Sir Arthur Conan Doyle – Schöpfer von Sherlock Holmes und Die verlorene Welt
Sir Arthur Conan Doyle – Schöpfer von Sherlock Holmes und "Die verlorene Welt": Schottischer Schriftsteller, Arzt und Meistererzähler hinter unvergesslichen Detektiv- und Abenteuerklassikern.
Sir Arthur Conan Doyle (22. Mai 1859 – 7. Juli 1930) war ein schottischer Arzt und Schriftsteller, der vor allem als Schöpfer des Detektivs Sherlock Holmes weltberühmt wurde. Neben den Holmes-Geschichten verfasste er zahlreiche Romane und Erzählungen aus den Bereichen Science-Fiction, historische Romane sowie Sachbücher und Essays. Sein Werk beeinflusste die moderne Kriminalliteratur nachhaltig und Holmes gilt bis heute als eine der bekanntesten Figuren der Weltliteratur.
Leben und Ausbildung
Arthur Ignatius Conan Doyle wurde in Edinburgh geboren. Nach der Schulzeit, in der er unter anderem auf dem Jesuitenkolleg Stonyhurst unterrichtet wurde, begann er 1876 ein Medizinstudium an der Universität Edinburgh. Während des Studiums zeigte sich bereits seine Vorliebe fürs Schreiben: er verfasste Kurzgeschichten und Erzählungen. Beim Verlassen der Schule hatte er sich als Agnostiker bezeichnet.
Nach Abschluss seines Studiums 1881 arbeitete er zeitweise als Schiffsarzt und ließ sich schließlich als praktizierender Arzt nieder. Während der Anfangszeit in seiner Praxis schrieb er weiter, oft zwischen den Terminen und beim Warten auf Patienten. Seine Begegnungen mit dem jungen Chirurgen Joseph Bell an der Universität Edinburgh gelten als wichtige Inspiration für die Figur des Sherlock Holmes, weil Bell für seine genaue Beobachtungsgabe und Deduktionsmethode bekannt war.
Entstehung von Sherlock Holmes
Conan Doyles erste veröffentlichten Sherlock-Holmes-Geschichte war Eine Studie in Scharlachrot (engl. A Study in Scarlet), die 1887 erschien. Auf diese folgten die weiteren Romane Das Zeichen der Vier, Das Tal der Angst und Der Hund der Baskervilles. Daneben schrieb er zahlreiche Kurzgeschichten, die zumeist im Strand Magazine erschienen und später in fünf Sammelbänden zusammengefasst wurden, unter anderem beginnend mit Die Abenteuer des Sherlock Holmes. Insgesamt sind vier Romane und 56 Kurzgeschichten mit Sherlock Holmes überliefert.
Doyles Stärke lag weniger in poetischer Sprache als im überzeugenden Erzählen und in der Schaffung glaubhafter, einprägsamer Figuren. Holmes’ Deduktionsgabe und seine methodische Denkweise wurden vielfach zum Vorbild für spätere Kriminalromane. Gegenpart zu Holmes ist oft sein Freund und Chronist Dr. John H. Watson; als Gegenspieler schuf Doyle mit Professor James Moriarty eines der berühmtesten literarischen „bösen“ Genies.
Weitere wichtige Werke
Über die Holmes-Geschichten hinaus schrieb Conan Doyle historische Romane wie Micah Clarke und The White Company, sowie Abenteuer- und Science-Fiction-Romane. Besonders bekannt ist sein Abenteuerroman The Lost World (1912), in dem Professor Challenger mit Begleitern eine abgelegene Hochebene in Südamerika entdeckt, auf der noch lebende Dinosaurier existieren. Das Buch gilt als Klassiker der Frühzeit der Paläo-Abenteuer-Literatur und inspirierte zahlreiche Verfilmungen und Fortsetzungen.
Conan Doyle betätigte sich außerdem als Historiker, Journalist und öffentlich engagierter Intellektueller. Er schrieb über den Burenkrieg und trat politisch auf, außerdem setzte er sich in prominenten Justizfällen für die Revision von Urteilen ein.
Spiritismus, Auszeichnungen und spätes Leben
Nach persönlichen Schicksalsschlägen – mehrere Familienangehörige, darunter sein Sohn, starben im Ersten Weltkrieg bzw. an anderen Ursachen – wandte sich Conan Doyle stark dem Spiritismus zu. In seinen späteren Jahren schrieb er zahlreiche Schriften über spiritistische Phänomene und verteidigte deren Erforschung vehement, was seine Reputation in manchen Kreisen belastete.
Für seine Verdienste wurde er 1902 in den Adelsstand erhoben und führte fortan den Titel „Sir“. Er verbrachte seine letzten Lebensjahre in Crowborough (East Sussex), wo er am 7. Juli 1930 verstarb.
Vermächtnis
Arthur Conan Doyle hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk und prägte das Genre der Detektivgeschichte nachhaltig. Sherlock Holmes ist bis heute eine der meistverfilmten und adaptierten Figuren der Literaturgeschichte; die Geschichten werden ununterbrochen neu aufgelegt, interpretiert und fortgeschrieben. Conan Doyles Werk beeinflusste nicht nur die Belletristik, sondern auch die populäre Vorstellung von kriminalistischer Beobachtung und wissenschaftlicher Methode.
Wichtigste Fakten auf einen Blick:
- Geboren: 22. Mai 1859 in Edinburgh
- Gestorben: 7. Juli 1930 in Crowborough, Sussex
- Beruf: Arzt, Schriftsteller
- Bekannteste Figur: Sherlock Holmes (4 Romane, 56 Kurzgeschichten)
- Bekannte Werke außerhalb Holmes: The Lost World, historische Romane wie The White Company
- Weitere Aktivitäten: Öffentliche Kampagnen, Schriftsteller zu Spiritismus-Themen, Ehrentitel: Sir (1902)
Späteres Leben
Doyles Frau Louisa starb 1906. Nach dem Tod seines Sohnes Kingsley kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges und dem Tod seines Bruders Innes, seiner beiden Schwager und seiner beiden Neffen kurz nach dem Krieg versank Doyle in eine Depression. Er fand Trost in der Unterstützung des Spiritismus und seiner Versuche, Beweise für die Existenz jenseits des Grabes zu finden. Er war Mitglied der renommierten übernatürlichen Organisation The Ghost Club.
Fragen und Antworten
F: Wer war Sir Arthur Conan Doyle?
A: Sir Arthur Conan Doyle war ein britischer Arzt und Autor. Er ist bekannt für seine Kurzgeschichten über den Detektiv Sherlock Holmes, aber auch für seine Science-Fiction- und historischen Geschichten.
F: Was hat er an der Universität Edinburgh studiert?
A: Er studierte von 1876 bis 1881 Medizin an der Universität von Edinburgh.
F: Was waren seine großen Talente als Schriftsteller?
A: Seine großen Gaben als Schriftsteller waren das Erzählen von Geschichten und das Erschaffen von Charakteren.
F: Welches war die erste Sherlock Holmes-Geschichte, die veröffentlicht wurde?
A: Die erste Sherlock Holmes-Geschichte, die veröffentlicht wurde, war Eine Studie in Scharlachrot.
F: Wer ist Moriarty?
A: Moriarty ist einer der großen Bösewichte der Belletristik und wird von Holmes selbst und Watson ausgeglichen.
F: Wie viele Kinder hatte Conan Doyle?
A: Conan Doyle hatte sechs Kinder - Mary Louise, Arthur Alleyne Kingsley (mit Louise), Jean Lena Annette, Denis Percy Stewart und Adrian Malcolm (mit Jean).
F: Welcher Organisation trat er nach dem Tod seines Sohnes im Ersten Weltkrieg bei? A: Nach dem Tod seines Sohnes im Ersten Weltkrieg trat Conan Doyle dem Ghost Club bei, einer renommierten übernatürlichen Organisation, die versuchte, Beweise für die Existenz jenseits des Grabes zu finden.
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