Up-Quark: Definition, Eigenschaften und Rolle in Protonen und Neutronen
Up-Quark: Definition, Eigenschaften und Rolle in Protonen und Neutronen – leichtes +2/3-Quark mit Spin 1/2, Einfluss auf Kernstruktur und Teilchenphysik.
Up-Quarks sind subatomare Teilchen, aus denen sich viel größere Teilchen, wie Protonen, zusammensetzen. Up-Quarks haben eine Ladung von +2/3 und sind die leichtesten der sechs Arten (Geschmacksrichtungen) von Quarks. Wie alle Fermionen (nicht-krafttragende Teilchen) haben up-Quarks einen Spin von 1/2. Sie werden von allen vier fundamentalen Kräften beeinflusst, nämlich der Schwerkraft, der starken Kraft, der schwachen Kraft und dem Elektromagnetismus. Wie alle Quarks sind Up-Quarks Elementarteilchen, d.h. sie sind so klein, dass die Wissenschaftler glauben, dass sie nicht mehr teilbar sind.
Eigenschaften
Ladung und Spin: Das Up-Quark trägt die elektrische Ladung +2/3 e und besitzt den halbzahligem Spin 1/2, es ist also ein Fermion.
Masse: Die „aktuelle“ (bare) Masse des Up-Quarks ist sehr klein – in der Größenordnung von einigen MeV/c² (typisch ~2 MeV/c², Werte variieren je nach Definitionsweise). In gebundenen Zuständen wie Protonen oder Neutronen trägt das Up-Quark durch starke Wechselwirkungen jedoch deutlich mehr zur effektiven (konstituenten) Masse des Hadrons bei; diese liegt dann eher bei hunderten MeV.
Farbe und starke Wechselwirkung: Up-Quarks tragen eine sogenannte Farbladung (rot, grün oder blau) und wechselwirken über die starke Kraft, vermittelt durch Gluonen. Aufgrund der Farbladung gelten die Prinzipien der Confinement – Quarks treten nicht frei isoliert auf, sondern nur in farbneutralen Kombinationen (Hadronen).
Antiteilchen: Zu jedem Quark gibt es ein Antiquark (z. B. Anti-Up) mit entgegengesetzter elektrischer Ladung und Farbkombinationen.
Rolle in Protonen, Neutronen und anderen Hadronen
Protonen (die eine Gesamtladung von +1 haben) bestehen aus zwei up-Quarks (die eine Ladung von +2/3 haben) und einem down-Quark (die eine Ladung von -1/3 haben). Neutronen (mit einer Gesamtladung von 0) bestehen aus einem up-Quark und zwei down-Quarks. Diese Quarks in Protonen und Neutronen nennt man Valenzquarks.
Neben den Valenzquarks existiert in Hadronen ein ständig wechselndes Meer von virtuellen Quark–Antiquark-Paaren und Gluonen („Sea-Quarks“). Diese Feldenergie der starken Wechselwirkung trägt den größten Teil der Masse von Protonen und Neutronen.
Beta-Zerfall: Die Umwandlung zwischen up- und down-Quarks spielt eine zentrale Rolle beim radioaktiven Beta-Zerfall. Beispielsweise wandelt sich in einem Neutron ein down-Quark unter Aussendung eines W−-Bosons in ein up-Quark um, wodurch aus dem Neutron ein Proton entsteht (neutron → proton + e− + ν̄e).
Mesonen: Up-Quarks treten auch in Mesonen auf, die aus Quark–Antiquark-Paaren bestehen. Beispiel: Ein π+ (Pion) ist ein up-Quark zusammen mit einem Anti-Down-Quark (Pionen, genauer π+ = u d̄), während π− = d ū und π0 eine Mischung aus u ū und d d̄ ist.
Entdeckung, Nachweis und Bedeutung
Das Quarkmodell wurde 1964 von Murray Gell‑Mann und George Zweig vorgeschlagen, um die Vielzahl bekannter hadronischer Teilchen zu erklären. Experimentelle Hinweise für punktförmige Bestandteile der Protonen (später als Quarks gedeutet) lieferten in den späten 1960er Jahren tiefinelastische Streuexperimente (z. B. am SLAC).
Bedeutung im Standardmodell: Das Up-Quark gehört zur ersten Generation der Quarks (zusammen mit dem Down-Quark). Seine grundlegenden Eigenschaften – Ladung, Spin, Farbladung und Kopplungen an die fundamentalen Wechselwirkungen – sind fester Bestandteil des Standardmodells der Teilchenphysik. Ein großer Teil der sichtbaren Masse des Universums entsteht indirekt durch die starken Wechselwirkungen zwischen Up‑ und Down‑Quarks in Protonen und Neutronen.
Wichtige Hinweise und offene Fragen
- Up‑Quarks können nicht einzeln isoliert werden wegen der Quark‑Confinement-Eigenschaft der starken Wechselwirkung.
- Ein Teil der Masse eines Quarks stammt durch die Kopplung an das Higgs‑Feld, der Großteil der Masse von Protonen/Neutronen jedoch aus der Bindungsenergie der starken Kraft.
- Trotz guter Übereinstimmung mit dem Standardmodell gibt es weiterhin offene Fragen zu nicht-perturbativen Effekten der QCD (Quantenelektrodynamik der starken Kraft) und zur genauen Bestimmung der Quarkmassen und ihrer Beiträge zu Hadroneneigenschaften.
Insgesamt sind Up‑Quarks einfache, aber fundamentale Bausteine der Materie und entscheidend für den Aufbau der Atomkerne und damit für die Struktur der sichtbaren Welt.

Zwei up-Quarks (u) und ein down-Quark (d) bilden ein Proton
Fragen und Antworten
F: Was sind up-Quarks?
A: Up-Quarks sind subatomare Teilchen, aus denen viele größere Teilchen, wie Protonen, bestehen.
F: Was ist die Ladung von up-Quarks?
A: Die Ladung von up-Quarks ist +2/3.
F: Wie viele Arten von Quarks gibt es?
A: Es gibt sechs Arten (Flavours) von Quarks.
F: Was ist der Spin von up-Quarks?
A: Der Spin von up-Quarks ist 1/2.
Q: Welche fundamentalen Kräfte wirken auf up-Quarks?
A: Up-Quarks werden von allen vier fundamentalen Kräften beeinflusst, nämlich der Schwerkraft, der starken Kraft, der schwachen Kraft und dem Elektromagnetismus.
F: Woraus bestehen Protonen?
A: Protonen bestehen aus zwei up-Quarks (die eine Ladung von +2/3 haben) und einem down-Quark (das eine Ladung von -1/3 hat).
F: Welche Teilchen können mit up-Quarks erzeugt werden?
A: Up-Quarks können verwendet werden, um komplexere Teilchen zu erzeugen, wie z.B. Pionen.
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