Richard von Weizsäcker
Richard Karl Freiherr von Weizsäcker listen (15. April 1920 - 31. Januar 2015) war ein deutscher Politiker und Mitglied der CDU-Partei. Von 1984 bis 1994 war er Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Hintergründe
Er wurde in Stuttgart als Sohn des Diplomaten Ernst von Weizsäcker und Bruder des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker geboren. Sein Großvater Carl von Weizsäcker war Ministerpräsident von Württemberg.
Im Zweiten Weltkrieg diente er in der Deutschen Wehrmacht. Er wurde 1945 in Ostpreußen verwundet und nach Hause nach Stuttgart geschickt. Danach setzte er sein Studium der Geschichte in Göttingen fort und studierte schließlich Rechtswissenschaften.
Als Jurastudent war er Mitglied des Verteidigungsteams seines Vaters im elften Nürnberger Sekundärprozess, auch bekannt als der Prozess gegen die Ministerien. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1950 ab, das zweite 1953, und 1955 wurde er zum doctor juris befördert. Im Jahr 1953 heiratete er Marianne von Kretschmann; sie haben vier Kinder.
Von 1967 bis 1984 gehörte er sowohl der Synode als auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Von 1964 bis 1970 leitete er den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Politische Karriere
Richard von Weizsäcker trat 1954 in die CDU ein und war von 1969 bis 1981 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Er wurde 1979-1981 zum Vizepräsidenten des Bundestages gewählt, stellte sich aber nicht zur Wiederwahl, da er Regierender Bürgermeister von West-Berlin (1981-1984) wurde.
Er wurde 1984 von der Bundesversammlung als Nachfolger von Karl Carstens zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er war der erste deutsche Präsident nach der Wiedervereinigung.
Nach seiner Präsidentschaft engagierte er sich in der Politik und in karitativen Angelegenheiten. Er war Vorsitzender einer von der damaligen Regierung von SPD-Bündnis 90/Die Grünen eingesetzten Kommission zur Reform der Bundeswehr.
Er war in vielen internationalen Kommissionen tätig. Er war Vorsitzender der Unabhängigen Arbeitsgruppe über die Zukunft der Vereinten Nationen und einer von drei "Weisen", die von Kommissionspräsident Romano Prodi ernannt wurden, um die Zukunft der Europäischen Union zu erörtern.
Von Weizsäcker mit U.S.-Präsident Ronald Reagan und dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, 1985
Ruhestand und Tod
Er ging 1994 in den Ruhestand und lebte in Berlin. Während seiner Pensionierung schrieb er Bücher.
Richard von Weizsäcker starb in Berlin, Deutschland, im Alter von 94 Jahren.
Bücher
Von Weizsäcker hat zahlreiche Bücher geschrieben, darunter
- Von Deutschland aus
- Die deutsche Geschichte geht weiter
- Von Deutschland nach Europa
- Vier Zeiten
Seine Autobiographie heißt Von Weimar bis zur Mauer: Mein Leben in der deutschen Politik (1999).
Von Weizsäcker als Teil des Verteidigungsteams seines Vaters im Ministerienprozess