Ole von Beust

Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust, allgemein Ole von Beust genannt, geboren am 13. April 1955 in Hamburg, Deutschland, war Ole von Beust vom 31. Oktober 2001 bis zum 25. August 2010 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und seit dem 1. November 2007 für ein Jahr Präsident des Bundesrates. Ihm folgte als Bürgermeister Christoph Ahlhaus.

Leben und Arbeiten

Er ist der Sohn von Achim Helge Freiherr von Beust und Hanna, geb. Wolff, der in Nazi-Deutschland als Halbjude galt. Durch seinen Vater ist er ein Nachkomme des sächsischen und österreichischen Staatsmannes Graf Friedrich Ferdinand Graf von Beust.

1971 wurde von Beust Mitglied der konservativen Christlich-Demokratischen Union (CDU). Nach dem Abitur 1973 arbeitete er für die CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, die er bis zum Beginn seines Jurastudiums 1975 an der Universität Hamburg innehatte. Von 1977 bis 1983 war er Hamburger Vorsitzender der Jugendorganisation seiner Partei. Seit 1978 ist Beust Mitglied der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Im Jahr 1983 schloss er sein Studium erfolgreich ab und wurde selbständiger Rechtsanwalt.

Seit 1992 ist er Mitglied des Regierungsrates der Hamburger Landes-CDU, seit 1998 Mitglied des Landesvorstandes der CDU.

Erster Bürgermeister von Hamburg

Am 31. Oktober 2001 wurde Ole von Beust Erster Bürgermeister von Hamburg.

Am 19. August 2003 entließ Beust seinen Vizebürgermeister Ronald Schill, was einen Skandal auslöste. Beust hatte zuvor Innensenator Walter Wellinghausen, den wichtigsten Beamten Schills, ohne vorherige Rücksprache mit Schill entlassen. Grund war der öffentliche Vorwurf des Fehlverhaltens Wellinghausens. In einem privaten Gespräch verlangte Schill daraufhin von Beust die Rücknahme der Entlassung, angeblich unter Verwendung persönlicher Drohungen. Beust beschloss daraufhin, auch Schill zu entlassen.

In der Pressekonferenz, die Schill wenige Minuten, nachdem er von seiner eigenen Entlassung gehört hatte, abhielt, sprach er vage von "homosexuellen Beziehungen", einer "Wohnung in einem berüchtigten Stricher-Viertel" und "bestimmten Vorkommnissen, die auf Liebesakte schließen lassen" zwischen Beust und Roger Kusch, den Beust zum Justizminister (in deutschen Stadtstaaten "Senator") ernannt hatte. Beust wiederum erklärte, dass Schill gedroht habe, seine angebliche Liaison mit Kusch unter der Prämisse öffentlich zu machen, dass Beust öffentliche und private Angelegenheiten vermischt habe. Er sagte, er habe keine sexuelle Beziehung zu Kusch gehabt, sie kannten sich lediglich seit 25 Jahren und seien gute Freunde, und Beust sei der Vermieter von Kusch. "Das ist alles - absolut alles", so Beust.

Seine unvorbereitete Erklärung vor der Presse brachte Schill schnell einen homophoben Ruf ein. Ein populärer Radiosender strahlte ein Lied aus, in dem er "Mega-Proll" (Mega-Redneck) genannt wurde, und Schwulen- und Lesbenverbände protestierten lautstark. Schill bestätigte jedoch später Beusts Version der Geschichte, abgesehen von den Erpressungsvorwürfen, und sagte, dass er Beust warnte, sich von Vetternwirtschaft fernzuhalten, und dass dies nichts mit Beusts sexueller Orientierung zu tun habe. Er sagte: "Ich habe nichts gegen Homosexuelle".

In einem späteren Interview bestätigte der Vater von Beust, dass sein Sohn tatsächlich homosexuell ist. Beust selbst betrachtet seine sexuelle Orientierung als Privatangelegenheit; bei direkter Befragung verweist er den Befrager meist ironisch auf seinen Vater.

Die Hamburger Wahlen vom 29. Februar 2004 endeten mit einem beispiellosen Erdrutschsieg für Ole von Beust und die CDU, die die absolute Mehrheit in der Bürgerschaft des Stadtstaates erreichte. Die CDU gewann 47,2 Prozent der Stimmen, das sind 21 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl im September 2001. Damit hatte der Stadtstaat erstmals seit 1993 wieder nur eine Regierungspartei. Bei der Hamburger Wahl am 24. Februar 2008 gewann die CDU 42,6 Prozent der Stimmen. Damit war die CDU weiterhin die staerkste Partei in Hamburg. Da die CDU jedoch ihre absolute Mehrheit verlor, bildete sie eine Koalitionsregierung mit den Grünen.

Am 18. Juli 2010 erklärte Ole von Beust seinen Rücktritt mit Wirkung vom 25. August. Er war ein Finalist für den Preis des Weltbürgermeisters 2010.


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