen.

Lebensraum und Verbreitung

Afrikanische Veilchen stammen hauptsächlich aus den bergigen Regionen Ostafrikas (insbesondere Tansania und Kenia). In freier Natur wachsen sie meist als Bodenpflanzen oder als Aufsitzer in feuchten, schattigen Bergwäldern mit hoher Luftfeuchte und gleichmäßigen Temperaturen. Viele wild vorkommende Populationen sind lokal begrenzt und durch Lebensraumverlust gefährdet.

Pflege im Topf — die wichtigsten Grundlagen

  • Licht: Helles, aber diffuses Licht ist ideal. Direkte Mittagssonne vermeiden, da die Blätter sonst verbrennen. Ein Fenster nach Osten oder Nordosten ist oft optimal.
  • Temperatur: Am wohlsten fühlen sie sich bei ca. 18–24 °C. Temperaturen unter 15 °C sollten vermieden werden.
  • Gießen: Gleichmäßig feucht halten, Staunässe vermeiden. Am besten gießt man von unten (Wasser in die Untersetzer geben) oder sehr vorsichtig am Topfrand, um Blattflecken zu verhindern. Leitungswasser nach Möglichkeit zimmerwarm verwenden.
  • Substrat: Lockeres, humusreiches, gut durchlässiges Substrat verwenden (z. B. spezielle African-Violet-Erde oder Mischung aus Torf, Perlit und etwas grobem Sand).
  • Luftfeuchte: Mäßig bis hoch bevorzugt. Direkte Benetzung der Blätter vermeiden. Eine Schale mit Kiesel und Wasser unter den Topf erhöht die Luftfeuchte ohne nasse Blätter.
  • Düngung: Während der Wachstums- und Blütezeit regelmäßig, aber schwach dosiert düngen (z. B. alle 2–4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen).
  • Umtopfen: Kleine Töpfe sind oft besser — afrikanische Veilchen mögen leicht wurzelgebunden stehen. Umtopfen alle 1–2 Jahre, wenn das Substrat erschöpft ist.

Vermehrung

Die einfachste Methode ist die Blattstecklingsvermehrung:

  • Ein gesundes Blatt mit kurzem Stiel abschneiden.
  • Den Stiel in ein feuchtes, lockeres Substrat setzen oder in Wasser wurzeln lassen.
  • Unter transparenter Haube oder in warmer Umgebung bewurzeln lassen. Nach einigen Wochen entstehen neue Pflänzchen am Blattansatz.

Alternativ sind Teilung größerer Pflanzen oder Samenvermehrung möglich; Samen benötigen gleichmäßige Feuchte und viel Licht zur Keimung.

Blütepflege und Pflegefehler

  • Schnitt: Verblühte Rispen regelmäßig entfernen, um neue Knospenbildung zu fördern.
  • Zu wenig Licht: führt zu langen Trieben und wenigen Blüten.
  • Staunässe: verursacht Wurzelfäule; abgestorbene Wurzeln müssen entfernt werden.
  • Niedrige Luftfeuchte: kann die Blattspitzen austrocknen lassen und die Blüte schwächen.

Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme sind:

  • Wurzel- und Stängelfäule durch zu nasse Erde
  • Mehltau, Grauschimmel (Botrytis) bei zu feuchter Blattoberfläche
  • Schädlinge wie Woll- oder Schmierläuse, Spinnmilben oder Thripse — regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Behandlung mit geeigneten Mitteln oder mechanischer Entfernung helfen.

Sorten und Zucht

Es gibt zahlreiche Sorten und Züchtungen mit sehr unterschiedlicher Blütenform, -farbe und Blattzeichnung. Züchter haben kompakte Zwergformen ebenso wie üppig blühende Hybriden hervorgebracht. Die Vielfalt macht afrikanische Veilchen zu beliebten Zimmerpflanzen und Sammlerobjekten.

Naturschutz

Einige wildlebende Arten sind durch Lebensraumzerstörung und unerlaubte Sammlung gefährdet. Wer Wildformen sammelt, sollte auf legalen Herkunftsnachweis achten und bevorzugt kultivierte Sorten als Zimmerpflanze wählen.

Praktische Pflegetipps kurz

  • Helles, indirektes Licht; keine pralle Sonne.
  • Von unten gießen oder am Topfrand, Blätter trocken halten.
  • Lockeres, gut drainierendes Substrat verwenden.
  • Regelmäßig, aber schwach düngen; nicht überwässern.
  • Vermehrung leicht über Blattstecklinge möglich.

Mit der richtigen Pflege blühen afrikanische Veilchen oft mehrmals im Jahr und bringen Farbe und Lebendigkeit in Fensterbänke und Wohnräume.

eine Saintpaulia-Ionantha-PflanzeZoom
eine Saintpaulia-Ionantha-Pflanze



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