Timiș (Temesch) – Fluss von Rumänien und Serbien, 359 km, Quelle und Verlauf
Timiș (Temesch): 359 km Fluss von den südlichen Karpaten durchs Banat bis zur Donau – Natur, Kultur und Geschichte entlang Rumäniens und Serbiens verbindender Lebensader.
Der Timiş oder Tamiš (rumänisch: Timiş; serbisch: Тамиш oder Tamiš; deutsch: Temesch; ungarisch: Temes) ist ein 359 Kilometer langer Fluss, der aus dem Semenischen Gebirge, dem südlichen Teil der Karpaten, im Bezirk Caraş-Severin, Rumänien, entspringt. Er fließt durch das Banat-Gebiet und in der Nähe von Pančevo, im nördlichen Teil Serbiens, in die Donau.
Verlauf
Der Timiş entspringt im Gebiet des Semenic-Gebirges und durchquert zunächst das Hügelland, bevor er in die weite Ebene des Banats eintritt. Auf seinem Lauf passiert er mehrere Ortschaften und Städte, darunter Caransebeș und Lugoj sowie die wichtige Regionalhauptstadt Timișoara; weiter fließt er Richtung Westen und überquert die Staatsgrenze nach Serbien. In Serbien verläuft der Fluss weiter durch die fruchtbare Ebene und erreicht schließlich bei Pančevo die Donau.
Hydrographie und Nebenflüsse
Der Timiş ist ein typischer Gebirgs- und Vorländerfluss, der im oberen Lauf ein stärkeres Gefälle und im unteren Lauf einen breiten, langsam fließenden Charakter zeigt. Sein Einzugsgebiet umfasst große Teile des Banats und beträgt mehrere tausend Quadratkilometer (grobe Größenordnung: etwa 10.000 km²). Bedeutende Nebenflüsse tragen zur Entwässerung des Einzugsgebiets bei, darunter unter anderem Flüsse wie der Pogăniș und die Bârzava/Brzava.
Nutzung, Regulierung und Navigation
In der Ebene wurde der Timiş seit dem 18. und 19. Jahrhundert umfangreich reguliert und kanalisiert, um Überschwemmungen zu vermeiden, landwirtschaftliche Flächen zu entwässern und die Landgewinnung zu ermöglichen. Diese Maßnahmen haben den natürlichen Charakter des Flusses in vielen Abschnitten verändert. Die Schiffbarkeit ist auf kleinere Schiffe und Binnenschiffe beschränkt; großtechnische Wasserstraßenverkehre spielen im Vergleich zur Donau eine untergeordnete Rolle.
Ökologie und Umwelteinflüsse
Die intensive Nutzung des Flussraums für Landwirtschaft, Industrie und Siedlungen hat Auswirkungen auf Wasserqualität und Ökosysteme. Insbesondere in Flussnähe zu Städten wie Timișoara treten Belastungen durch Abwässer und diffuse Nährstoffeinträge auf. Gleichzeitig gibt es wertvolle Auenbereiche und Feuchtgebiete, die Lebensraum für Fische, Vögel und andere Arten bieten. In den letzten Jahrzehnten wurden in beiden Staaten Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität, zur Renaturierung einzelner Abschnitte und zur Kontrolle von Hochwasserereignissen ergriffen.
Name und kulturelle Bedeutung
Der Fluss ist Namensgeber für die Region (Banat der Temescher) und für die Stadt Timișoara. In den verschiedenen Sprachen der Region ist er unter verwandten Namen bekannt: Timiş (rumänisch), Tamiš (serbisch), Temesch (deutsch) und Temes (ungarisch). Seine Rolle als Verkehrs- und Siedlungsachse hat die Besiedlung und Entwicklung der angrenzenden Gebiete über Jahrhunderte geprägt.
Wichtige Fakten (Kurzüberblick)
- Länge: ca. 359 km
- Quellgebiet: Semenic-Gebirge (südliche Karpaten), Rumänien
- Mündung: Donau bei Pančevo, Serbien
- Einzugsgebiet: in der Größenordnung von etwa 10.000 km²
- Wichtige Städte entlang des Laufs: Caransebeș, Lugoj, Timișoara, (danach Gebiete in Serbien nahe Pančevo)

Überschwemmung in Jaša Tomić im Jahr 2005
Merkmale
Das Entwässerungsgebiet des Flusses Timiş umfasst 13.085 km² (in Rumänien 8.085 km², in Serbien 5.000 km²).
Der Fluss beginnt am Zusammenfluss der Oberläufe Brebu
,Grădiştea und Semenic im See Trei Ape.
Nebenflüsse
Der Fluss fließt auf einer Länge von 241 km durch Rumänien.
Dies sind die Nebenflüsse des Flusses Timiş: Râul Rece, Slatina, Valea Mare, Măcicaş Fluss, Pârâul Lung, Armeniş Fluss, Sebeş, Bistra, Şurgani Fluss, Timişana, Pogăniş Fluss, Timişul Mort Fluss und Vena Mare. In seinem 118 km langen Lauf durch Serbien hat er nur einen, wenn auch den längsten Nebenfluss, die Brzava.
Siedlungen
Rumänien
Große Städte in den Flüssen, in denen Rumänien fließt, sind Caransebeş und Lugoj.
Dabei handelt es sich um die kleineren Ortschaften und Städte, die entlang des Flusses Timiş liegen:
- Căvăran
- Rudna
- Teregowa
- Armeniş
- Sadova Veche
- Slatina-Timiş
- Bucoşniţa
- Petroşniţa
- Valea Timişului
- Prissianisch
- Buchin
- Jupa
- Zăgujeni
- Prisaca
- Căvăran (Constantin Daicoviciu)
- Sacu
- Jean
- Gavojdia
- Lugojel
- Coştei
- Bazoş
- Uliuc
- Urseni
- Şag
- Parţa
- Cebza
- Crai Nou, TimişCrai Nou
- Gad
- Grănicerii
Eine der großen rumänischen Städte, Timişoara, ist, obwohl der Name den Anschein erweckt, nicht am Fluss gelegen. Obwohl der Name vom Fluss stammt, als die Region vor etwa 800 Jahren noch sumpfig war und die Timiş ein sehr großes Fließgebiet hatte. Im Jahre 1728, als die Flüsse Timiş und Bega kanalisiert wurden, hörte Timiş auf, durch die Stadt zu fließen.
Serbien
- Jaša Tomić
- Šurjan
- Boka
- Sečanj
- Neuzina
- Banatski Despotovac
- Botoš
- Tomaševac
- Orlovat
- Idvor
- Farkaždin
- Sakule
- Čenta
- Baranda
- Opovo
- Sefkerin
- Glogonj
- Jabuka
- Pančevo
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