Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
Nosferatu eine Symphonie des Grauens (Übersetzung: Nosferatu: Eine Symphonie des Grauens) ist ein deutscher Stummfilm des Horrorfilms von F. W. Murnau aus dem Jahr 1922. Er basierte auf dem Dracula-Roman von Bram Stoker.
Der Film wurde 1921 gedreht und 1922 in Deutschland und 1929 in den USA veröffentlicht. Er handelt von einem Vampir oder "Nosferatu" namens Graf Orlok (in der Hauptrolle Max Schreck), der in einem Schloss auf einem Hügel lebt. Der Film ist in Amerika gemeinfrei, aber nicht in Deutschland.
Der Film war ein kommerzieller Misserfolg und führte dazu, dass die Firma Prana Film wegen Urheberrechtsverletzung geschlossen wurde. Der Film war der einzige Film von Prana Film.
Der Film bekam eine starke Anhängerschaft. Nicht nur das, der Film hat überwältigend positive Kritiken erhalten. Für "Verfaulte Tomaten" erhielt er das Label "Certified Fresh": 98% der Kritiker gaben dem Film eine positive Rezension mit der Bewertung "frisch", basierend auf 46 Rezensionen.
Im Jahr 2010 wurde er im Empire-Magazin "The 100 Best Films of World Cinema" auf Platz 21 eingestuft.
Besetzung
- Max Schreck als Graf Orlok
- Gustav von Wangenheim als Jonathan Harker
- Greta Schröder als Ellen Hutter
- Alexander Granach als Klopfen
- Georg H. Schnell wie Harding
- Ruth Landshoff als Ruth
- John Gottowt als Professor Bulwer
- Gustav Botz als Professor Sievers
- Max Nemetz als Hauptmann der Empusa
- Wolfgang Heinz als Erster Offizier der Empusa
- Heinrich Witte als Wächter im Asyl
- Guido Herzfeld als Gastwirt
- Karl Etlinger als Student bei Bulwer
- Hardy von Francois als Krankenhausarzt
- Fanny Schreck als Krankenhausschwester
Parzelle
1838 lebt Thomas Hutter in der fiktiven deutschen Stadt Wisborg. Sein mysteriöser Arbeitgeber, der Immobilienmakler Herr Knock, schickt Hutter nach Transsylvanien, um einen neuen Kunden namens Graf Orlok zu besuchen, der ein Haus in Wisborg kaufen will. Hutter vertraut seine liebevolle Frau Ellen seinem guten Freund Harding und Hardings Schwester Annie an, bevor er sich auf seine lange Reise begibt. Als er sich seinem Ziel in den Karpaten nähert, hält Hutter in einem Gasthaus zum Abendessen. Die Einheimischen erschrecken durch die bloße Erwähnung von Orloks Namen und halten ihn davon ab, nachts zu seinem Schloss zu reisen, da er vor einem Werwolf auf der Jagd warnt.
Am nächsten Morgen fährt Hutter mit einer Kutsche zu einem hohen Bergpass, aber der Kutscher weigert sich, ihn weiter als bis zur Brücke zu bringen, da die Nacht hereinbricht. Nachdem Hutter die Brücke überquert hat, erscheint eine schwarzbekleidete Kutsche, und der Kutscher bittet ihn mit einer Geste, auf die Brücke zu steigen. Hutter wird auf einer Burg von Graf Orlok begrüßt. Als Hutter gerade zu Abend isst und sich versehentlich in den Daumen schneidet, versucht Orlok, das Blut auszusaugen, aber sein abgestoßener Gast reißt ihm die Hand weg.
Hutter wacht am nächsten Morgen in einem verlassenen Schloss auf und bemerkt frische Einstiche am Hals, die er in einem Brief, den er per Kurier zu Pferd an seine hingebungsvolle Frau schickt, auf Mücken zurückführt. In dieser Nacht unterschreibt Orlok die Dokumente zum Kauf des Hauses gegenüber Hutters eigenem Haus in Wisborg und bemerkt ein Foto von Hutters Frau, auf dem er bemerkt, dass sie einen "schönen Hals" habe.
Produktion
Nosferatu ist die einzige Produktion von Prana Film. Prana Film wurde 1921 von Enrico Dieckmann und Albin Grau gegründet. Grau hatte die Idee, einen Vampirfilm zu drehen; die Inspiration ergab sich aus Graus Kriegserfahrung: Im Winter 1916 erzählte ihm ein serbischer Bauer, dass sein Vater ein Vampir und einer der Untoten sei.
Diekmann und Grau gaben Henrik Galeen einen Auftrag für ein Drehbuch, das von Bram Stokers Roman Dracula von 1897 inspiriert war, obwohl Prana Film keine Rechte an dem Film hatte. Galeen war ein erfahrener Spezialist für die dunkle Romantik; er hatte bereits 1913 an Der Student von Prag und dem Drehbuch zu Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) gearbeitet. Galeen spielte die Geschichte in einer fiktiven norddeutschen Hafenstadt namens Wisborg und änderte die Namen der Figuren. Er fügte die Idee hinzu, dass der Vampir die Pest über Ratten auf dem Schiff nach Wisborg bringt. Die Figur des Vampirjägers Van Helsing ließ er weg. Galeens Drehbuch des deutschen Expressionismus war poetisch rhythmisch, ohne so zerstückelt zu sein wie andere vom literarischen Expressionismus beeinflusste Bücher, wie die von Carl Mayer. Lotte Eisner beschrieb Galeens Drehbuch als "voll Poesie, voll Rhythmus" ("voller Poesie, voll Rhythmus").
Dieckmann und Gray gewann den Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau, der bis 1919 Filme drehte, sich aber mit seinen ersten sieben Produktionen den Ruf eines talentierten Filmemachers erworben hatte. Gray, der an der Kunstakademie in Dresden studiert hatte, übernahm die künstlerische Leitung und entwarf Bühnenbild und Kostüme. Für den Soundtrack des musikalischen Leiters des Prana-Films war Hans Erdmann verantwortlich. Fuer die Titelrolle wurde der unbekannte Buehnenschauspieler Max Schreck aus Muenchen verpflichtet. Weitere Rollen übernahm das expressionistische Theater von Max Reinhardt, der Schauspieler wie Greta Schröder, Gustav von Wangenheim und Alexander Granach, einen ehemaligen Mitschüler an der Schauspielschule Murnau Reinhardts am Deutschen Theater, ausbildete.
Die Dreharbeiten begannen im Juli 1921. Außenaufnahmen wurden in Wismar gedreht. Eine Aufnahme vom Turm der Marienkirche über dem Wismarer Marktplatz mit der Wasserkunst Wismar diente als Grundstein für die Wisborg-Szene. Weitere Drehorte waren das Wassertor, der Hof der Heiligen-Geist-Kirche und der Hafen. In Lübeck diente der verlassene Salzspeicher als Nosferatu's neues Wisborg-Haus, der des Kirchhofes der Aegidienkirche als Hutters und unten die Depenauer Sargträger trugen Särge. Viele Spaziergänge in Lübeck fanden auf der Jagd nach Knock statt, der Hutter im Hof von Füchting befahl, den Grafen zu treffen. Weitere Außenaufnahmen folgten in Lauenburg, Rostock und auf Sylt. Das Filmteam reiste in die Karpaten, wo die Burg von Orava als Kulisse für die halbverfallene Burg von Orlok diente. Auch nahe gelegene Drehorte dienten als Kulisse: Hutters Aufenthalt in Dolný Kubín, die Flussfahrt mit den auf der Waag gedrehten Särgen und die Panoramen des Gebirges der Hohen Tatra. Das Team drehte Innenaufnahmen im JOFA-Studio in Berlin-Johannisthal und weitere Außenaufnahmen im Tegeler Wald. Teile des Films, der in Siebenbürgen spielt, wurden auch in der Slowakei gedreht.
Aus Kostengründen stand dem Kameramann Fritz Arno Wagner nur eine Kamera zur Verfügung, so dass es nur ein Originalnegativ gab. Der Regisseur hielt sich genau an Galeens Drehbuch und befolgte dabei handschriftliche Anweisungen zur Kamerapositionierung, zur Beleuchtung und zu verwandten Themen. Dennoch schrieb Murnau 12 Seiten des Drehbuchs komplett neu, da Galeens Text im Arbeitsdrehbuch des Regisseurs fehlte. Dies betraf die letzte Szene des Films, in der Ellen sich opfert und der Vampir in den ersten Sonnenstrahlen stirbt. Murnau bereitete sich sorgfältig vor; es gab Skizzen, die jeder gefilmten Szene genau entsprechen sollten, und er benutzte ein Metronom, um das Tempo der Schauspieler zu steuern.
Da die Kamera meist statisch und unbeweglich gegenüber Nosferatu war, nutzte Murnau Bewegung und Differenzierung innerhalb des starren Kaders, um die Szene zu beleben. Da sich Orloks Schiff langsam von rechts nach links durch die Filmleinwand bewegt, nutzte Murnau dies, um Eisners "starke Wirkung[en] des Eindrucks der Querbewegung" zu betonen. Dies diente dem gleichen Zweck Subjektivierung des Kamerablicks, etwa wenn der Vampir auf dem Schiff aus der Froschperspektive gefilmt oder aus Fenstern, Teilen des Bildausschnitts und Aufnahmen in Sichtweite steht. Der Höhepunkt des subjektivierten Blicks sind die Szenen, in denen sich die Vampirfigur - direkt in die Kamera blickend - dem Publikum zuwendet und damit die vierte Wand durchbrochen wird: "Der Vampir scheint durch seine Unermesslichkeit, die Dimensionen der Leinwand zu explodieren und die Zuschauer direkt zu bedrohen".
Dieser Lübecker Salzspeicher diente als Kulisse für Orloks Haus in Wisborg.
Das ursprüngliche Logo für Prana Film.
Veröffentlichung
Kurz vor der Premiere wurde eine Anzeigenkampagne in Ausgabe 21 der Zeitschrift Bühne und Film geschaltet, mit einer Zusammenfassung, Szenen- und Werkfotos, Produktionsberichten und Essays, darunter ein Treatment über Vampirismus von Albin Grau. Nosferatus Vorschau wurde am 4. März 1922 im Marmorsaal des Berliner Zoologischen Gartens uraufgeführt. Sie war als großer Gesellschaftsabend unter dem Namen Das Fest des Nosferatu geplant, und die Gäste wurden gebeten, in Biedermeierkostümen anzukommen. Die Kinopremiere selbst fand am 15. März 1922 im Primus-Palast in Berlin statt.
Dies war der einzige Film von Prana Film, weil der Film als limitierte Veröffentlichung ein finanzieller Misserfolg war. Die UFA weigerte sich, den Film in das Programm ihrer großen Kinos aufzunehmen, und so wurde Nosferatu nur in einigen wenigen kleinen Kinos gezeigt. Das lag auch daran, dass Bram Stoker über einen Nachlass verfügte, der für seine Witwe Florence Stoker agierte, wegen Urheberrechtsverletzung klagte und gewann. Das Gericht ordnete an, alle existierenden Kopien von Nosferatu zu verbrennen, aber eine angebliche Kopie des Films war bereits in der ganzen Welt verbreitet worden. Diese Kopien wurden im Laufe der Jahre vervielfältigt.
Im Marmorsaal im Zoologischen Garten Berlin, hier auf einer Postkarte aus dem Jahr 1900, hatte Nosferatu seine Premiere.
Empfang
Trotz des Scheiterns des Films und des Konkurses von Prana Film im Jahr 1922 erhielt der Film kritisch positive Kritiken. Rotten Tomatoes sagt, dass 98% der kritischen Kritiken positiv waren (53 von insgesamt 55 Rezensionen) mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,9/5. Darin heißt es: "Eines der einflussreichsten Meisterwerke der Stummfilmära, Nosferatus unheimliches, gotisches Gefühl - und eine erschreckende Darstellung von Max Schreck als Vampir - bildeten die Vorlage für die Horrorfilme, die darauf folgten.
Roger Ebert nannte ihn "effektiver, weil er ein "Stummfilm" ist. Er schloss,
"In Albträumen gibt es keine Schlagfertigkeit. Die menschliche Sprache zerstreut die Schatten und lässt einen Raum normal erscheinen. Die Dinge, die nur nachts leben, brauchen nicht zu sprechen, denn ihre Opfer schlafen und warten.
Ulrich Gregor und Enno Patalas bewerten Nosferatu als einen Quantensprung in Murnaus filmischer Arbeit, weil er "zum ersten Mal in jeder Umgebung sichtbar" sei. Thomas Elsaesser begründet den Reiz des Films mit dem Konflikt zwischen technischer Perfektion und seinem hauptsächlich psychologisch schauspielerischen Thema: "Murnaus Poesie, das Ergebnis war eine distanzierte, fast klinische Anwendung der technischen Meisterschaft deutscher Fotografie und Kameraführung in einer emotional aufgeladenen, mit tiefsitzenden Ängsten und Gefühlen verbundenen Thematik". Die traumhafte, die unbewusst ansprechende Darstellung geben dem Film eine "nur im Schatten entzifferbare, verborgene Logik", sie erhalten dem Film "noch immer einen starken Reizcharakter", so Thomas Koebner. Auch Kreimeier Klaus greift den Nosferatu-Effekt dieses Films auf und bescheinigt dem Film "die Authentizität des Traumes - und den fiktionalen (auf Konventionen basierenden Mitteln) Charakter dessen, was wir Wirklichkeit nennen".
William K. Everson urteilt, der Film litt "unter dem extrovertierten und reichlich verdeckten Spiel von Alexander Granach [...] und praktisch allen anderen Mitgliedern der Vertriebenen Angst". Auch Lotte H. Eisner kritisierte das schwerfällige Spiel, die Leistungen der Schauspieler seien "nicht signifikant", was sie darauf zurückführen, dass Murnau die zu dieser Zeit nicht erfahrene Hauptdarstellerin gereicht habe.
In anderen Medien
Aaron Coplands Ballett Grohg von 1922 (unveröffentlicht und bis 1992 unveröffentlicht) verwendete Nosferatu als physisches Vorbild für die Hauptfigur und folgt grob der Handlung.
Hugh Cornwell von den Stranglers und Robert Williams nahmen ein Album Nosferatu als "Soundtrack" zu dem Film auf, das dem Andenken an Max Schreck gewidmet ist; es wurde 1979 veröffentlicht. Die Titelseite des Albums war ein Standbild aus dem Film.
In Werner Herzogs Hommage an Nosferatu, Nosferatu der Vampir, aus dem Jahr 1979 wurde Klaus Kinski als Graf Dracula und nicht als Orlok dargestellt. In einer Fortsetzung von Herzogs Film "Vampir in Venedig" spielte Kinski in der Hauptrolle, diesmal als Nosferatu, und Christopher Plummer als Paris Catalano.
Der Fernsehfilm Salem's Lot aus dem Jahr 1979 modellierte das Aussehen von Herrn Barlow nach dem Vorbild des Grafen Orlok. 1998 brachte Wayne Keeley Nosferatu: The First Vampire heraus, in dem der Originalfilm zu einem Soundtrack von Typ-O-Negativ umgearbeitet und von David Carradine moderiert wurde.
Der Hollywood-Film Shadow of the Vampire aus dem Jahr 2000 erzählte eine geheime Geschichte der Entstehung von Nosferatu und stellte sich vor, dass der Schauspieler Max Schreck (gespielt von Willem Dafoe) in Wirklichkeit ein echter Vampir war und dass der Regisseur F. W. Murnau (John Malkovich) mitschuldig war, die Kreatur zum Zwecke des Realismus anzuheuern.
Auch der Kurzfilm "La duodécima hora" von Rodrigo Plaza und dem Filmkritiker Juanma Ruiz schlug eine von Nosferatu-Regisseur und -Produzent F. W. Murnau und Albin Grau inszenierte versteckte Handlung vor, um ein Elixier des ewigen Lebens zu verstecken. Der Film wurde als Mockumentarfilm gedreht, mit der Horrorikone Paul Naschy und dem Nosferatu-Filmrestaurator Luciano Berriatúa in den Hauptrollen.
Viper Comics' 2010 erschienene Graphic Novel Nosferatu von Christopher Howard Wolf, der die Handlung des Originalfilms von 1922 mit einer modernen Kulisse und Besetzung neu erzählt.
Die Cartoon Network Adult Swim-Serie Mary Shelley's Frankenhole, eine Parodie auf klassische Horrorfilme und Charaktere, zeigt Nosferatu als wiederkehrende Figur.
Fragen und Antworten
F: Was ist Nosferatu eine Symphonie des Grauens?
A: Es ist ein deutscher Stummfilm von F. W. Murnau aus dem Jahr 1922, der auf Bram Stokers Roman Dracula basiert.
F: Wer ist die Hauptfigur in dem Film?
A: Die Hauptfigur ist ein Vampir namens Graf Orlok, auch bekannt als "Nosferatu".
F: Wann wurde der Film gedreht und in Deutschland und den USA veröffentlicht?
A: Der Film wurde 1921 gedreht und kam in Deutschland 1922 und in den USA 1929 in die Kinos.
F: Ist der Film urheberrechtlich geschützt?
A: Der Film ist in Amerika gemeinfrei, aber nicht in Deutschland.
F: War der Film ein kommerzieller Erfolg?
A: Nein, der Film war ein kommerzieller Misserfolg und führte dazu, dass die Firma Prana Film aufgrund von Urheberrechtsverletzungen geschlossen wurde.
F: Wurde der Film von der Kritik positiv aufgenommen?
A: Ja, der Film hat überwältigend positive Kritiken erhalten. Auf Rotten Tomatoes erhielt er das Label "Certified Fresh": 98% der Kritiker gaben dem Film eine positive Bewertung mit dem Prädikat "frisch", basierend auf 46 Rezensionen.
Q: Wurde der Film in irgendwelchen Filmrankings anerkannt?
A: Ja, 2010 wurde er in der Rangliste "Die 100 besten Filme des Weltkinos" des Magazins Empire auf Platz einundzwanzig gesetzt.