Referendum

Ein Plebiszit oder eine Volksabstimmung ist eine Art der Abstimmung oder des Gesetzesvorschlags. Einige Definitionen von "Plebiszit" legen nahe, dass es sich um eine Art Abstimmung zur Änderung der Verfassung oder der Regierung eines Landes handelt. Andere definieren es als das Gegenteil. Australien definiert "Referendum" als eine Abstimmung zur Änderung der Verfassung und "Plebiszit" als eine Abstimmung, die die Verfassung nicht berührt.

Es gibt zwei Arten von Ergebnissen

  • Obligatorisch - d.h. die Regierung muss tun, was das Ergebnis sagt
  • Beratend - das heißt, das Abstimmungsergebnis soll der Regierung nur helfen, die endgültige Wahl zu treffen.

In der Regel hängt es von der Geschichte und der Verfassung des Landes ab, welche Art von Referendum/Volksabstimmung durchgeführt wird. In der Schweiz ist ein Referendum in der Regel obligatorisch, da das Volk als Quelle des Regierungsmandats (der Regierungsgewalt) angesehen wird. Während der Kampagne der Schweiz zum Thema Grundeinkommen hat das Land zum Beispiel ein nationales Referendum für die Stimmabgabe genutzt.

Im Vereinigten Königreich haben Referenden nur beratenden Charakter, da die Regierung sagt, dass die Entscheidungen von den ins Parlament gewählten Personen getroffen werden. Das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands war eine Ausnahme. Es war rechtlich bindend, aber es war kein Referendum der britischen Wähler. Es war auf die gegenwärtigen Bewohner Schottlands beschränkt.

Ein Beispiel für ein vorgeschlagenes Plebiszit war die Entscheidung des griechischen Premierministers George Papandreou aus dem Jahr 2011, das griechische Volk darüber abstimmen zu lassen, ob die hoch verschuldete Nation ein Rettungspaket der Europäischen Union in Höhe von 130 Milliarden Euro akzeptieren würde. Die Idee schockierte die Nationen der Eurozone, da ein "Nein" bedeuten könnte, dass Griechenland seine Staatsschulden nicht begleichen und die Europäische Union und die Eurozone verlassen würde. Die Abstimmung wurde jedoch annulliert.

Ein weiteres Beispiel war die Abstimmung über die Europäische Verfassung im Jahr 2005. Die Abstimmung fand in einigen Ländern statt. In Frankreich und den Niederlanden fand ein Referendum zu diesem Thema statt. In beiden Staaten sagten die Wähler Nein zu dem Vorschlag, und es wurde keine Verfassung gemacht.

Die getrennten gleichzeitigen Referenden, die am 24. April 2004 in der Türkischen Republik Nordzypern und in der Republik Zypern über den umfassenden Regelungsplan des UNO-Generalsekretärs abgehalten wurden, sind ein weiteres Beispiel für eine solche Abstimmung. Der Plan wurde in der türkisch-zyprischen Volksabstimmung mit 65% angenommen, während er in der griechisch-zyprischen Volksabstimmung mit 75% abgelehnt wurde.

Antrag der irischen Regierung, 2009 für den Vertrag von Lissabon zu stimmen.Zoom
Antrag der irischen Regierung, 2009 für den Vertrag von Lissabon zu stimmen.

Probleme bei Volksabstimmungen

Viele politische Probleme können gelöst werden, indem man das Volk nach seiner Meinung fragt, denn die Befürworter des Arguments werden gezwungen sein, die Entscheidung des Volkes zu akzeptieren. Wie auch immer:

  • Es wird befürchtet, dass die Wähler nicht über ausreichende politische Kenntnisse verfügen, um wirklich zu verstehen, wofür sie stimmen.
  • Die Philosophen Platon und Madison dachten, die Wähler ließen sich zu leicht von ihren eigenen inneren Gefühlen für eine Sache überzeugen, anstatt sich auf das Wohl der Nation zu konzentrieren. Das heißt, sie wählen selbstsüchtig.

Fragen und Antworten

F: Was ist ein Plebiszit oder Referendum?


A: Ein Plebiszit oder Referendum ist eine Art der Abstimmung oder des Vorschlags von Gesetzen. Sie dient dazu, die Meinung der Menschen zu bestimmten Themen zu ermitteln und kann je nach Geschichte und Verfassung des Landes rechtsverbindlich oder beratend sein.

F: Wie werden Plebiszite/Referenden in der Schweiz durchgeführt?


A: In der Schweiz sind Volksabstimmungen in der Regel obligatorisch, da das Volk als Quelle des Mandats (der Macht) der Regierung angesehen wird. Das bedeutet, dass auf jede Abstimmung eine Aktion der Regierung folgen muss.

F: Wie wurden Volksabstimmungen im Vereinigten Königreich eingesetzt?


A: In Großbritannien hatten Referenden bisher nur beratenden Charakter, d.h. auf ihre Ergebnisse müssen nicht unbedingt Maßnahmen der Regierung folgen. Das Referendum über die schottische Unabhängigkeit war eine Ausnahme und war nur für die Einwohner Schottlands rechtlich bindend.

F: Was geschah mit dem vorgeschlagenen Plebiszit in Griechenland im Jahr 2011?


A: 2011 schlug der griechische Premierminister George Papandreou ein Rettungspaket der Europäischen Union in Höhe von 130 Milliarden Euro vor, das eine Abstimmung der griechischen Bürger in einem Plebiszit erfordern würde. Diese Abstimmung wurde jedoch abgesagt, bevor sie stattfinden konnte.

F: Was geschah, als Frankreich und die Niederlande 2005 ein Referendum über die Europäische Verfassung abhielten?


A: Als Frankreich und die Niederlande am 24. April 2004 gleichzeitig ein Referendum über einen umfassenden Plan des UN-Generalsekretärs zur Beilegung des Konflikts abhielten, stimmten beide Länder mit "Nein", so dass keine Verfassung zustande kam.

F: Welches Beispiel liefert Zypern für die Durchführung getrennter, gleichzeitiger Referenden?


A: Zypern ist ein Beispiel dafür, dass getrennte, gleichzeitige Referenden für verschiedene Länder abgehalten werden können. 2004 haben die Türkische Republik Nordzypern und die Republik Zypern beide über den umfassenden Siedlungsplan des UN-Generalsekretärs abgestimmt, wobei 65% der türkischen Zyprioten dem Plan zustimmten, während 75% der griechischen Zyprioten ihn ablehnten.

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