OGPU

Die OGPU war von 1922 bis 1934 die Geheimpolizei der Sowjetunion. Sie war nach der Tscheka und vor dem NKWD. Ihr offizieller Name war die Gemeinsame Politische Staatliche Direktion.

Die OGPU sollte theoretisch mit mehr Zurückhaltung operieren als die ursprüngliche bolschewistische Geheimpolizei, die Tscheka. Die Befugnisse der OGPU wurden 1926 erheblich erweitert, als das sowjetische Strafgesetzbuch um einen Abschnitt über "antistaatlichen Terrorismus" ergänzt wurde. Die Gesetze waren vage geschrieben und sehr weit ausgelegt. Schon vorher richtete es Tribunale ein, um die außergewöhnlichsten Fälle von Terrorismus zu verhandeln, in der Regel ohne Zeugenvernehmung. Mit der Zeit wurden die Befugnisse der OGPU noch größer als die der Tscheka.

Ihr vielleicht spektakulärster Erfolg war die Trust-Operation von 1924-1925. Agenten der OGPU nahmen Kontakt zu Emigranten in Westeuropa auf und gaben vor, einer großen Gruppe anzugehören, die sich für den Sturz des kommunistischen Regimes einsetzte, die als "Trust" bekannt war. Exilrussen gaben dem Trust große Summen an Geld und Vorräten, ebenso wie ausländische Geheimdienste. Schließlich gelang es dem Trust, einen der führenden antikommunistischen Agenten, Sidney Reilly, nach Russland zu locken, um sich mit dem Trust zu treffen. Sobald er in Russland war, wurde er gefangen genommen und getötet. Es war ein großer Propagandaerfolg.

Von 1927 bis 1929 führte die OGPU intensive Untersuchungen eines Putsches der Opposition durch. Stalin dekretierte bald öffentlich, dass alle Ansichten der Opposition als gefährlich anzusehen seien, und gab der GPU die Befugnis, feindliche Elemente aufzuspüren. Während Stalins Fünfjahresplan gab es viele Prozesse.

Die OGPU war für die Schaffung des Gulag-Systems verantwortlich. Sie wurde auch zum Arm der sowjetischen Regierung für die Verfolgung der russisch-orthodoxen Kirche, der griechischen Katholiken, der lateinischen Katholiken, des Islam und anderer religiöser Organisationen. Die OGPU war auch die wichtigste Geheimpolizeibehörde für die Aufdeckung, Verhaftung und Liquidierung von Anarchisten und anderen linksgerichteten Dissidentenfraktionen in der frühen Sowjetunion.

Die OGPU wurde im Juli 1934 in das neu geschaffene gewerkschaftlich organisierte Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKVD) eingegliedert. Zuletzt wurde es in das bekanntere Komitee für Staatssicherheit (KGB) umgewandelt.

Fragen und Antworten

F: Wie lautete der offizielle Name der OGPU?


A: Der offizielle Name der OGPU war "Gemeinsames Staatliches Politisches Direktorium".

F: Was tat die OGPU im Jahr 1926?


A: 1926 wurde das sowjetische Strafgesetzbuch um einen Abschnitt über "Anti-Staatsterrorismus" erweitert, was der OGPU mehr Befugnisse gab.

F: Was war eine der erfolgreichsten Operationen der OGPU?


A: Eine der erfolgreichsten Operationen war die sogenannte Vertrauensoperation, die von 1924 bis 1925 lief. Sie bestand darin, antikommunistische Agenten nach Russland zu locken, wo sie gefangen genommen und getötet wurden.

F: Wie reagierte Stalin auf oppositionelle Ansichten?


A: Stalin erließ ein öffentliches Dekret, dass alle oppositionellen Ansichten als gefährlich zu betrachten seien, und gab der GPU (OGPU) die Befugnis, feindliche Elemente aufzuspüren.

F: Welches System hat er geschaffen?


A: Die OGPU schuf das Gulag-System für Gefangene in Arbeitslagern.

F: Wie verfolgte sie religiöse Organisationen?


A: Die OGPU verfolgte religiöse Organisationen wie die russisch-orthodoxe Kirche, die griechisch-katholische Kirche, die lateinisch-katholische Kirche, den Islam und andere religiöse Organisationen.

F: Wann fusionierte sie mit einer anderen Behörde? A: Die OGPU ging im Juli 1934 in das neu geschaffene allumfassende Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKVD) über, bevor sie allgemein als Komitee für Staatssicherheit (KGB) bekannt wurde.

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