Index librorum prohibitorum

Der Index Librorum Prohibitorum (Englisch: List of Prohibited Books) war Der Index, eine Liste von Büchern, die von der katholischen Kirche verboten sind. Sie wurden verboten, wenn die Kirche sie für ketzerisch, antiklerikal (kirchenfeindlich) oder lüstern (obszön) hielt. Es handelte sich um Zensur durch die katholische Kirche.

Frühere Versionen des Index wurden in den katholischen Niederlanden (1529), Venedig (1543) und Paris (1551) veröffentlicht. Mitte des Jahrhunderts dachten die Behörden angesichts der Religionskriege in Frankreich und Deutschland, dass die Kontrolle der Presse die Ausbreitung der Ketzerei verhindern könnte. Dies könnte durch die Verwendung eines Katalogs verbotener Werke geschehen, der von kirchlichen und zivilen Behörden unterstützt wurde.

Die erste in Rom veröffentlichte Version (der Paulus-Index) wurde 1559 von Papst Paul IV. herausgegeben. Von 1571 bis 1917 war die Heilige Kongregation des Index für die Aktualisierung der Liste zuständig. Die 20. und letzte Ausgabe erschien 1948, und der Index wurde am 14. Juni 1966 von Papst Paul VI. formell abgeschafft.

Ziel der Liste war es, den Glauben und die Moral der Gläubigen zu schützen. Dies geschah, indem man sie davon abhielt, häretische und unmoralische Bücher zu lesen. Zu den Büchern, in denen solche Fehler vermutet wurden, gehörten Werke von Astronomen wie Johannes Keplers Epitome astronomiae Copernicanae, das von 1621 bis 1835 auf dem Index stand, und von Philosophen wie Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft. Die verschiedenen Ausgaben des Index hatten auch die Regeln der Kirche über das Lesen, den Verkauf und die Zensur von Büchern. Selbst Ausgaben und Übersetzungen der Bibel, die nicht von der Kirche genehmigt wurden, konnten verboten werden.

Für die Durchsetzung des Index war die Inquisition zuständig. Die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen von GiordanoBruno, dessen gesamte Werke am 8. Februar 1600 auf den Index gesetzt wurden, diente (oberflächlich betrachtet) der Ketzerei, nicht dem Heliozentrismus oder anderen wissenschaftlichen Ansichten. Diese anderen Ansichten beinhalteten jedoch einen Glauben an "andere Welten", was Ketzerei war.

Erst 1822 erlaubte die Kirche den Druck von Büchern, die die Bewegung der Erde akzeptierten.

Die Entwicklungen seit der Abschaffung des Index zeigen "den Verlust der Relevanz des Index im 21. Eine vollständige Liste der Autoren und Schriften, die in den aufeinanderfolgenden Ausgaben des Index enthalten sind, findet sich in J. Martínez de Bujanda, Index Librorum Prohibitorum, 1600-1966. Eine Liste der Bücher, die im Index enthalten waren, ist im World Wide Web zu finden.

Titelblatt des Index Librorum Prohibitorum (Venedig 1564)Zoom
Titelblatt des Index Librorum Prohibitorum (Venedig 1564)

Fragen und Antworten

F: Was ist der Index Librorum Prohibitorum?


A: Der Index Librorum Prohibitorum (Englisch: List of Prohibited Books) war eine Liste von Büchern, die von der katholischen Kirche verboten wurden, weil sie als ketzerisch, antiklerikal oder lüstern galten.

F: Wann und wo wurde es erstmals veröffentlicht?


A: Die erste Version des Index wurde in den katholischen Niederlanden (1529), Venedig (1543) und Paris (1551) veröffentlicht.

F: Wer war für die Aktualisierung der Liste verantwortlich?


A: Von 1571 bis 1917 war die Heilige Kongregation für den Index für die Aktualisierung der Liste zuständig.

F: Was war der Zweck der Liste?


A: Das Ziel der Liste war es, den Glauben und die Moral der Gläubigen zu schützen, indem man sie daran hinderte, ketzerische und unmoralische Bücher zu lesen.

F: Wie setzten die Behörden den Index durch?


A: Die Durchsetzung des Indexes erfolgte durch die Inquisition, die auch die Verbrennung derjenigen auf dem Scheiterhaufen vorsah, die gegen den Index verstießen.

F: Gibt es Beispiele für Werke, die auf dieser Liste standen?


A: Beispiele sind Werke von Astronomen wie Johannes Keplers Epitome astronomiae Copernicanae, das von 1621 bis 1835 auf dem Index stand, und von Philosophen wie Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft. Sogar Bibelausgaben und -übersetzungen, die von der Kirche nicht genehmigt wurden, konnten verboten werden.

F: Wann hat Papst Paul VI. diesen Index abgeschafft?


A: Papst Paul VI. schaffte diesen Index am 14. Juni 1966 ab.

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