Schneewittchen – Ursprung, Varianten und weltweite Adaptionen des Märchens
Schneewittchen – Ursprung, Varianten & weltweite Adaptionen: Entdecken Sie die Geschichte von Basile bis Disney, regionale Versionen, Interpretationen und kulturelle Einflüsse.
"Schneewittchen" ist ein Märchen. Es ist auf der ganzen Welt in verschiedenen Versionen bekannt. Frühe gedruckte Versionen finden sich in Giambattista Basiles Pentamerone (1634) und in J. K. Musäus' Deutschen Volksmärchen (1782). Die Gebrüder Grimm nahmen 1812 in ihren Kinder- und Hausmärchen eine Version mit dem Titel "Schneewittchen" (deutsch: Schneewittchen) auf. Die Geschichte der Grimms ist wohl die heute bekannteste Version von "Schneewittchen". "Schneewittchen" wurde vielfach für Theaterstücke, Filme und Fernsehsendungen adaptiert. Walt Disney adaptierte die Grimms-Version 1937 für einen Zeichentrickfilm mit dem Titel "Schneewittchen und die sieben Zwerge".
Ursprung und Klassifikation
Die Gestalt von Schneewittchen beruht auf einer langen mündlichen Überlieferung von Motiven: eifersüchtige Stiefmutter, magischer Spiegel, Flucht in den Wald, Schutz durch kleine Handwerker oder Bewohner eines abgelegenen Ortes und das Narkosemotif (Scheinbarer Tod, Wiedererweckung). Forscher ordnen das Märchen in die internationale Typologie als ATU 709 (Aarne–Thompson–Uther) ein, die unter dem Namen "Snow White" geführt wird.
Erzählstruktur und wichtige Motive
Typische Elemente, die in vielen Varianten vorkommen:
- Die eifersüchtige Stiefmutter, die die Schönheit des Mädchens als Bedrohung empfindet.
- Der Zauberspiegel, der der Stiefmutter die Wahrheit über die schönste im Land sagt (Symbolik: Wahrheit, Eitelkeit).
- Die Flucht in den Wald und das Leben bei einer Gemeinschaft kleiner Menschen (bei der Grimm-Fassung die sieben Zwerge).
- Der Versuch der Stiefmutter, das Mädchen mit listigen Gaben zu töten (gepöckter Kamm, giftige Schnürung, vergifteter Apfel).
- Der scheinbare Tod und die anschließende Wiedererweckung durch einen fremden Retter (in vielen Versionen ein Prinz; in Grimms Fassung bleibt die genaue Natur der Rettung ambivalent).
- Die Bestrafung der Bösewichtin (bei den Grimms oft eine drastische, moralisch deutliche Strafe).
Varianten und regionale Unterschiede
Obwohl die Grimmsche Fassung dominant ist, existieren zahlreiche regionale Varianten in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Unterschiede betreffen etwa:
- Die Zahl und Gestalt der Beschützer (nicht überall sind es sieben Zwerge; sie können Jäger, Handwerker oder verzauberte Wesen sein).
- Die Art der Mordversuche (manche Überlieferungen kennen nur den Apfel, andere mehrere vorbereitende Versuche).
- Die Form des Erwachens: In einigen Fassungen fällt ein Stück Apfelkrümel aus dem Hals, in anderen wird Schneewittchen durch einen Kuss, durch einen Sturz der Sargträger oder durch Gebet erweckt.
- Schlussbild und moralische Wertung: In älteren Varianten ist das Ende oft härter; moderne Nachdichtungen tendieren zu milderen oder ambivalenteren Schlüssen.
Wissenschaftliche und kulturelle Deutungen
Das Märchen wurde aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert:
- Psychoanalytisch: Deutungen sehen Rivalität zwischen Mutter- und Tochterfigur, Entwicklungsaufgaben der Pubertät oder symbolische Bedeutungen von Tod und Wiedergeburt.
- Kulturhistorisch: Die Motive spiegeln Vorstellungen von Schönheit, sozialer Ordnung und Geschlechterrollen vergangener Epochen wider.
- Sozialkritisch: Moderne Interpretationen hinterfragen Rollenbilder (die passive Heldin, die übermächtige Eifersucht der Frau) und bearbeiten die Figuren zu aktiveren Protagonistinnen oder nuancierteren Antagonistinnen um.
Adaptionen und Nachwirkungen
"Schneewittchen" inspirierte unzählige Adaptionen in nahezu allen Gattungen: Bühnenstücke, Opern und Ballette, Kinofilme, Fernsehserien, Kinderbücher, Graphic Novels, Musicals und Videospiele. Bedeutende moderne Beispiele (nicht abschließend) sind filmische Neuinterpretationen, die das Motiv neu lesen oder visuell opulent umsetzen, sowie zahlreiche literarische und künstlerische Bearbeitungen, die Perspektiven wechseln (z. B. aus Sicht der Stiefmutter oder einer der Zwerge) oder die Figur ins Heute übertragen.
Die Verfilmung durch Walt Disney von 1937 gilt als Meilenstein der Filmgeschichte: Sie war das erste abendfüllende Zeichentrick-Musical großer Studioproduktion und prägte weltweit das populäre Bild von Schneewittchen und den sieben Zwergen maßgeblich.
Kontroversen und aktuelle Entwicklungen
In jüngerer Zeit stehen zwei Aspekte verstärkt im Fokus:
- Die Darstellung der Zwerge: Diskussionen über stereotype oder diskriminierende Darstellungen führten zu sensibleren Inszenierungen und alternativen Charakterisierungen in neuen Adaptionen.
- Die Rolle der Frau(en): Viele neue Fassungen bemühen sich, das Mädchen aktiver zu zeigen oder der Stiefmutter psychologische Tiefe zu geben, statt sie als reine Bösewichtin darzustellen.
Fazit
Schneewittchen ist ein weltweit wirksames Märchenmotiv mit tiefen Wurzeln in der mündlichen Tradition und zahlreichen literarischen sowie medialen Bearbeitungen. Die Grimmsche Version bleibt eine prägende Fassung, doch die vielen regionalen Varianten und modernen Neuinterpretationen zeigen, wie wandelbar und anpassungsfähig dieses Erzählfeld ist. In der internationalen Märchenforschung ist das Motiv unter der Klassifikation ATU 709 verzeichnet und bleibt Gegenstand literaturwissenschaftlicher, folkloristischer und kultursoziologischer Untersuchungen.
Geschichte
Eine Königin bringt eine Tochter zur Welt. Sie gibt ihr den Namen Schneewittchen. Die Königin stirbt. Der Vater von Schneewittchen heiratet eine böse Frau. Diese böse Königin hat einen Zauberspiegel, der ihr sagt, dass sie die Schönste im Land ist. Eines Tages benennt der Spiegel Schneewittchen als die Schönste. Die Königin ist eifersüchtig. Sie beschließt, Schneewittchen zu töten. Der Jäger der Königin nimmt das Kind mit in den Wald, um es zu töten. Er lässt sie entkommen.
Schneewittchen kommt zu einer Hütte im Wald. Sie gehört sieben Zwergen. Sie erlauben ihr, bei ihnen zu leben. Sie erledigt die Hausarbeit. Die böse Königin erfährt, dass Schneewittchen noch am Leben ist. Sie beschließt, Schneewittchen selbst zu töten. Sie verkleidet sich als alte Frau. Sie versucht, Schneewittchen zuerst mit einer Miederspitze und dann mit einem vergifteten Kamm zu töten. Sie scheitert. Schneewittchen lebt. Endlich gibt die Königin Schneewittchen einen vergifteten Apfel. Das Kind fällt wie tot um.
Die Zwerge legen sie in einen gläsernen Sarg auf einen Berggipfel. Eines Tages reitet ein Prinz vorbei. Er verliebt sich in sie. Die Zwerge geben ihm die Erlaubnis, den Sarg in sein Schloss zu bringen. Die Freunde des Prinzen heben den Sarg an. Das Stück vergifteter Apfel in Schneewittchens Kehle löst sich. Sie erwacht. Der Prinz freut sich. Er heiratet Schneewittchen. Die böse Königin ist gezwungen, in glühenden Eisenschuhen zu tanzen, bis sie tot umfällt.
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