Carl Stumpf
Carl Stumpf (21. April 1848 - 25. Dezember 1936) war ein deutscher Philosoph und Psychologe. Er ist bekannt für seinen Einfluss auf die Phänomenologie, eine der wichtigsten philosophischen Strömungen des zwanzigsten Jahrhunderts.
Er hatte einen wichtigen Einfluss auf Edmund Husserl, den Begründer der modernen Phänomenologie, sowie auf Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka, die Mitbegründer der Gestaltpsychologie.
Stumpf gehörte auch zu den Pionieren der Musikwissenschaft und Musikethnologie. Er hatte Positionen an den philosophischen Fakultäten der Universitäten Göttingen, Würzburg, Prag, München und Halle inne, bevor er einen Lehrstuhl (Professur) an der Universität Berlin erhielt.
Phänomenologie
Stumpf begann seine Tonpsychologie (Tonpsychologie) 1875, vielleicht sein größter Beitrag zur Psychologie. Er unterschied zwischen Phänomenen und geistigen Funktionen, wobei er darauf hinwies, dass Phänomene wie Töne, Farben und Bilder entweder sensorisch oder imaginär sind. Stumpf bezeichnete das Studium solcher Phänomene als Phänomenologie. Er führte eine Vielzahl von Studien über die Klänge verschiedener Instrumente, die Melodie, die tonale Verschmelzung sowie die Konsonanz und Dissonanz von Tönen durch.
Sensationelle Phänomene
In den Jahren 1903 und 1904 war Stumpf an zwei öffentlichen Episoden über Aufsehen erregende Phänomene beteiligt. Erstens behauptete ein Ingenieur aus Prag, eine Maschine erfunden zu haben, die Fotografien von Schallwellen in Schall umwandeln könne. Nachdem Stumpf an einer Vorführung teilgenommen hatte, schrieb er einen Artikel, in dem er sie in Frage stellte, und man hörte nie wieder davon. Noch sensationeller war jedoch der Fall des Cleveren Hans, eines scheinbar brillanten Pferdes im Besitz von Herrn von Osten. Die unter seiner Leitung durchgeführten Forschungen widerlegten die Idee, dass das Tier Sprache verstand. Es stellte sich heraus, dass das Pferd subtilen Hinweisen folgte, die von seinem Besitzer unbewusst gegeben worden waren.
Hauptwerke
- 1885. Tonpsychologie
- 1911. Die Anfänge der Musik
- 1928. Gefühl und Gefühlsempfindung
- 1939-1940. Erkenntnislehre. 2 Bände, Leipzig: J.A. Barth.
- 1997. Carl Stumpf – Schriften zur Psychologie. H. & L. Sprung (eds) Frankfurt am Main: P. Lang.
Andere Quellen
- 1911. Pfungst O. Kluger Hans (das Pferd des Herrn von Osten): ein Beitrag zur Experimental-, Tier- und Humanpsychologie. New York: Henry Holt.
- 1982. Spiegelberg H. Die phänomenologische Bewegung. 3. Auflage, Den Haag: Nijhoff.
- 1995. Ash M.G. 1995, Gestaltpsychologie in der deutschen Kultur 1890-1967. Cambridge: Camb. U. Presse.
- 2006. Carl Stumpf - Renaissance der Philosophie. D. Fisette (Hrsg.), Paris: Vrin.
- 2009. Carl Stumpf. Gestalttheorie. Band 30, Nr. 2.
Fragen und Antworten
F: Wer war Carl Stumpf?
A: Carl Stumpf war ein deutscher Philosoph und Psychologe, der einen bedeutenden Einfluss auf die Phänomenologie, eine wichtige philosophische Strömung des zwanzigsten Jahrhunderts, hatte.
F: Wen hat Carl Stumpf beeinflusst?
A: Carl Stumpf hatte einen wichtigen Einfluss auf Edmund Husserl, den Begründer der modernen Phänomenologie, sowie auf Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka, die Mitbegründer der Gestaltpsychologie.
F: Welche Pionierarbeit hat Carl Stumpf geleistet?
A: Carl Stumpf war einer der Pioniere der Musikwissenschaft und der Ethnomusikologie.
F: Welche Positionen hatte Carl Stumpf inne?
A: Carl Stumpf war an den philosophischen Fakultäten der Universitäten Göttingen, Würzburg, Prag, München und Halle tätig.
F: Hat Carl Stumpf jemals einen Lehrstuhl (Professur) an einer Universität erhalten?
A: Ja, Carl Stumpf erhielt einen Lehrstuhl (Professur) an der Universität von Berlin.
F: Welche Bedeutung hat der Einfluss von Carl Stumpf auf die Phänomenologie?
A: Carl Stumpfs Einfluss auf die Phänomenologie ist bedeutsam, weil er dazu beigetragen hat, eine der wichtigsten philosophischen Strömungen des zwanzigsten Jahrhunderts zu prägen.
F: Welchen Beitrag hat Carl Stumpf zu den Bereichen Musikwissenschaft und Musikethnologie geleistet?
A: Carl Stumpf hat als einer der Pioniere der Musikwissenschaft und der Musikethnologie zu deren Entwicklung beigetragen.