Dasyuromorphia – fleischfressende Beuteltiere: Definition, Arten & Beispiele
Dasyuromorphia – fleischfressende Beuteltiere: Definition, 63 Arten & Beispiele wie der Tasmanische Teufel. Merkmale, Lebensweise und überraschende Vielfalt.
Dasyuromorphia sind eine recht große Ordnung einiger der ungewöhnlicheren fleischfressenden oder insektenfressenden Beuteltiere. Sie variieren im Aussehen von nagerartig über katzenartig bis hin zu hundeähnlich — und zu dieser Ordnung gehört auch der stets berühmte TasmanischeTeufel. Die Tiere zeigen eine große Bandbreite an Körpergröße: von winzigen Arten, die nur wenige Gramm wiegen, bis zum kräftigen Tasmanischen Teufel, der mehrere Kilogramm erreicht. Wie bei anderen Beuteltieren besitzen die meisten Dasyuromorphia einen Beutel (Marsupium) auf dem Bauch, doch die Ausprägung variiert stark: einige der breitfüßigen Beutelmäuse haben nur Hautfalten statt eines richtig ausgebildeten Beutels, und dem Taubheitstier fehlt ein Beutel ganz. Insgesamt gibt es etwa 63 Arten in drei Familien, wobei eine dieser Familien in der jüngeren Vergangenheit als vermutlich ausgestorben gilt.
Systematik und bekannte Familien
- Dasyuridae – die größte Familie: hierzu zählen Quolls, Dunnarts, Antechinus und der Tasmanische Teufel. Diese Familie umfasst die Mehrzahl der heute lebenden Arten und zeigt die größte ökologische Vielfalt.
- Myrmecobiidae – das Myrmecobius, bekannt als Numbat oder Ameisenbeutler, ist ein spezialisierter Termiten- und Ameisenjäger; diese Familie enthält nur sehr wenige Arten (heute praktisch nur die eine bekannte Art).
- Thylacinidae – die Familie der Beutelwölfe, zu der der berühmte Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) gehörte; diese Familie gilt als ausgestorben (letztes bekanntes Exemplar starb 1936).
Verbreitung und Lebensraum
Dasyuromorphia kommen natürlicherweise in Australien, Tasmanien und Neuguinea vor. Ihre Lebensräume reichen von Wüsten über Grasland bis zu Wäldern und Buschland. Einige Arten sind an offene, trockene Gebiete angepasst, andere bevorzugen dichter bewachsene oder felsige Regionen.
Ernährung und Jagdverhalten
Die meisten Vertreter sind Fleisch- oder Insektenfresser; die Nahrung reicht von kleinen Wirbeltieren (Insekten, Reptilien, Vögel, Nagetiere) bis zu Aas bei größeren Arten. Viele Arten haben kräftige Kiefer und scharfe Zähne, die für das Zerreißen von Beute geeignet sind. Manche, wie der Numbat, sind hochspezialisiert auf Termiten.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Wie alle Beuteltiere bringen Dasyuromorphia sehr unreife Jungtiere zur Welt, die nach der Geburt an den Zitzen im Beutel oder an Hautfalten hängen bleiben und dort weiterwachsen. Die Tragzeit ist meist sehr kurz (nur wenige Wochen). Bei einigen Gattungen, z. B. Antechinus, kommt es zur sogenannten Semelparität bei Männchen: nach einer einzigen intensiven Paarungszeit sterben die Männchen infolge von Stress und Immunsuppression.
Verhalten
Viele Arten sind nachtaktiv und territorial; einige leben einzelgängerisch, andere paar- oder gruppenweise. Die Jagdtechniken reichen vom Stöbern nach Insekten bis zum aktiven Verfolgen und Packen größerer Beutetiere.
Fossiler Hintergrund
Dasyuromorphia haben eine lange fossil belegte Geschichte in Australien. Früher gab es größere Vertreter und eine höhere Diversität; der bekannteste ausgestorbene Vertreter ist der Beutelwolf (Thylacinus), der bis ins frühe 20. Jahrhundert vorkam.
Gefährdung und Schutz
Viele Arten sind heute bedroht. Hauptgefährdungen sind Lebensraumverlust durch Landwirtschaft und Siedlungsbau, eingeschleppte Räuber wie Füchse und Katzen sowie Krankheiten. Ein besonders prominentes Problem ist die Devil Facial Tumour Disease (DFTD), eine übertragbare Krebserkrankung, die die Population des TasmanischenTeufels stark dezimiert hat. Schutzmaßnahmen umfassen Lebensraumschutz, Prädatorenkontrolle, Zuchtprogramme im Zoo und Forschungsprojekte zur Krankheitsbekämpfung.
Beispiele bekannter Arten
- Tasmanischer Teufel (Sarcophilus harrisii) – bekannt für laute, aggressive Verhaltensweisen und kräftige Kiefer; bedroht durch DFTD.
- Numbat (Myrmecobius fasciatus) – tagaktiver Termitenfresser, stark spezialisiert und gefährdet durch Habitatverlust und Prädation.
- Antechinus- und Dunnart-Arten – kleine, aktive Insekten- und Kleinsäugerjäger; einige Arten zeigen Semelparität.
- Quolls – mittelgroße räuberische Beuteltiere, die kleine Wirbeltiere und Vögel jagen; mehrere Arten sind gefährdet.
Zusammenfassend sind Dasyuromorphia eine faszinierende und vielfältige Ordnung von fleischfressenden Beuteltieren mit besonderer Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume. Viele Arten stehen jedoch unter Druck, weshalb Forschung und Schutzmaßnahmen weiterhin wichtig sind, um ihren Fortbestand zu sichern.
Fragen und Antworten
F: Was sind Dasyuromorphien?
A: Dasyuromorphia sind eine Ordnung fleisch- oder insektenfressender Beuteltiere, deren Aussehen von nagetierähnlich über spitzmausähnlich und katzenähnlich bis hin zu hundeähnlich reicht.
F: Wie viele Arten gibt es bei den Dasyuromorphia?
A: Es gibt 63 Arten in 3 Familien.
F: Welches Tier ist das berühmteste Mitglied der Ordnung Dasyuromorphia?
A: Der Tasmanische Teufel ist der berühmteste Vertreter der Ordnung Dasyuromorphia.
F: Haben alle Beuteltiere der Ordnung Dasyuromorphia einen Beutel am Bauch?
A: Die meisten Beuteltiere in der Ordnung Dasyuromorphia haben einen Beutel auf dem Bauch, aber einige der breitfüßigen Beuteltiere haben nur Hautfalten statt echter Beutel, und der Numbat fehlt ein Beutel ganz.
F: Wie sieht das Aussehen von Dasyuromorphia aus?
A: Dasyuromorphia variieren im Aussehen von nagetierähnlich über spitzmausähnlich bis hin zu katzenähnlich und hundeähnlich.
F: Wie viele Familien gibt es bei den Dasyuromorphia?
A: Es gibt 3 Familien in Dasyuromorphia.
F: Ist eine der Dasyuromorphia-Familien ausgestorben?
A: Ja, eine der Familien in Dasyuromorphia ist wahrscheinlich ausgestorben.
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