Venus von Willendorf
Venus von Willendorf, auch bekannt als die Frau von Willendorf, ist eine 11,1 cm (4 3/8 inches) hohe Statuette einer weiblichen Figur. Sie wurde 1908 von dem Archäologen Josef Szombathy an einer paläolithischen Stätte in der Nähe von Willendorf entdeckt. Willendorf ist ein Dorf in Niederösterreich nahe der Stadt Krems. Die Statuette ist aus einer Art Kalkstein gefertigt, die in der Gegend nicht zu finden ist. Sie ist mit rotem Ocker gefärbt.
Eine 1990 durchgeführte Studie legt nahe, dass die Zahl zwischen 24.000 und 22.000 v. Chr. lag. Über ihren Ursprung, ihre Herstellung und ihre Bedeutung für die Menschen, die sie herstellten, ist sehr wenig bekannt.
Die Venus ist kein realistisches Porträt, sondern eher eine Idealisierung der weiblichen Figur. Ihre Vulva, ihre Brüste und ihr geschwollener Bauch sind sehr ausgeprägt. Dies deutet auf eine starke Verbindung zur Fruchtbarkeit hin. Ihre winzigen Arme sind über den Brüsten verschränkt, und sie hat kein sichtbares Gesicht. Ihr Kopf ist mit etwas bedeckt, das Zöpfe, Augen oder eine Art Kopfschmuck sein könnte. Das Fehlen eines Gesichts hat einige Archäologen und Philosophen dazu veranlasst, die Venus als eine "universelle Mutter" zu betrachten.
Hinzu kommt, dass viele Wissenschaftler glauben, dass die Windungen der Venushaare die Zyklen der Periode oder des Eisprungs einer Frau darstellen sollten.
Der Spitzname, der einen Vergleich dieser eher fettleibigen Figur mit dem klassischen Bild der "Venus" nahelegt, ruft in manchen modernen Analysen Widerstand hervor. "Die ironische Identifizierung dieser Figuren als 'Venus' erfüllte auf angenehme Weise bestimmte Annahmen der damaligen Zeit über das Primitive, über Frauen und über den Geschmack", hat Christopher Witcombe bemerkt [1]. Gleichzeitig gibt es berufliche Vorbehalte, sie als eine Erdenmuttergöttin des paläolithischen Alten Europa zu identifizieren. Einige vermuten, dass ihre Korpulenz einen hohen Status in einer Jäger- und Sammlergesellschaft darstellen würde und dass sie neben ihrer offensichtlichen Fruchtbarkeit ein Emblem für Sicherheit und Erfolg sein könnte.
Die Füße der Statue erlauben es ihr nicht, allein zu stehen. Aus diesem Grund wurde spekuliert, dass die Statue nicht einfach nur angeschaut, sondern gehalten werden sollte.
Catherine McCoid und LeRoy McDermott sind der Meinung, dass die Figuren als Selbstporträts von den Frauen selbst angefertigt wurden. Die meisten Wissenschaftler sind sich darin einig, dass der Kopf, im Profil gesehen, zwar keine ausgeprägten Gesichtszüge hat, aber nach unten zu blicken scheint. Die gemeinsamen körperlichen Merkmale aller Venus-Figuren sind: ein dünner Oberkörper, weitgehend übertriebene Brüste, große Pobacken und Oberschenkel, ein großer Bauch (möglicherweise aufgrund einer Schwangerschaft) und seltsam gebeugte, kurze Beine, die mit unverhältnismäßig kleinen Füßen enden. Wenn man Sie jedoch so betrachtet, als wären Sie eine Frau, die auf Ihren Körper herabblickt, scheinen die körperlichen Merkmale perspektivisch richtig zu sein. Es gibt auffallende Ähnlichkeiten zwischen der Venus von Willendorf und einer schwangeren Frau, wenn man sie von oben betrachtet.
Die Venus von Willendorf ist Teil der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien[2].
Seit der Entdeckung und Benennung dieser Figur sind mehrere ähnliche Statuetten und andere Kunstformen entdeckt worden. Sie werden kollektiv als Venus-Figuren bezeichnet.
Venus von Willendorf
Fragen und Antworten
F: Was ist die Venus von Willendorf?
A: Die Venus von Willendorf, auch bekannt als die Frau von Willendorf, ist eine 11,1 cm (4,4 Zoll) hohe Statuette einer Frau oder eines frauenähnlichen Wesens, die in prähistorischer Zeit, vielleicht vor 30.000 Jahren, geschnitzt wurde.
F: Wo wurde sie gefunden?
A: Sie wurde 1908 von dem Archäologen Josef Szombathy in der Nähe von Willendorf in Niederösterreich gefunden.
F: Aus welchem Material ist sie gefertigt?
A: Die Statuette ist aus Oolith-Kalkstein gefertigt.
F: Wann wurde sie nach Ansicht der Wissenschaftler hergestellt?
A: Eine Studie aus dem Jahr 1990 besagt, dass die Statue zwischen 24.000 und 22.000 v. Chr. von jemandem aus der Gravettischen Kultur mit Feuersteinwerkzeugen hergestellt wurde.
F: Sieht sie wie eine echte Frau aus?
A: Nein, ihr Intimbereich, ihre Brüste und ihr großer Bauch sind für ihre Größe viel größer als bei einer echten Frau.
F: Was sagt ihre Fettigkeit über ihre Bedeutung aus? A: Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass ihre Fettigkeit bedeutet, dass sie eine Frau mit hohem Status ist, da in Jäger- und Sammlergesellschaften nur reiche Frauen fett waren; dies könnte auf Sicherheit und Erfolg hinweisen.
F: Warum hat sie kein Gesicht? A: Sie hat kein Gesicht, weil Archäologen und Philosophen sagen, dass die Venus eine "universelle Mutter"-Figur darstellen soll; einige moderne Analysten halten den Spitznamen "Venus" aufgrund dieser Tatsache nicht für angemessen.