Anton Ažbe

Anton Ažbe (30. Mai 1862 - 6. August 1905) war ein slowenischer Maler und Lehrer für Malerei. Er malte im realistischen Stil. Von seinen Gemälden und Zeichnungen sind weniger als 30 erhalten. Die Slowenische Nationalgalerie in Ljubljana besitzt die meisten seiner Werke. Berühmt wurde er vor allem durch seine private Malschule, die er 1892 in München eröffnete. Viele ausländische Studenten kamen, um bei ihm zu studieren, darunter Alexej von Jawlensky und Wassily Kandinsky.

Leben und Karriere

Anton Ažbe und sein Zwillingsbruder Alois wurden in einer Bauernfamilie in Dolenčice, einem kleinen Dorf in Slowenien, geboren. Ihr Vater starb an Tuberkulose, als die Jungen sieben Jahre alt waren. Ihre Mutter hatte eine sehr schwere Geisteskrankheit. Sie konnte sich nicht um den Bauernhof kümmern oder sich um die Jungen kümmern. Ein Vormund kümmerte sich um sie. Anton hatte einen sehr schlechten Gesundheitszustand. Er wuchs nicht wie ein gesundes Kind heran. Er blieb sein ganzes Leben lang sehr klein. Er hatte auch Probleme mit seiner Wirbelsäule und seinen Beinen. Sein Vormund schickte ihn als Lehrling zu einem Kaufmann nach Klagenfurt. Nach fünf Jahren lief Ažbe weg. Er ging nach Ljubljana. In Ljubljana lernte er den Maler Janez Wolf kennen. Er half Wolf, Fresken in Kirchen zu malen.

Im Jahr 1880 verhalf Wolf Ažbe zum Eintritt in die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ažbe studierte dort zwei Jahre lang, aber die Lehrmethode der Akademie gefiel ihm nicht. Er hielt sie für altmodisch. 1884 wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste in München. Die Münchner Akademie war viel moderner. Ažbe machte sich dort sehr gut. Seine Lehrer, Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz, bewunderten seine Arbeit. Die Akademie gab ihm ein Stipendium. Er und sein Freund Ferdo Vesel, ein weiterer Kunststudent, verdienten zusätzliches Geld durch den Verkauf ihrer Zeichnungen und Gemälde. Sie verdienten auch Geld, indem sie anderen Studenten bei ihren Mal- und Zeichenaufträgen halfen.

Ažbe schloss 1891 sein Studium an der Münchner Akademie ab. Zu dieser Zeit war er bereits für seine Porträtmalerei bekannt. Seine Bilder wurden in Kunstausstellungen im Glaspalast gezeigt. Der Glaspalast war ein großes Ausstellungsgebäude aus Glas und Eisen im alten botanischen Garten von München. Er wurde nach dem Vorbild des Crystal Palace in London gebaut. 1892 ermutigte Ferdo Vesel Ažbe, Privatunterricht für Kunststudenten in München zu geben. Er begann mit sieben Studenten, die einen Raum für ihren Unterricht mieteten, aber die Zahl wuchs sehr schnell. Bald konnte Ažbe ein Gebäude in der Georgenstraße 16 für die Schule mieten. In dieser Straße hatte er auch sein eigenes Atelier. An der Tür zur Schule hing ein Schild mit der Aufschrift "Nur fest! ("Seien Sie mutig!"). Die Schule wurde sehr berühmt. Sie spezialisierte sich auf Akt- und Porträtmalerei. Zu den berühmten Künstlern, die an Ažbes Schule studierten, gehörten Alexej von Jawlensky und Wassily Kandinsky.

Ažbe übernahm den gesamten Unterricht an der Schule selbst. Dadurch blieb ihm wenig Zeit für seine eigene Malerei. In seinen späteren Jahren schrieb Kandinsky über die Großzügigkeit und Freundlichkeit seines alten Lehrers. Ažbe gab oft kostenlosen Unterricht für Schüler, die es sich nicht leisten konnten, zu bezahlen. Ažbe starb 1905 im Alter von 43 Jahren an Krebs. Sein Nachruf in einer Münchner Zeitung beschrieb ihn als einen Mann von großer Bescheidenheit und als eine der "originellsten und bekanntesten Künstlerpersönlichkeiten der Stadt".

Galerie

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Bildnis eines Mädchens (1885), Öl an Bord

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Studie eines Mannes (1886), Holzkohle auf Papier

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Halb-Akt (1888), Öl auf Leinwand

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Bayerischer Mann (1889), Öl auf Leinwand


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