1854 – Jahreschronik: Ereignisse, Geburten, Todesfälle & Kultur

1854 Jahreschronik: Wichtige Ereignisse, berühmte Geburten, bedeutende Todesfälle und kulturelle Highlights des Jahres kompakt, chronologisch und übersichtlich.

Autor: Leandro Alegsa

Inhalt

·         1 Ereignisse

·         2 Geburten

·         3 Todesfälle

·         4 Neue Bücher

Ereignisse

  • Krimkrieg (1853–1856) – Eskalation 1854: Im Frühjahr 1854 traten Großbritannien und Frankreich offen in den Konflikt gegen das Russische Reich ein, um die Interessen des Osmanischen Reichs zu stützen. Im Herbst und Winter 1854 kam es zu schweren Gefechten in der Krim: die britisch‑französisch‑osmanischen Truppen landeten auf der Halbinsel, die Belagerung von Sewastopol begann und am 25. Oktober 1854 fand die Schlacht von Balaklawa statt, bekannt auch wegen der “Charge of the Light Brigade”. Der Krieg forderte hohe militärische und zivile Verluste und hatte weitreichende politische Folgen in Europa.
  • Japan öffnet sich: Konvention von Kanagawa (31. März 1854): Im Vertrag von Kanagawa zwischen den Vereinigten Staaten (Kommodore Matthew C. Perry) und dem Tokugawa-Shogunat wurden erste Häfen für die Versorgung amerikanischer Schiffe geöffnet. Damit begann schrittweise das Ende der jahrhundertelangen japanischen Isolation (Sakoku) und der Einstieg Japans in internationalen Handel und Diplomatie.
  • USA: Kansas‑Nebraska‑Gesetz (30. Mai 1854) und politische Umbrüche: Mit dem von Senator Stephen A. Douglas eingebrachten Kansas‑Nebraska‑Act wurde das Prinzip der Volkssouveränität auf die neuen Territorien ausgeweitet; die Entscheidung traf auf heftigen Widerstand und löste gewalttätige Auseinandersetzungen („Bleeding Kansas“) aus. Aus der politischen Polarisierung entstand 1854 in den Vereinigten Staaten die neue Republikanische Partei als Sammelbecken der Gegner der Ausweitung der Sklaverei.
  • Florence Nightingale und die moderne Krankenpflege: Ende 1854 wurde Florence Nightingale nach Krim geschickt, um die Versorgung der verwundeten Soldaten zu verbessern. Ihr Einsatz markierte einen Wendepunkt für die organisierte Krankenpflege und Hygiene in Militär- und Zivilkrankenhäusern.
  • Wirtschaft, Technik und Infrastruktur: Das Telegraphennetz wurde in vielen Regionen weiter ausgebaut; der internationale Dampfschiffverkehr gewann an Bedeutung. Medizinische und hygienische Reformen setzten verstärkt ein, unter anderem als Reaktion auf Seuchen und die Erfahrungen des Krieges.

Geburten

  • Paul Ehrlich (geboren 14. März 1854) – deutscher Mediziner und Bakteriologe, Nobelpreisträger (1908) für seine Arbeiten zur Immunologie und Chemotherapie.
  • Oscar Wilde (geboren 16. Oktober 1854) – irischer Dichter, Dramatiker und Schriftsteller, bekannt für seine Komödien und aphoristischen Schriften.
  • John Philip Sousa (geboren 6. November 1854) – US-amerikanischer Komponist und Dirigent, berühmt für seine Marschmusik („The Stars and Stripes Forever“).
  • Weitere in diesem Jahr geborene Persönlichkeiten umfassten Künstler, Wissenschaftler und Politiker, die in den folgenden Jahrzehnten Bedeutung erlangten.

Todesfälle

  • 1854 war ein Jahr, das durch zahlreiche Todesfälle im Zusammenhang mit militärischen Auseinandersetzungen – insbesondere dem Krimkrieg – geprägt war; viele Soldaten und zahlreiche Zivilisten verloren ihr Leben.
  • Daneben verstarben in Europa und Nordamerika Künstler, Schriftsteller und regional bedeutende Persönlichkeiten. (Hinweis: Für ausführliche Listen zu einzelnen Ländern und Biografien sind regionale Chroniken und Nachschlagewerke empfehlenswert.)

Neue Bücher, Kultur und Wissenschaft

  • Charles Dickens – Hard Times (1854): Ein sozialkritischer Roman, der ursprünglich serialisiert erschien und harte Lebensbedingungen in einer erfundenen Industriestadt thematisiert.
  • Henry David Thoreau – Walden (1854): Thoreaus Bericht über sein Leben in der Natur am Walden Pond und ein klassischer Text zur Transzendentalismus‑Bewegung sowie zur Kritik an Konsumgesellschaft und Entfremdung.
  • Musik und Theater: Das öffentliche Musik‑ und Theaterleben war lebhaft; Marsch‑ und Orchestermusik (u. a. von Komponisten wie John Philip Sousa in späteren Jahren) sowie Theaterstücke und Uraufführungen prägten das kulturelle Leben der Zeit.
  • Wissenschaft und Medizin: Die medizinische Forschung machte Fortschritte, nicht zuletzt durch Erfahrungen aus dem Krimkrieg und die zunehmende Verbreitung empirischer Methoden; Hygienekonzepte und Organisationsreformen der Krankenpflege gewannen an Bedeutung.

Kontext und Bedeutung

Das Jahr 1854 stand im Zeichen großer geopolitischer Umbrüche: Der Krimkrieg veränderte Machtverhältnisse in Europa, die Öffnung Japans leitete einen tiefgreifenden Modernisierungsprozess ein, und in den USA markierten das Kansas‑Nebraska‑Gesetz und die Entstehung der Republikanischen Partei zentrale Schritte auf dem Weg zum Bürgerkrieg. Kulturell und wissenschaftlich setzte sich die Entwicklung moderner Institutionen, Publikationsformen und öffentlicher Debatten fort.

Für weiterführende Informationen zu einzelnen Ereignissen, ausführlichen Geburts‑ und Sterbelisten sowie länderspezifischen Entwicklungen empfiehlt sich die Konsultation spezialisierter Jahreschroniken und historischer Nachschlagewerke.

Veranstaltungen

Geburten

  • 1. Januar - James George Frazer, schottischer Sozialanthropologe (gest. 1941)
  • 15. März - Emil von Behring, deutscher Physiologe, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1901 (gest. 1917)
  • 29. April -Henri Poincaré, französischer Mathematiker und Physiker (gest. 1912)
  • 26. Juni -Robert Borden, 8. Premierminister von Kanada (gest. 1937)
  • 27. Juli -Takahashi Korekiyo, Premierminister von Japan (gest. 1936)
  • 3. Oktober - William C. Gorgas, amerikanischer Arzt und Surgeon General (gest. 1920)
  • 16. Oktober - Oscar Wilde, irischer Schriftsteller (gest. 1900)
  • 17. November -Hubert Lyautey, Marschall von Frankreich (gest. 1934)
  • 23. Dezember -Victoriano Huerta, Präsident von Mexiko (gest. 1916)
Henri PoincareZoom
Henri Poincare

Todesfälle

  • 17. Februar -John Martin, englischer Maler (geb. 1789)
  • 11. April -Karl Adolph Adolph von Basedow, deutscher Arzt (geb. 1799)
  • 7. Juni - Charles Baudin, französischer Admiral (geb. 1784)
  • 6. Juli -Georg Ohm, deutscher Physiker (geb. 1789)
  • 21. August -Thomas Clayton, amerikanischer Rechtsanwalt und Politiker (geb. 1777)
  • 8. September -Angelo Mai, italienischer Kardinal und Philologe (geb. 1782)
  • 26. Oktober - Thérèse von Sachsen-Hildburghausen, Königingemahlin von Bayern (geb. 1792)
  • 25. November -John Gibson Lockhart, schottischer Schriftsteller (geb. 1794)
  • 9. Dezember -Almeida Garrett, portugiesische Schriftstellerin (geb. 1799)
  • 15. Dezember -Kamehameha III, König von Hawaii (um 1814)

Neue Bücher

Tolstoi während des KrimkriegesZoom
Tolstoi während des Krimkrieges



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