Fluchtreflex

Viele Tiere haben einen oder mehrere spezielle Fluchtreflexe. Diese bringen das Tier schnell aus der Not. Dazu benutzen sie spezielle Nervenstrukturen.

Beispiele:

  • Flusskrebs: Die Sinneshärchen des Schwanzfächers von Flusskrebsen sind mit einem Reflexbogen verbunden. Riesige sensorische und motorische Nerven sind mit elektrischen Synapsen verbunden. Dadurch wird der Schwanz gestreift und der Krebs vom Reiz weggeschossen. Die Neuronen umgehen das Hauptneuronensystem, das die Fortbewegung steuert, und verkürzen so die Reaktionszeit. Die seitliche Riesenverbindung zu motorischen Riesen-Neuronen des schnellen Flexors war das erste bekannte Beispiel einer elektrischen Synapse.
  • Tintenfisch: Das Riesenaxon des Tintenfisches ist das sehr große (bis zu 1 mm Durchmesser; typischerweise etwa 0,5 mm) Axon, das einen Teil des Wasserstrahlantriebssystems beim Tintenfisch steuert. Es wurde erstmals 1909 von L.W. Williams beschrieben, aber diese Entdeckung geriet in Vergessenheit, bis der englische Zoologe J.Z. Young in den 1930er Jahren die Funktion des Axons nachwies. Tintenfische nutzen dieses System, um kurze, aber sehr schnelle Bewegungen durch das Wasser zu machen.
  • Die meisten Fische haben ein spezielles Reaktionssystem, das als "C-Start" bekannt ist. Es wird von den Mauthner-Zellen ausgeführt. Sie sind ein Paar großer Neuronen (eines für jede Körperhälfte) im Rhombomer 4 des Hinterhirns bei Fischen und Amphibien. Die Zellen zeichnen sich auch durch ihre ungewöhnliche Nutzung sowohl chemischer als auch elektrischer Synapsen aus.
  • Menschen: Wir haben einige Fluchtreflexe (nicht nur Reflexbögen). Wir haben einen Kopfduckreflex und einen schnellen Handrückzug, wenn wir ein schmerzhaftes Objekt berühren. Diese Reflexe sind unbewusst: Das bewusste Gehirn weiß erst hinterher davon.

Fluchtreflexe haben einen hohen Überlebenswert.



Fragen und Antworten

F: Was sind Fluchtreflexe?


A: Fluchtreflexe sind spezielle Nervenstrukturen, die Tiere nutzen, um sich schnell aus Schwierigkeiten zu befreien. Sie umgehen das Hauptnervensystem, das die Fortbewegung steuert, und ermöglichen so eine schnellere Reaktionszeit.

F: Was ist ein Beispiel für einen Fluchtreflex bei Flusskrebsen?


A: Bei Flusskrebsen sind die Sinneshaare am Schwanzfächer über elektrische Synapsen mit einem Reflexbogen und riesigen sensorischen und motorischen Nerven verbunden. Dadurch schnippt der Schwanz und schießt den Krebs von jedem Reiz weg.

F: Wie nutzen Tintenfische ihren Fluchtreflex?


A: Tintenfische nutzen ihren Fluchtreflex, indem sie ein sehr großes Axon (mit einem Durchmesser von bis zu 1 mm) verwenden, das einen Teil ihres Wasserstrahlantriebssystems steuert. Dadurch können sie kurze, aber sehr schnelle Bewegungen durch das Wasser machen.

F: Was ist der C-Start?


A: Der C-Start ist ein spezielles Reaktionssystem, das bei den meisten Fischen zu finden ist. Es wird von Mauthner-Zellen ausgeführt, bei denen es sich um Paare von großen Neuronen handelt, die sich bei Fischen und Amphibien im Rhombomere 4 des Hinterhirns befinden. Diese Zellen haben auch ungewöhnliche Funktionen für chemische und elektrische Synapsen.

F: Gibt es beim Menschen Fluchtreflexe?


A: Ja, Menschen haben einige Fluchtreflexe, wie z.B. das Ducken des Kopfes oder das schnelle Zurückziehen der Hand, wenn wir etwas Schmerzhaftes berühren. Diese Reaktionen sind unbewusst, so dass unser bewusstes Gehirn erst im Nachhinein davon erfährt.

F: Warum brauchen Tiere Fluchtreflexe?


A: Tiere brauchen Fluchtreflexe, weil sie einen hohen Überlebenswert haben. Sie helfen den Tieren, sich schnell aus gefährlichen Situationen zu befreien, bevor es zu spät ist.

AlegsaOnline.com - 2020 / 2023 - License CC3