Deutschamerikaner: Definition, Verbreitung und 46 Mio. Nachkommen in den USA

Deutschamerikaner: Definition, Verbreitung und Fakten zu 46 Mio. Nachkommen in den USA – Geschichte, regionale Schwerpunkte (z. B. Wisconsin) und kultureller Einfluss.

Autor: Leandro Alegsa

German Americans ist eine ethnische Gruppe amerikanischer Bürger deutscher Abstammung. Nach Angaben des United States Census Bureau gab es im Jahr 2013 46 Millionen Amerikaner, die deutsche Abstammung beanspruchten. In Teilen des Nordens der Vereinigten Staaten sind sie zahlreicher als alle anderen ethnischen Gruppen. In Wisconsin zum Beispiel sind 41% der Bevölkerung Deutsch-Amerikaner. Sie sind die größte ethnische Gruppe in den Vereinigten Staaten.

Begriff und Identität

Der Begriff Deutschamerikaner (engl. German Americans) umfasst Personen in den USA, die ganz oder teilweise deutsche Vorfahren haben. Die Selbstidentifikation spielt eine große Rolle: viele geben „German“ oder eine spezifischere deutsche Regionalherkunft (z. B. „Pennsylvania German“) als Abstammung an. Diese Angaben beruhen meist auf Familiengeschichte, Migrationserinnerung und kultureller Praxis.

Historische Migrationswellen

  • 18. Jahrhundert: Frühe Siedler aus dem deutschsprachigen Raum (z. B. Pfälzer, Hessen) ließen sich vor allem in Pennsylvania nieder; daraus entstand u. a. die Gruppe der Pennsylvania Dutch (eigentlich „Deutsch“).
  • 19. Jahrhundert: Zwischen etwa 1820 und 1880 gab es große Einwanderungswellen, ausgelöst durch wirtschaftliche Not, Bevölkerungsdruck und politische Unruhen (u. a. die Revolutionen von 1848). Viele zogen ins Mittelland und den Mittleren Westen.
  • Spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert: Weitere Migration, darunter auch deutschstämmige Einwanderer aus Russland (sog. „Germans from Russia“) und Osteuropa.

Verbreitung in den USA

Deutschstämmige Bevölkerungsgruppen sind besonders stark im Mittleren Westen und in den Great Plains vertreten. Neben Wisconsin als Beispiel haben Staaten wie Pennsylvania, Ohio, Minnesota, Iowa, North Dakota, South Dakota, Nebraska, Missouri und Teile von Texas und Wisconsin eine hohe Zahl an Menschen mit deutscher Herkunft. Bedeutende deutschamerikanische Gemeinden entwickelten sich auch in Städten wie Milwaukee, Cincinnati, St. Louis, Chicago und New York.

Kultureller Einfluss

  • Sprache: Deutsch war lange Zeit nach Englisch die meistgesprochene Sprache in den USA. Heute ist der Gebrauch stark zurückgegangen, doch erhalten Gemeinschaften wie die Amish, Mennoniten und Hutterer verschiedene alemannische oder pfälzische Dialekte bis heute.
  • Religion: Viele Deutschamerikaner gehören lutherischen, reformierten oder katholischen Gemeinden an; deutsche Kirchengemeinden spielten eine große Rolle bei Bildung und sozialer Organisation.
  • Brauchtum und Kulinarik: Feste wie Oktoberfest, Traditionen wie Turnvereine (Turnverein) sowie kulinarische Beiträge (Wurst, Bierbraukunst, Brezeln, Sauerkraut) sind weit verbreitet.
  • Wirtschaft und Wissenschaft: Deutschamerikaner haben bedeutende Beiträge in Landwirtschaft, Handwerk, Maschinenbau, Bierbrauerei, Bildung und Wissenschaft geleistet.

Sprache, Assimilation und Erhalt

Die Assimilation führte seit dem 20. Jahrhundert zu einem starken Rückgang des täglichen Gebrauchs der deutschen Sprache, verstärkt durch anti-deutsche Stimmung während des Ersten Weltkriegs und durch die Integration in englischsprachige Institutionen. Dennoch gibt es zahlreiche Initiativen zum Erhalt der Sprache und Kultur: Volksfeste, deutschsprachige Schulen, Vereine, Bibliotheken und Medien, sowie akademische Forschung zur Geschichte der Deutschamerikaner.

Statistik und Interpretation

Die oft zitierte Zahl von etwa 46 Millionen im Jahr 2013 stammt aus der freiwilligen Selbstangabe im Zensus und in Volkszählungen, in denen Menschen ihre Abstammung nennen können. Diese Zahlen spiegeln kulturelle Identifikation und Familienerinnerung wider, nicht notwendigerweise die Alleinstellung der Herkunft. Viele Amerikaner geben mehrere Abstammungen an.

Fazit

Deutschamerikaner bilden eine der historisch einflussreichsten ethnischen Gruppen in den Vereinigten Staaten. Ihre Geschichte reicht von frühen Siedlern bis zu großen Einwanderungswellen des 19. Jahrhunderts. Ihr kultureller Beitrag prägt bis heute Regionen, Städte, Bräuche und die amerikanische Alltagskultur—auch wenn die deutsche Sprache im Alltag vieler Familien zurückgetreten ist.

Fragen und Antworten

F: Was ist German Americans?


A: German Americans ist eine Gruppe von amerikanischen Bürgern mit deutschen Vorfahren.

F: Wie viele Amerikaner geben an, deutsche Vorfahren zu haben?


A: Nach Angaben des United States Census Bureau gaben im Jahr 2013 46 Millionen Amerikaner an, deutscher Abstammung zu sein.

F: In welchem Teil der Vereinigten Staaten gibt es die meisten deutschstämmigen Amerikaner?


A: In Teilen des Nordens der Vereinigten Staaten ist die Zahl der deutschen Amerikaner am höchsten. In Wisconsin zum Beispiel sind sie mit 41 % der Bevölkerung die größte ethnische Gruppe.

F: Wie hoch ist der Anteil der Deutschamerikaner in den Vereinigten Staaten?


A: Die Deutschamerikaner sind die größte ethnische Gruppe in den Vereinigten Staaten.

F: Gibt es noch andere ethnische Gruppen mit deutschen Vorfahren?


A: Ja, es gibt auch Deutsch-Amerikaner mit donauschwäbischem Hintergrund.

F: Wie hoch ist die Gesamtbevölkerung von Wisconsin?


A: Der Text enthält keine Informationen über die Gesamtbevölkerung von Wisconsin.

F: Wie kann sich jemand als deutscher Amerikaner identifizieren?


A: Jemand kann sich als Deutsch-Amerikaner identifizieren, wenn er ein US-Bürger mit deutschen Vorfahren ist.


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