Curt Stern

Curt Stern (30. August 1902 - 23. Oktober 1981) war ein deutsch-amerikanischer Genetiker jüdischer Abstammung. Geboren in Hamburg, Deutschland, studierte er Zoologie an der Universität Berlin und promovierte 1923 im Alter von 21 Jahren. Er wurde für ein Stipendium ausgewählt, um an der ColumbiaUniversity zu studieren, dem damaligen Standort von Thomas Hunt Morgans berühmtem Drosophila-Fliegenzimmer.

Frühe Karriere

Stern nahm nach dem Ende seines Stipendiums einen Ruf an die Universität Berlin an. Im Jahr 1931 war er der erste, der das Crossover homologer Chromosomen in Drosophila melanogaster nachweisen konnte, nur wenige Wochen nachdem Barbara McClintock und Harriet Creighton dies mit Mais getan hatten.

Schließlich kehrte Stern 1932 in die Vereinigten Staaten zurück. Im Jahr 1939 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Von 1933 bis 1947 lehrte er an der Universität von Rochester. Von 1947 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1970 war er Professor an der University of California, Berkeley, wo er zahlreiche Doktoranden hatte.

Im Jahr 1936 zeigte er, dass Rekombination auch bei der Mitose stattfinden kann, was zu somatischen Mosaiken führt, also zu Organismen, die zwei oder mehr genetisch unterschiedliche Gewebetypen enthalten. Später zeigte er, dass auf dem Y-Chromosom von Drosophila mehrere Gene vorhanden sind, und beschrieb den Mechanismus der Dosis-Kompensation.

Während des Zweiten Weltkriegs leitete er für die amerikanische Regierung Forschungsarbeiten über die Sicherheit niedriger Strahlendosen. Seine Laborgruppe kam zu dem Schluss, dass es keinen "sicheren" Schwellenwert gibt, unterhalb dessen Strahlung nicht schädlich ist.

Humangenetik

Nach dem Krieg konzentrierte sich seine Forschung auf die Humangenetik und leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der heute so genannten Genregulation. Obwohl er kein Arzt war, beschäftigte er sich mit klinischer Arbeit in der Humangenetik. Im Jahr 1943 begann er an der Universität von Rochester einen Kurs in Humangenetik für Medizinstudenten zu unterrichten. Die erste Ausgabe von Sterns bahnbrechendem Lehrbuch Die Prinzipien der Humangenetik wurde 1949 veröffentlicht. Sowohl seine Lehrtätigkeit als auch sein Lehrbuch trugen dazu bei, die Humangenetik auf einer nicht-rassistischen Grundlage neu zu begründen, im Gegensatz zu den deutschen und amerikanischen Traditionen der Vorkriegszeit in diesem Fach. Stern war Unterzeichner der UNESCO-Erklärung Die Rassenfrage von 1950, einer Erklärung führender Wissenschaftler auf vielen Gebieten, die die Gültigkeit und die wissenschaftlichen Grundlagen des Rassismus in Frage stellte.

Der Curt-Stern-Preis, der 2001 von der American Society of Human Genetics ins Leben gerufen wurde, würdigt einen Wissenschaftler, der in den letzten 10 Jahren bedeutende wissenschaftliche Leistungen in der Humangenetik erbracht hat.

Fragen und Antworten

F: Wer ist Curt Stern?


A: Curt Stern war ein deutschstämmiger amerikanischer Genetiker jüdischer Abstammung.

F: Wo wurde Curt Stern geboren?


A: Curt Stern wurde in Hamburg, Deutschland, geboren.

F: Was hat Curt Stern an der Universität Berlin studiert?


A: Curt Stern studierte Zoologie an der Universität Berlin.

F: Wann hat Curt Stern seinen Doktortitel erhalten?


A: Curt Stern erhielt seinen Doktortitel 1923 im Alter von 21 Jahren.

F: Wo befand sich Thomas Hunt Morgans berühmtes Drosophila-Fliegenzimmer?


A: Thomas Hunt Morgans berühmter Drosophila-Fliegenraum befand sich an der Columbia University.

F: Wofür wurde Curt Stern nach seinem Doktortitel ausgewählt?


A: Nach seiner Promotion wurde Curt Stern für ein Stipendium ausgewählt, um an der Columbia University zu studieren.

F: Wann ist Curt Stern verstorben?


A: Curt Stern verstarb am 23. Oktober 1981.

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