Flughafenunglück von Teneriffa 1977 – Kollision zweier Boeing 747

Teneriffa 1977: Tragische Kollision zweier Boeing 747 mit 583 Toten — Ursachen, Ablauf, Fehlkommunikation und Lehren aus der schlimmsten Flugkatastrophe der Luftfahrtgeschichte.

Autor: Leandro Alegsa

Das Flughafenunglück auf Teneriffa ereignete sich am 27. März 1977, als zwei Boeing 747 auf dem Boden des Flughafens Los Rodeos (heute Flughafen Teneriffa Nord) zusammenstießen. Bei diesem Unglück kamen 583 Menschen an Bord der beiden Flüge ums Leben; 61 Personen überlebten.

Die beiden Maschinen waren KLM-Flug 4805 und Pan Am-Flug 1736. Beide waren zuvor nach Los Rodeos umgeleitet worden, weil auf dem Zielflughafen Gran Canaria eine Bombendrohung eingegangen war. Durch die Umleitung herrschte Enge auf dem Flughafen, außerdem verschlechterte sich das Wetter durch dichten Nebel, der die Sicht stark einschränkte.

Unmittelbarer Ablauf

Während das Rollfeld und die Hauptrouten zum Start aufgrund der Enge stark ausgelastet waren, rollte die Pan‑Am‑Maschine auf der Startbahn zurück, um zur Parkposition zu gelangen. Die KLM‑Besatzung begab sich zur Startposition. In der Folge kam es zu einer missverständlichen Funkkommunikation mit der Flugverkehrskontrolle, die von der KLM‑Besatzung so interpretiert wurde, dass Startfreigabe vorlag. Die KLM startete daraufhin, obwohl sich die Pan‑Am‑Maschine noch auf der Startbahn befand; in der Folge kollidierten die beiden Jumbojets.

Ursachen und beitragende Faktoren

Für das Unglück gab es mehrere miteinander verknüpfte Gründe:

  • Fehlinterpretation der Funkkommunikation: Eine nicht eindeutige Wortwahl und die fehlende Bestätigung (Readback) führten dazu, dass die KLM‑Mannschaft annahm, die Freigabe zum Start erhalten zu haben.
  • Fehlendes Bodenradar: Am Flughafen Teneriffa Nord war kein Bodenradar installiert, sodass die Fluglotsen die genaue Position der Maschinen bei Nebel nicht überwachen konnten.
  • Witterungsbedingungen: Der dichte Nebel reduzierte die Sicht so stark, dass die Piloten einander erst sehr spät erkannten und ein rechtzeitiges Ausweichen nicht mehr möglich war.
  • Menschliche Faktoren und Arbeitsdruck: Zeitdruck, Kommunikationsfehler, kulturelle Faktoren innerhalb der Cockpit‑Hierarchie (die dazu führten, dass Untergebene Bedenken nicht energisch genug äußerten) und Ermüdung trugen ebenfalls bei.
  • Vollgetankte Flugzeuge: Beide Maschinen waren für einen Langstreckenflug betankt, wodurch bei der Kollision ein großes Brand‑ und Explosionsrisiko bestand, das die Opferzahlen erhöhte.

Folgen und Sicherheitsverbesserungen

Das Unglück hatte weitreichende Konsequenzen für die zivile Luftfahrt. Wichtige Änderungen waren unter anderem:

  • Strengere und standardisierte Funkformulierungen (englischsprachige Standardphraseologie) und die verbindliche Regel, Startfreigaben eindeutig abzulesen und zu bestätigen.
  • Einführung und Verbreitung von Crew Resource Management (CRM) als fester Bestandteil der Ausbildung, um Kommunikations- und Entscheidungsprobleme im Cockpit zu reduzieren.
  • Verstärkte Aufmerksamkeit auf Bodenbewegungsüberwachung, Installation von Bodenradar an vielen Flughäfen sowie Verbesserungen bei Markierungen, Beschilderung und Beleuchtung auf Start- und Rollwegen.
  • Allgemeine Verbesserungen bei Vorschriften zur Koordination am Boden, bei Rollverfahren und beim Management von Ausweichflügen und Flugbewegungen auf beengten Flughäfen.

Das Unfallereignis gilt bis heute als der schlimmste in der Geschichte der Luftfahrt und wird häufig als Wendepunkt für viele sicherheitsrelevante Reformen in der zivilen Luftfahrt genannt.

Fragen und Antworten

F: Wann ereignete sich das Unglück auf dem Flughafen von Teneriffa?


A: Das Unglück auf dem Flughafen von Teneriffa ereignete sich am 27. März 1977.

F: Wie viele Menschen kamen bei dem Absturz ums Leben?


A: 583 Menschen kamen bei dem Absturz ums Leben.

F: Was war die Ursache für den Absturz?


A: Für den Absturz gab es viele Gründe, unter anderem wollte der KLM-Kapitän schnell abheben. Er missverstand, dass er vom Fluglotsen die Startfreigabe erhalten hatte und begann zu starten, wobei er schließlich mit dem Pan Am-Flug zusammenstieß. Außerdem war der Flughafen von Nebel umgeben, der die Sicht einschränkte und dazu führte, dass weder die Piloten noch die Fluglotsen einander oder beide Flugzeuge auf der Startbahn sehen konnten, bis es zu spät war.

F: Hatte der Flughafen Teneriffa Nord zu dieser Zeit ein Bodenradar?


A: Nein, der Flughafen Teneriffa Nord verfügte zu dieser Zeit nicht über ein Bodenradar.

F: Wenn es keinen Nebel gegeben hätte, hätten sie sich dann vor dem Abflug gesehen?


A: Ja, wenn es keinen Nebel gegeben hätte, dann hätten sie sich vor dem Start gesehen, da sie in der Lage gewesen wären, sich gegenseitig und beide Flugzeuge auf der Startbahn aus größerer Entfernung zu sehen.

F: Gilt dies als einer der schlimmsten Abstürze in der Geschichte der Luftfahrt?


A: Ja, es handelt sich um einen der schlimmsten Abstürze in der Geschichte der Luftfahrt.

F: Hätten die Piloten oder Fluglotsen die Kollision verhindern können, wenn sie sich in letzter Minute wegen des Nebels gesehen hätten? A:Nein, wenn sie sich aufgrund des Nebels in letzter Minute gesehen hätten, wäre es für sie leider schon zu spät gewesen, um eine Kollision zu verhindern.


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