E-Dur (Tonleiter/Tonart) – Definition, Vorzeichen & Instrumente
E-Dur Tonart: Definition, Vorzeichen (4 Kreuze) und passende Instrumente — warum Violine & Gitarre leicht spielen, Bläser schwer; Tipps für Klarinetten und Beispiele.
Siehe auch: e-moll, oder Es-Dur.
E-Dur ist eine Dur-Tonleiter mit dem Grundton E. Die Grundtonart hat vier scharfe Töne. Ihre relative Molltonart ist cis-Moll.
Aufbau der Tonleiter und Vorzeichen
Die Tonleiter von E-Dur besteht aus den folgenden Tönen (aufsteigend):
- E – F# – G# – A – B – C# – D# – E
Die Tonart hat vier Kreuz-Vorzeichen, in der Reihenfolge der hinzugefügten Kreuze: F♯, C♯, G♯, D♯. Im Quintenzirkel liegt E-Dur in der Nähe von H-Dur (5 Kreuze) und A-Dur (3 Kreuze).
Akkorde in E‑Dur (Grunddreiklänge)
Wichtige Dreiklänge (Stufenakkorde) in E‑Dur sind:
- I: E (Dur)
- ii: F# Moll
- iii: G# Moll
- IV: A Dur
- V: B Dur
- vi: C# Moll (relative Moll)
- vii°: D# vermindert
Instrumente und Spielbarkeit
Blasinstrumente empfinden E‑Dur oft als anspruchsvoller, weil die Fingerkombinationen und Intonationsanpassungen in einer Tonart mit vier Kreuzen schwieriger sein können. Deshalb trifft man in Orchestern bei Werken in E‑Dur häufig folgende praktische Lösungen:
- Für Klarinetten empfiehlt es sich, Klarinetten in A einzusetzen anstelle von B‑Instrumenten. Das verkleinert für die spielende Person die Anzahl der Vorzeichen in der geschriebenen Stimme und erleichtert die Fingertechnik, weil die Notation für die Spieler in einer praktischeren Tonart steht. (Klarinetten sind transponierende Instrumente.)
- Für Violine ist E‑Dur gut geeignet: Zwei der offenen Saiten sind A und E (Tonika und Subdominante), was viele Passagen erleichtert und einen resonanten Klang ermöglicht.
- Andere orchestrale Streichinstrumente kommen in E‑Dur ebenfalls gut zurecht; bei Streichern lassen sich viele Passagen bequem in oberen Lagen spielen.
- Für die Gitarre ist E‑Dur besonders günstig, weil die tiefe E‑Saite offen verwendet werden kann und zahlreiche Akkordgriffe sowie Power‑Chords sehr einfach zu greifen sind. Deshalb ist E‑Dur in Rock- und Popmusik sehr verbreitet.
- Bei historischen Blechblasinstrumenten (z. B. Naturhorn) oder in periodengerechter Aufführungspraxis kann E‑Dur schwieriger sein; moderne Ventilinstrumente haben diese Einschränkungen weitgehend aufgehoben.
Verwendung in Komposition und Praxis
Symphonien in E‑Dur sind relativ selten, doch die Tonart wird oft für solistische Konzerte und Kammermusik gewählt. Ein bekanntes Beispiel ist das Violinkonzert von Felix Mendelssohn, das in E‑Dur geschrieben ist und wegen seiner klaren, brillanten Tonfarbe und der guten Spielbarkeit für Violine geschätzt wird.
Im modernen Repertoire, vor allem in der populären Musik, ist E‑Dur wegen der günstigen Gitarrengriffe und des starken Klangempfindens der offenen E‑Saite sehr beliebt. Auch in der Jazz‑ und Bluestradition wird E‑Dur häufig genutzt, oft in Kombination mit Blues‑Skalen oder modalen Variationen.
Interessante Fakten
Die Glocken des Clock Tower im Londoner Palace of Westminster sind in der Tonart E‑Dur gestimmt. Solche Zuordnungen verdeutlichen, wie Tonarten nicht nur musikalische, sondern auch akustische und kulturelle Bedeutungen tragen.
Praktische Tipps für Musiker
- Violinisten: Nutze offene Saiten E und A für mehr Resonanz und bequemere Lagenwechsel.
- Gitarristen: E‑Dur lässt sich gut mit offenen Akkorden, Barré‑Verschiebungen und Power‑Chords kombinieren; ein Kapodaster kann helfen, Tonarten bei Bedarf zu transponieren.
- Bläser: Wenn möglich, Stimmen für Instrumente in A (z. B. Klarinette in A) wählen, um die spieltechnische Belastung zu reduzieren.
- Dirigenten/Arrangierer: Bedenke Intonation und Instrumentation—manche Holzbläser benötigen Feinanpassungen, und bei historischen Instrumenten sind Umstimmungen oder alternative Stimmen sinnvoll.
Insgesamt ist E‑Dur eine klanglich brillante und vielfach einsetzbare Tonart: technisch anspruchsvoller für einige Bläser, aber sehr vorteilhaft für Streicher und Gitarre sowie für Werke, die eine helle, durchsetzungsfähige Klangfarbe verlangen.


Aufsteigende und absteigende E-Dur-Skala.
Fragen und Antworten
F: Was ist E-Dur?
A: E-Dur ist eine Durtonleiter mit dem Grundton E.
F: Wie viele Halbtöne enthält die Tonart E-Dur?
A: E-Dur hat vier Halbtöne in seiner Grundtonart.
F: Was ist das relative Moll von E-Dur?
A: Das relative Moll von E-Dur ist cis-Moll.
F: Auf welchen Instrumenten ist E-Dur schwer zu spielen?
A: E-Dur ist auf Blasinstrumenten schwer zu spielen.
F: Warum ist E-Dur gut für die Violine geeignet?
A: E-Dur eignet sich gut für die Geige, weil zwei der offenen Saiten A und E sind, die Tonika und die Subdominante.
F: Welche Art von Klarinetten sollte man verwenden, wenn man in E-Dur schreibt?
A: Wenn Sie in E-Dur schreiben, sollten Sie Klarinetten in A anstelle von Klarinetten in B verwenden, damit es leichter zu spielen ist.
F: Welches ist ein berühmtes Konzert, das in E-Dur geschrieben wurde?
A: Das Violinkonzert von Felix Mendelssohn ist ein berühmtes Konzert in E-Dur.
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