Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933

Das Ermächtigungsgesetz wurde am 23. März 1933 vom deutschen Parlament (dem Reichstag) verabschiedet. Es war der zweite große Schritt nach der Reichstagsbrandverordnung, durch die die Nationalsozialisten mit weitgehend legalen Mitteln diktatorische Macht erlangten. Das Gesetz ermöglichte es Bundeskanzler Adolf Hitler und seinem Kabinett, Gesetze ohne Beteiligung des Reichstags zu erlassen.

Der formale Name des Ermächtigungsgesetzes war "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich".

Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes

Die Nationalsozialisten schrieben den Ermächtigungsakt, um die vollständige politische Macht zu erlangen, ohne die Unterstützung einer Mehrheit im Reichstag und ohne die Notwendigkeit, mit ihren Koalitionspartnern zu verhandeln.

Propaganda

Innerhalb von 24 Stunden nach seiner Ernennung zum deutschen Kanzler am 30. Januar 1933 beeinflusste Hitler das Ergebnis geschickt durch Propagandaminister Joseph Goebbels, der schrieb:

Jetzt wird es leicht sein, den Kampf fortzusetzen, denn wir können auf alle Ressourcen des Staates zurückgreifen. Radio und Presse stehen uns zur Verfügung. Wir werden ein Meisterwerk der Propaganda inszenieren.

In den Tagen vor den Wahlen organisierten die Nazis Straßengewalt, um die Opposition einzuschüchtern und Angst vor dem Kommunismus aufzubauen. Der Brand des Reichstags sechs Tage vor der Wahl war das zentrale Ereignis der Kampagne.

Gewalt

Später an diesem Tag versammelte sich der Reichstag unter einschüchternden Umständen, wobei SA-Männer innerhalb und außerhalb des Plenarsaals wimmelten. In Hitlers Rede wurde die Bedeutung des Christentums in der deutschen Kultur betont. Sie zielte insbesondere darauf ab, die ehemals verbündete katholische Zentrumspartei zu besänftigen. Sie enthielt teilweise die vom Parteivorsitzenden Ludwig Kaas geforderten Garantien.

Alle Parteien mit Ausnahme der SPD stimmten für das Ermächtigungsgesetz. Nachdem die kommunistischen Delegierten abgesetzt und 26 der SPD-Abgeordneten verhaftet wurden oder untergetaucht waren, gab es in der Endabstimmung 441 Stimmen für das Ermächtigungsgesetz und 94 Gegenstimmen (alle Sozialdemokraten).

Konsequenzen

Die Abgeordneten der Kommunistischen Partei - und auch einige sozialdemokratische Abgeordnete - waren bereits inhaftiert, und die kommunistischen Mandate wurden kurz nach den Wahlen von der Regierung für "ruhend" erklärt. Die verbliebenen freien Parlamentsmitglieder wurden durch die SA rund um den Parlamentssaal eingeschüchtert. Am Ende stimmten nur die Sozialdemokraten gegen das Gesetz.

Die britische Boulevardzeitung Daily Express beschrieb die jüdischen Reaktionen des Boykotts gegen Deutschland als "Judäa erklärt Deutschland den Krieg" (25. März 1933).

Konsequenzen für den Präsidenten

Präsident von Hindenburg schien mit Hitlers fester Hand zufrieden zu sein. Während der Kabinettskonferenz zum Ermächtigungsgesetz erklärte von Hindenburgs Vertreter, dass sich der betagte Präsident aus den laufenden Regierungsgeschäften zurückziehe und dass eine Zusammenarbeit des Präsidenten bei den aufgrund des Ermächtigungsgesetzes erlassenen Gesetzen nicht erforderlich sei.

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  • Ermächtigender Akt (allgemein)

Fragen und Antworten

F: Wie lautete der Name des Ermächtigungsgesetzes auf Deutsch?


A: Das Ermächtigungsgesetz wurde auf Deutsch Ermהchtigungsgesetz genannt.

F: Wann wurde das Ermächtigungsgesetz vom deutschen Parlament verabschiedet?


A: Das Ermächtigungsgesetz wurde vom deutschen Parlament (dem Reichstag) am 23. März 1933 verabschiedet.

F: Was ermöglichte das Ermächtigungsgesetz dem Bundeskanzler Adolf Hitler und seinem Kabinett zu tun?


A: Das Ermächtigungsgesetz ermöglichte es Reichskanzler Adolf Hitler und seinem Kabinett, Gesetze ohne die Beteiligung des Reichstags zu erlassen.

F: Wie erlangten die Nazis mit weitgehend legalen Mitteln diktatorische Befugnisse?


A: Die Nazis erlangten die diktatorische Macht mit weitgehend legalen Mitteln durch zwei große Schritte, erstens durch die Reichstagsbrandverordnung und zweitens durch die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes.

F: Wie lautet ein anderer Name für das Ermächtigungsgesetz?


A: Ein anderer Name für das Ermächtigungsgesetz ist "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich".

F: Wer hat aufgrund der Verabschiedung dieses Gesetzes Gesetze ohne Beteiligung des Reichstages erlassen?


A: Dank der Verabschiedung dieses Gesetzes konnten Reichskanzler Adolf Hitler und sein Kabinett Gesetze ohne Beteiligung des Reichstages erlassen.

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