Navigation

Navigation ist die Methode, mit der man erfährt, wo sich jemand befindet und wie man zu einem anderen Ort gelangt. Da dies einfach ist, wenn Orientierungspunkte sichtbar sind, wird das Wort oft auf die Methoden beschränkt, die Schiffe oder Flugzeuge verwenden. Das Wort Navigation wurde im 15. Jahrhundert aus dem lateinischen Wort navis, was "Schiff" bedeutet, erfunden und findet sich auch in anderen indoeuropäischen Sprachen. Navigation ist wörtlich übersetzt "Kunst der Schiffsbeherrschung", wird aber auch zur "Wegfindung" verwendet. Das Global Positioning System ist das Hauptinstrument dafür.

Einfache Navigation

Eine Art der Navigation wurde von den Polynesiern gemacht und wird polynesische Navigation genannt. Die Polynesier benutzten verschiedene Dinge, die überall um sie herum zu finden waren, um ihren Weg über große Gebiete des offenen Ozeans zu finden. Andere frühe Menschen lernten auch, große Entfernungen mit Hilfe der Natur zu überwinden. Zum Beispiel

  • Vor langer Zeit (und auch heute noch von einigen Menschen genutzt) beobachteten die Menschen die Sterne, die Sonne und den Mond. Daraus wussten sie, wo Norden war. Mit Hilfe von Karten konnten sie feststellen, wie weit sie vom Äquator entfernt waren. Dies wird Himmelsnavigation genannt. Bis sie genaue Uhren hatten, wussten sie ihre Länge (wie weit östlich oder westlich sie waren) nicht, ohne Orientierungspunkte zu sehen.
  • Einige Wolkenarten bilden sich über dem Land, und Wellen können von der Küste abprallen und aufs Meer hinausschlagen.
  • Die Zeit, die es dauerte, um an einen Ort zu gelangen. Wenn sie an Land reisten, wussten sie, dass sie zum Beispiel zwei Tage brauchen würden, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Diese Zeit würde höchstwahrscheinlich gleich bleiben. Davon ausgehend konnten sie zwei Tage reisen und wussten, dass sie in der Nähe des Ortes waren, an dem sie sein wollten.
  • Auch die gefundenen Tiere haben geholfen. An verschiedenen Orten fanden die Menschen verschiedene Arten von Fischen, Walen oder Vögeln, die nur an einem Ort oder in Landnähe lebten. Daran konnten sie erkennen, ob sie sich in der Nähe oder weit entfernt von dem Ort befanden, an dem sie gebraucht wurden.

Ein Beispiel für Menschen, die die Sterne benutzten, waren die Wikinger. Sie wussten, dass der Stern namens Polaris (der Nordstern) seinen Standort nicht ändert und nach Norden zeigt. Sie wussten dann den Breitengrad (Entfernung vom Äquator), indem sie den Winkel zwischen Polaris und Horizont maßen. Sie benutzten auch Tiere, insbesondere Vögel, um zu wissen, ob Land in der Nähe war. Sie wussten auch, dass sich in Landnähe eine bestimmte Art von Wolken bildet und dass die Wellen in Landnähe anders sind als auf hoher See.

Mittelalterliche Navigation

Im Laufe der Zeit wurden bessere Navigationsmethoden erfunden oder entdeckt. Einige dieser Methoden sind:

  • Totale Abrechnung. Ein Schiff könnte einen Baumstamm über die Seite werfen. An dem Baumstamm war ein Seil mit Knoten befestigt, die in regelmäßigen Abständen gebunden waren. Indem sie zählten, wie viele Knoten über die Seite gingen, bevor sie den Stamm wieder einholten, wussten sie, wie schnell sie waren. Sie schrieben dies jeden Tag auf und fanden heraus, wie viel sie an diesem Tag zurückgelegt hatten. Aus diesem Grund wird die Geschwindigkeit eines Schiffes in Knoten gemessen.
  • Ein Kompass. Es wurde entdeckt, dass die Erde zwei Pole (Nord und Süd) hat und dass diese Pole unterschiedliche magnetische Ladungen (positiv und negativ) aufweisen. Legte man einen magnetischen Eisenstreifen auf die Spitze der Nadel, stellte man fest, dass sich der Streifen drehen würde, bis er dem Magnetfeld der Erde entspricht. Von hier aus konnte eine Richtung genommen und Wege beschritten werden. Der Kompass wurde zuerst in China erfunden. Später wurde er im 12. Jahrhundert in Frankreich erfunden.
  • Genaue Uhren. Mit einer Uhr war es endlich möglich, den Längengrad einer Person zu bestimmen. Der Längengrad ist der Ort im Osten oder Westen. Davor konnten nur Landmarken und Koppelnavigation verwendet werden.
  • Beim Lotsendienst halten Schiffe nach speziellen Leuchtfeuern oder künstlichen Markierungen Ausschau, die ihnen sagen, wo sie sich befinden oder auf bestimmte Hindernisse wie Riffe achten sollen.
  • Die Menschen teilten den Kompass in 360 Grad ein. Dann konnten sie eine genaue Zahl für die Richtung angeben, der das Schiff folgen musste (die "Peilung"), um in einen Hafen zu gelangen. Die ersten nautischen Seekarten, "Seekarten" genannt, zeigten die Peilungen, die man brauchte, um von einem Hafen zum anderen zu gelangen.
Freiberger Trommel-Marine-Sextant.Zoom
Freiberger Trommel-Marine-Sextant.

Moderne Navigation

  • Die Sternnavigation ist eine Verbesserung gegenüber der Navigation nach Sternen. Sie verwendet einen Sextanten, einen Kompass und eine sehr genaue Uhr, einen so genannten Chronometer. Indem der Navigator die Höhe eines Sterns (wie hoch er über dem Horizont steht) und seine Richtung auf einem Kompass zu einer bekannten Zeit misst, kann er feststellen, wo sich das Schiff befindet. GPS hat die Sternnavigation so ziemlich ersetzt, aber die Sternnavigation wird immer noch in allen Seefahrtschulen gelehrt, weil sie keine spezielle Elektronik benötigt.
  • Die Funknavigation wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfunden. Die hyperbolische Navigation verwendet Radiosender, um den Standort eines Schiffes zwischen zwei oder drei Radiosendern zu finden, die sich nicht bewegen.
  • Das Global Positioning System (GPS) ersetzte Ende des 20. Jahrhunderts andere Funkmethoden. Es ist ein System von Satellitensendern. Reisende benutzen einen kleinen Empfänger, um ihren Standort fast überall auf der Erde zu bestimmen.

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