Aldrin: Insektizid, Gesundheitsrisiken, Umwandlung zu Dieldrin

Aldrin: persistentes Insektizid, das zu Dieldrin umgewandelt wird; Risiken: Neurotoxizität, Krebs- und Entwicklungsgefahr — Herstellung, Nutzung und Handel seit 2004 verboten.

Autor: Leandro Alegsa

Aldrin ist ein Insektizid aus der Gruppe der organischen Chlorverbindungen, das früher gegen Termiten, Heuschrecken und die Larven von Click-Käfern eingesetzt wurde. Es ist sehr lipophil und nur schlecht in Wasser löslich, wodurch es sich in Fettgewebe anreichert und in der Umwelt lange erhalten bleibt.

Umwandlung zu Dieldrin und Stoffwechsel

Die meisten Pflanzen und Tiere wandeln Aldrin in Dieldrin um. Beim Menschen wird Aldrin in der Leber zu Dieldrin metabolisiert. Diese Umwandlung erleichtert zwar die Ausscheidung, ist aber problematisch, weil sie langsam erfolgt: die körperliche Halbwertszeit kann beim Menschen etwa ein Jahr betragen. Beide Stoffe (Aldrin und Dieldrin) sind persistent und neigen zur Bioakkumulation, das heißt sie reichern sich in Nahrungsketten an.

Gesundheitliche Wirkungen

Aldrin ist ein Neurotoxin. Akute Exposition kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen (Kopfschmerzen), Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschwäche und Störungen des zentralen Nervensystems führen. Bei höheren Dosen können Krampfanfälle auftreten. Chronische Exposition ist mit längerfristigen neurologischen Störungen, Leberbelastung und möglichen Auswirkungen auf Fortpflanzung und Entwicklung verbunden.

  • Akute Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Muskelschwäche, Krampfanfälle.
  • Chronische Effekte: neurologische Schäden, mögliche Fortpflanzungs- und Entwicklungsstörungen (Aldrin kann ein Teratogen sein), Hinweise auf krebserzeugende Wirkung.

Umweltwirkung und Persistenz

Aldrin ist in der Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe aufgeführt. Es ist sehr beständig in Böden und Sedimenten; Halbwertszeiten in der Umwelt können Jahre bis Jahrzehnte betragen. Durch Biomagnifikation können höhere Organismen, besonders Raubfische, Vögel und Säuger, hohe Konzentrationen aufnehmen. Dadurch entstehen langfristige Schäden an Ökosystemen und Gefahren für die menschliche Nahrungsmittelversorgung (z. B. durch kontaminierte Fische oder Milch).

Regulierung

Wegen seiner Persistenz, Toxizität und des Risikos für Mensch und Umwelt ist die Herstellung, Verwendung und der Handel mit Aldrin seit 2004 weltweit verboten. Die Aufnahme in die Stockholmer Konvention verbietet die meisten Anwendungen und sieht Maßnahmen zur sicheren Entsorgung bestehender Bestände vor.

Exposition vermeiden und Behandlung

  • Vermeidung: direkter Kontakt vermeiden, kontaminierte Lebensmittel nicht verzehren, Schutzkleidung bei Arbeiten mit Altchemikalien, keine Nutzung von Produkten unbekannter Herkunft.
  • Medizinische Behandlung: Es gibt kein spezifisches Gegenmittel. Die Therapie ist überwiegend symptomatisch und unterstützend. Bei Aufnahme über den Magen kann eine rasche medizinische Behandlung mit Aktivkohle sinnvoll sein; bei Krampfanfällen werden in der Regel Benzodiazepine zur Krampfkontrolle eingesetzt. In schweren Fällen ist intensivmedizinische Überwachung notwendig.
  • Überwachung: In Verdachtsfällen kann die Messung von Aldrin/Dieldrin in Blut, Fettgewebe oder Muttermilch zur Expositionsabschätzung dienen.

Wichtige Hinweise

Aldrin ist gesundheitsschädlich und umweltpersistenter Schadstoff. Bei Verdacht auf Vergiftung oder bei Fund älterer Behälter/Bestände von Aldrin-Produkten sollten zuständige Behörden oder Giftinformationszentren informiert werden. Da Aldrin in Fettgewebe gespeichert wird und über Muttermilch übertragen werden kann, sollten exponierte Personen ärztlich beraten werden, insbesondere wenn Säuglinge betroffen sein könnten.

Produktion

Aldrin wird hergestellt, indem Hexachlorcyclopentadien mit Norbornadien in einer Diels-Alder-Reaktion kombiniert wird, um das Addukt zu ergeben.

Aldrin ist nach dem deutschen Chemiker Kurt Alder benannt, einem der Miterfinder dieser Art von Reaktion. Zwischen 1946 und 1976 wurden schätzungsweise 270 Millionen Kilogramm Aldrin und verwandte Cyclodien-Pestizide hergestellt.

Im Boden, auf Pflanzenoberflächen oder im Verdauungstrakt von Insekten oxidiert Aldrin zu dem Epoxid Dieldrin. Dieldrin ist stärker insektizid als Aldrin.

Synthese von Aldrin über eine Diels-Alder-ReaktionZoom
Synthese von Aldrin über eine Diels-Alder-Reaktion

Fragen und Antworten

F: Was ist Aldrin?


A: Aldrin ist ein Insektizid, das gegen Termiten, Heuschrecken und die Larven von Schnellkäfern eingesetzt wurde.

F: Was passiert mit Aldrin, nachdem es von Pflanzen und Tieren aufgenommen wurde?


A: Die meisten Pflanzen und Tiere wandeln Aldrin in Dieldrin um.

F: Ist die Herstellung, die Verwendung und der Handel von Aldrin derzeit legal?


A: Nein, es ist seit 2004 gemäß dem Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe verboten.

F: Welche gesundheitlichen Auswirkungen kann das Einatmen von Aldrin haben?


A: Menschen, die Aldrin einatmen, können Kopfschmerzen und Krampfanfälle entwickeln.

F: Wie wird Aldrin im menschlichen Körper umgewandelt?


A: Aldrin wird in der Leber des Menschen zu Dieldrin umgewandelt.

F: Wie lange dauert es, bis Aldrin aus dem menschlichen Körper ausgeschieden wird?


A: Die Halbwertszeit von Aldrin beim Menschen beträgt etwa ein Jahr, d.h. es dauert eine beträchtliche Zeit, bis es den Körper verlässt.

F: Stellt Aldrin ein potenzielles Gesundheitsrisiko für den Menschen dar?


A: Ja, es kann ein Teratogen sein und Krebs verursachen.


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