Sir Andrew Davis – Britischer Dirigent; Chefdirigent von BBC, Toronto, Chicago

Sir Andrew Davis – britischer Dirigent, Ex-Chefdirigent von BBC Symphony, Toronto Symphony & Lyric Opera of Chicago; gefeierter Proms-Leiter und Kenner britischer Komponisten.

Autor: Leandro Alegsa

Sir Andrew Frank Davis CBE (geboren am 2. Februar 1944) ist ein britischer Dirigent. Er gilt als einer der profiliertesten britischen Dirigenten seiner Generation und ist besonders bekannt für seine Arbeit im Opernfach sowie für die Interpretation britischer und moderner Musik.

Leben und Ausbildung

Andrew Davis wurde in Ashridge in Hertfordshire als Sohn von Robert J. Davis und seiner Frau Florence J. (geb. Badminton) geboren. Davis wuchs in Chesham, Buckinghamshire, und in Watford auf. Er studierte am Royal College of Music und am King's College, in Cambridge, wo er Organist-Stipendiat war. Anschließend vertiefte er seine Dirigierausbildung in Rom bei Franco Ferrara. Seine Ausbildung legte den Grundstein für eine vielseitige Karriere in Konzert- und Opernbetrieb.

Karriere

1970 nahm er seine erste wichtige Aufgabe an: er übernahm eine leitende Dirigentenfunktion beim BBC Scottish Symphony Orchestra und erarbeitete sich rasch einen Ruf als verlässlicher und musikalisch sensibler Leiter. Im Jahr 1975 wurde er Chefdirigent des Toronto Symphony Orchestra, ein Amt, das er bis 1988 innehatte; danach wurde er zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt.

1988 wurde Davis Musikdirektor in Glyndebourne, einer der bedeutendsten Opernfestspielstätten des Vereinigten Königreichs. Dort lernte er die amerikanische Sopranistin Gianna Rolandi kennen, mit der er später eine lebenslange Partnerschaft einging. Ein Jahr später, 1989, kehrte Davis zur BBC zurück und wurde Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra, ein Amt, das er bis 2000 innehatte. In dieser Zeit prägte er das Orchester wesentlich und war regelmäßig bei den BBC Proms präsent.

Im Jahr 2000 übernahm Davis die Position des Musikdirektors und Chefdirigenten der Lyric Opera of Chicago, wo er sowohl im Konzert- als auch im Opernbereich bedeutende Produktionen leitete. 2005 wurde er für drei Jahre Musikberater des Pittsburgh Symphony Orchestra und fungierte dort als künstlerischer Ratgeber und Gastdirigent.

Repertoire, Aufnahmen und künstlerische Schwerpunkte

Davis dirigierte ein breites Repertoire: von klassischem Symphonikern bis hin zu modernen und zeitgenössischen Werken. Seine besondere Vorliebe gilt der Musik britischer Komponisten, darunter Michael Tippett und Harrison Birtwistle, aber auch dem englischen Spätromantiker- und frühen 20.‑Jahrhundert-Repertoire (z. B. Elgar, Vaughan Williams). Neben dem Konzertpodium ist er ein geschätzter Opern­dirigent, der für saubere, sorgfältig ausbalancierte Musizierweise und für die klare Gestaltung dramatischer Abläufe bekannt ist.

Er legte zahlreiche Aufnahmen vor, die sein breites Interesse widerspiegeln, und arbeitete mit führenden Orchestern und Solisten zusammen. Viele dieser Einspielungen erhielten positive Kritiken und trugen dazu bei, sein internationales Renommee zu festigen.

Auszeichnungen und öffentliche Auftritte

Königin Elisabeth II. ernannte Davis im Mai 1992 zum CBE. In der Neujahrs-Ehrenliste im Januar 1999 wurde er zum Ritter Bachelor geschlagen. Im Jahr 2002 dirigierte er das Konzert Prom at the Palace, das im Rahmen der Feierlichkeiten zum Goldenen Jubiläum der Königin in den Gärten des Buckingham Palace stattfand. Während seiner Jahre mit dem BBC Symphony Orchestra war er ein großer Favorit bei den BBC Proms und leitete unter anderem häufig die Last Night of the Proms, bei der er auch als Redner auftrat.

Stil, Wirkung und heutige Tätigkeit

Davis wird oft für seine präzise Technik, die transparente Orchesterbalance und sein Gespür für dramatische Gestaltung gelobt. Seine Arbeit hat wesentlich zur Verbreitung der britischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts beigetragen. Auch nach seinen längeren Chefpositionen blieb er als Gastdirigent international gefragt und ist weiterhin künstlerisch aktiv.

Privatleben

Sir Andrew Davis ist mit der amerikanischen Opernsängerin Gianna Rolandi liiert, die er während seiner Zeit in Glyndebourne kennenlernte. Trotz des Namens ist Sir Andrew Davis nicht mit dem Dirigenten Sir Colin Davis verwandt.

Fragen und Antworten

F: Wer ist Sir Andrew Frank Davis?


A: Sir Andrew Frank Davis ist ein britischer Dirigent.

F: Wo wurde er geboren?


A: Er wurde in Ashridge, Hertfordshire, geboren.

F: Was hat er studiert?


A: Er studierte am Royal College of Music, am King's College Cambridge (wo er Orgelschüler war) und in Rom bei Franco Ferrara.

F: Welchen Job hat er 1970 angenommen?


A: 1970 nahm er seine erste wichtige Stelle als stellvertretender Dirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra an.

F: Wann wurde er Musikdirektor in Glyndebourne?


A: Er wurde 1988 Musikdirektor in Glyndebourne.

F: Wann wurde er von Queen Elizabeth II. zum CBE ernannt?


A: Königin Elisabeth II. verlieh ihm im Mai 1992 den Titel CBE.

F: Welchen Posten hatte Davis von 1989 bis 2000 beim BBC Symphony Orchestra inne?



A: Von 1989 bis 2000 hatte Davis den Posten des Chefdirigenten des BBC Symphony Orchestra inne.


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