Polydnaviridae

Die Polydnaviren (PDV) sind eine Familie von Insektenviren. Es gibt zwei Gattungen: Ichnoviren (IV) und Bracoviren (BV). Die Ichnoviren kommen in Schlupfwespen und die Bracoviren in Brackwespen vor.

Das Genom des Virus besteht aus mehreren Abschnitten doppelsträngiger DNA, die in Kapsidproteinen und einer doppelten oder einschichtigen Hülle verpackt sind. Die Sequenzen sind zwischen BV und IV recht unterschiedlich, was darauf hindeutet, dass sich die beiden Typen unabhängig voneinander entwickelt haben.

Biologie

Diese Viren sind Teil eines einzigartigen biologischen Systems mit drei Teilen: einer parasitoiden Wespe, einer Insektenlarve (normalerweise Lepidopteren) und dem Virus. Das vollständige Genom des Virus ist in das Genom der Wespe integriert, und das Virus vermehrt sich nur in einem bestimmten Teil des Eierstocks von verpuppten und erwachsenen weiblichen Wespen.

Das Virus wird mit dem Wespenei in die Körperhöhle einer Wirtsraupe injiziert und infiziert Zellen der Raupe. Die Infektion führt nicht zur Vermehrung neuer Viren, sondern beeinträchtigt das Immunsystem der Raupe. Ohne die Virusinfektion töten phagozytäre Hämozyten (Blutzellen) das Wespenei ab. Die durch das Virus verursachte Immunsuppression lässt das Wespenei überleben. Es schlüpft und entwickelt sich in der Raupe. Auch die Gene des Polydnavirus im Wirt verändern die Entwicklung und den Stoffwechsel des Wirts, so dass sie für das Wachstum und Überleben der parasitoiden Larve gut sind. Somit stehen Virus und Wespe in einer symbiotischen (mutualistischen) Beziehung.

Diagramm eines PDV-GastverbandesZoom
Diagramm eines PDV-Gastverbandes


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