John Wesley – Leben, Lehren und Einfluss des Methodismus (1703–1791)

John Wesley (1703–1791): Gründer, Leben, Lehren und nachhaltiger Einfluss des Methodismus – von Oxford über Savannah bis zur Erneuerung in der Church of England.

Autor: Leandro Alegsa

John Wesley (1703-1791) war einer der Gründer der Methodistischen Kirche. Er war ein anglikanischer Geistlicher und christlicher Theologe. Er war ein früher Führer in der methodistischen Bewegung. Wesleys Leben hatte drei verschiedene Phasen. Die erste an der Universität Oxford mit der Gründung des "Holy Club", die zweite, während Wesley als Missionspriester in Savannah, Georgia, tätig war, und die dritte nach Wesleys Rückkehr nach England. Sein ganzes Leben lang blieb Wesley innerhalb der Church of England. Er sagte, seine Bewegung bewege sich innerhalb der Grenzen der anglikanischen Kirche.

Leben und zentrale Stationen

John Wesley wurde 1703 geboren und wuchs in einer religiös geprägten Familie auf. Nach seinem Theologiestudium in Oxford war er zunächst als anglikanischer Pfarrer tätig. 1735 bis 1737 diente er als Missionspriester in Savannah, Georgia, in den britischen Kolonien Nordamerikas. Die Rückkehr nach England und vor allem das Erlebnis auf der Aldersgate Street in London am 24. Mai 1738, als er berichtete, sein Herz sei „strangely warmed“ worden, gelten als Wendepunkt: ab dann wurde sein Wirken von einer neuen inneren Gewissheit des Glaubens getragen. In den folgenden Jahrzehnten organisierte er eine weitreichende Bewegung von Laien, Predigern und Gemeinden.

Der "Holy Club" und die methodistische Praxis

In Oxford hatte Wesley mit Freunden — darunter sein Bruder Charles und George Whitefield — den sogenannten „Holy Club“ gegründet. Dieser Club zeichnete sich durch eine strenge, strukturierte Praxis des Gebets, der Bibellektüre und der gegenseitigen Rechenschaft aus; daraus leitet sich der Name „Methodisten“ ab. Wesleys praktische Reformen umfassten die Bildung von Societies (Gemeinschaften), class meetings (klassenähnliche Kleingruppen) und regelmäßige seelsorgerliche Begleitung der Mitglieder.

Theologische Grundlinien

Wesleys Lehre lässt sich kurz so zusammenfassen:

  • Rechtfertigung durch den Glauben: Der Glaube an Christus als Grundlage der Errettung.
  • Gewissheit des Heils: Wesley betonte, dass Gläubige die subjektive Gewissheit ihres Heils erfahren können (z. B. das Aldersgate-Erlebnis).
  • Heiligung und „vollkommene Liebe“: Ein zentraler Begriff ist die Heiligung im Sinne eines Prozesses, der zur wachsenden Liebe zu Gott und dem Nächsten führt; Wesley sprach auch von einer Form der „christlichen Vollkommenheit“ als erreichbares Ziel im Leben des Gläubigen.
  • Arminianismus: Im Gegensatz zu calvinistischen Positionen betonte Wesley die menschliche Willensfreiheit und die allgemeine Gnade Gottes (präveniente Gnade) — er war damit Gegner einer strikten Prädestinationslehre, wie sie z. B. von George Whitefield vertreten wurde.
  • Sakramente und kirchliche Praxis: Wesley blieb formal in der anglikanischen Kirche und respektierte die Sakramente, praktizierte aber auch Gemeindearbeit außerhalb traditioneller Kirchenräume.

Organisation und missionarische Praxis

Wesley entwickelte ein effizientes Organisationsmodell: Er setzte auf regelmäßige Treffen, Leitungsebenen (z. B. „class leaders“) und ein dichtes Netz von Laienpredigern. Die Methode der Feldpredigt, die Nutzung einfacher Kapellen und die Autorisierung von Laien zeichneten die Bewegung aus und ermöglichten ein schnelles Wachstum. 1784 ordnete Wesley in England—trotz Widerstands aus Teilen der Church of England—geistliche für Nordamerika (u. a. Thomas Coke), weil dort nach der Unabhängigkeit viele Gemeinden ohne geordnete Seelsorge dastehen.

Sozialer Einfluss und Reformengagement

Wesley und die Methodistinnen und Methodisten setzten sich für zahlreiche soziale Anliegen ein. Er selbst verfasste Schriften gegen die Sklaverei, z. B. „Thoughts Upon Slavery“ (1774), und betonte praktische Nächstenliebe, Bildung und Hilfe für Arme. Die methodistische Betonung persönlicher Frömmigkeit ging oft einher mit konkreter Wohltätigkeitsarbeit und sozialen Reformen, die das öffentliche Leben im 18. und 19. Jahrhundert nachhaltig prägten.

Kontroversen und das Verhältnis zur Church of England

Obwohl Wesley sein Leben lang die Zugehörigkeit zur anglikanischen Kirche betonte, führte sein eigenständiges Wirken zu Spannungen. Die Ordination von Geistlichen für Amerika und die Praxis freier Feldpredigten wurden kritisch gesehen. Nach Wesleys Tod (1791) kam es schließlich zur institutionellen Loslösung größerer Teile der Bewegung und zur Bildung eigenständiger methodistischer Kirchen, die sich weltweit ausbreiteten.

Vermächtnis

John Wesley gilt als eine der einflussreichsten Gestalten des protestantischen Pietismus und der Erweckungsbewegungen. Sein organisatorisches Geschick, seine theologische Betonung von persönlicher Heiligung und seine soziale Praxis begründeten eine Bewegung, die in den folgenden Jahrhunderten zu einer der großen protestantischen Konfessionen wurde. Auch die hymnische Arbeit seines Bruders Charles Wesley trug wesentlich zur Verbreitung der Lehre bei.

Wichtig: Wesleys Werk und Wirken sind facettenreich: theologische Texte, zahlreiche Predigten und Briefe sowie eine ausgeprägte Praxis der Gemeindearbeit. Sein Einfluss zeigt sich in Theologie, Gemeindestruktur, sozialem Engagement und in der internationalen Ausbreitung des Methodismus.

Frühes Leben

John Wesley wurde in Epworth, England, geboren. Er war der Sohn von Samuel Wesley, einem Absolventen von Oxford und Minister der Kirche von England. Im Jahr 1669 heiratete Samuel Susanna Annesley. Sowohl Samuel als auch Susanna wuchsen in derselben Stadt auf.

1696 wurde Samuel Welsey zum Rektor von Epworth ernannt. Hier wurde Johannes geboren. Die Früherziehung der Wesley-Kinder wurde von ihren Eltern im Pfarrhaus von Epworth übernommen. Jedem Kind, auch den Mädchen, wurde das Lesen beigebracht, sobald es laufen und sprechen konnte.

Während seiner frühen Jugend machte John Wesley eine tiefe religiöse Erfahrung. Im Alter von fünf Jahren wurde John aus dem brennenden Pfarrhaus gerettet. Diese Flucht hinterließ einen tiefen Eindruck in seinem Gedächtnis. Er betrachtete sich selbst als für Gott abgesondert, als ein "vom Brand gerupftes Brandzeichen".

John wurde in die Charterhouse School, London, aufgenommen. Dort lebte er (eine Zeit lang) das Ordensleben, in dem er zu Hause ausgebildet worden war. Sein Biograph, Tyerman, sagt, dass er als Heiliger in die Kartause ging, aber die religiösen Pflichten vernachlässigte und einen Sünder zurückließ.

John WesleyZoom
John Wesley

Oxford-Student

Im Juni 1720 trat Wesley mit einer jährlichen Zuwendung von 40 Pfund als Kartause-Stipendiat in die Christ Church, Oxford, ein. Sein Gesundheitszustand war schlecht und es fiel ihm schwer, sich aus den Schulden herauszuhalten. Dort führte er zusammen mit seinem Bruder Charles ein strenges religiöses Leben. Er ging oft in die Kirche, betete und half den Menschen. Er besuchte Gefangene im Gefängnis. Einige von ihnen wurden dazu verurteilt, gehängt zu werden. Für das Jahr 1721 stellte er für jeden Wochentag einen Zeitplan für Studium, Gottesdienst und Gottesdienst auf. Dies ist noch heute in seinem frühesten Tagebuch vom 15. April 1725 bis zum 12. Februar 1727 zu finden. Die Wesley-Brüder und einige andere Gelehrte in seinem "Heiligen Klub" wurden "Methodisten" genannt, weil sie dieser strengen Lebensmethode folgten.

Missionar in Georgien

John und Charles gingen als Missionspriester der anglikanischen Kirche nach Georgien. Ihre Hoffnung, viele Inder zum Christentum zu bekehren, erfüllte sich nicht. Nach einer gescheiterten Liebesaffäre von John kehrten die Brüder nach Hause zurück. Während der Atlantiküberquerung hätte ein starker Sturm ihr Boot fast versenkt. Johannes war sehr verängstigt, bemerkte aber, dass einige mährische Christen in Frieden lebten. Dies ließ ihn glauben, dass sein Glaube nicht derselbe war wie der ihre. Sie waren sich sicher, dass Gott ihnen ihre Sünden durch den Glauben an Christus vergeben hatte.

Beginn der Erweckung

Im Jahr 1738 hörte er eine Lesung von Luthers Vorwort zum Römerbrief und verfasste die heute berühmten Zeilen: "Ich fühlte mein Herz seltsam erwärmt". Da wusste er, dass Gott ihm vergeben hatte und dass er von Gott angenommen war. Dies revolutionierte seinen Dienst. Etwa zur gleichen Zeit machte Karl eine ähnliche Erfahrung der Erlösung. John Wesley schrieb viele Bücher über die Heilige Schrift und das christliche Leben. Charles Wesley half ihm mit vielen Hymnen, die er schrieb. Diese Hymnen unterstützten die Botschaft, die Johannes predigte.

Persönlichkeit und Aktivitäten

Wesley reiste ständig, meist zu Pferd. Er hat zu vielen Menschen gepredigt. Nach einer Weile sagten ihm einige anglikanische Führer, er solle nicht in ihren Kirchen predigen. Danach predigte er im Freien. Manchmal hörten Tausende von Menschen seinen Predigten zu. Seine Anhänger blieben in der anglikanischen Kirche, bildeten aber "Gesellschaften", um sich gegenseitig im Glauben zu helfen. Als die Bewegung wuchs, untersuchte Wesley und sandte Prediger aus, begann Hilfsorganisationen zu gründen und kümmerte sich um die Kranken.

Seine Anhänger wurden Methodisten genannt. Sie verbreiteten sich in vielen Ländern. Bald gab es viele in den amerikanischen Kolonien. Nach dem Revolutionskrieg gab es in Amerika nur noch wenige anglikanische Priester. Wesley schickte zwei Superintendenten, um sich dort um die Methodisten zu kümmern. Schließlich wurden die Methodisten sowohl in Amerika als auch in England zu einer eigenen Konfession.



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