Problem des Bösen

Das Problem des Bösen ist die Frage, ob das Böse existiert, und wenn ja, ob es die Existenz Gottes widerlegt. Bestimmte Religionen sagen, dass es einen Gott gibt, der allliebend, allwissend und allmächtig ist. In diesen Religionen lautet die zu beantwortende Frage, wie ein allliebender und allmächtiger Gott die Existenz des Bösen zulassen kann.

Zu den Antworten gehört das Argument, dass es, wenn es einen freien Willen gibt, notwendigerweise Böses geben muss; dass Menschen Gott nicht verstehen können; dass Böses einfach bedeutet, ohne Gott zu sein; oder dass es Böses gibt, weil die Welt verdorben und (aus der Gnade) gefallen ist.

Logisches Problem des Bösen

Eine Version des Problems des Bösen, vielleicht von Epikur, lautet wie folgt:

  1. Wenn ein vollkommen guter Gott existiert, dann existiert das Böse nicht.
  2. Es gibt Böses in der Welt.
  3. Einen vollkommen guten Gott gibt es daher nicht.

Ein weiteres Argument geht:

  1. Gott existiert.
  2. Gott ist allmächtig, allwissend und vollkommen gut.
  3. Ein vollkommen gutes Wesen würde alles Böse verhindern wollen.
  4. Ein allwissendes Wesen kennt jede Art und Weise, in der Böses geschehen kann.
  5. Ein allmächtiges Wesen, das jeden Weg kennt, auf dem ein Übel entstehen kann, hat die Macht, dieses Übel zu verhindern.
  6. Ein Wesen, das jeden Weg kennt, auf dem ein Übel geschehen kann, das dieses Übel verhindern kann und will, würde es verhindern.
  7. Wenn es ein allmächtiges, allwissendes und vollkommen gutes Wesen gibt, dann gibt es kein Böses.
  8. Das Böse existiert (logischer Widerspruch).

Bei Argumenten wie diesen geht es um das logische Problem des Bösen. Sie versuchen zu zeigen, dass die angenommenen Sätze zu einem logischen Widerspruch führen und deshalb nicht alle richtig sein können.

Eine gängige Antwort ist, dass Gott mit dem Bösen existieren und Böses zulassen kann, um ein größeres Gut zu erreichen. Einige Philosophen akzeptieren, dass Argumente wie "Gott lässt das Böse zu, um das größere Gut des freien Willens zu erreichen" logisch möglich sind und lösen damit das logische Problem des Bösen. Da das Ziel nur darin besteht, die Behauptung zu entkräften, dass Gott und das Böse logisch unvereinbar sind, reicht selbst eine höchst unplausible Instanz der Koexistenz Gottes mit dem Bösen für den Zweck aus.

Die Wissenschaftstheorien haben sich dem Problem aus dem Blickwinkel des Empirismus genähert. Für den logischen Positivismus ist das Problem mit Gott das Fehlen einer unabhängigen Verifikationsmethode. Ihrer Ansicht nach macht dies die Aussage "Gott existiert", nicht wahr oder falsch, sondern bedeutungslos. Eine ähnliche Position weist darauf hin, dass es keine Möglichkeit gibt, den Satz zu verfälschen.

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