Der Rosenkavalier

Der Rosenkavalier (auf Englisch: The Knight of the Rose) ist eine komische Oper von Richard Strauss. Der Text (Libretto) wurde von dem deutschen Dichter Hugo von Hofmannsthal speziell für die Oper geschrieben.

Es wurde am 26. Januar 1911 in Dresden uraufgeführt und war sofort ein Erfolg. Sie ist nach wie vor eine sehr beliebte Oper an den Opernhäusern der ganzen Welt und wurde öfter aufgeführt als jede andere deutschsprachige Oper des 20.

Die Geschichte soll sich in Wien zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia (Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts) abspielen. Die Musik und die Worte zeigen bewusst das elegante Leben der damaligen aristokratischen Gesellschaft. Zum Beispiel: Der Titel der Oper handelt von der silbernen Rose, die traditionell von einem Bräutigam an seine Braut geschickt und von einem Ritter (dem Ritter der Rose) gebracht wurde.

Robert Sterl: Ernst Edler von Schuch unter der Leitung von Der Rosenkavalier (1912)Zoom
Robert Sterl: Ernst Edler von Schuch unter der Leitung von Der Rosenkavalier (1912)

Die Geschichte der Oper

Akt 1

Akt I findet im Schlafzimmer der Marschallin statt. Die Marschallin ist eine aristokratische Dame im Alter von 32 Jahren. Sie hat einen Liebhaber, einen 17-jährigen Jungen namens Octavian. Wenn die Oper beginnt, hören wir zuerst einen orchestralen Prolog. Die Musik suggeriert, dass die Marschallin und Octavian Liebe machen. Dann öffnet sich der Vorhang und wir sehen die beiden zusammen. Sie hören ein Geräusch, und die Marschallin denkt, dass ihr Mann kommt, also versteckt sich Octavian. Es ist nicht ihr Mann, sondern ihr Cousin Baron Ochs. Ochs ist ein sehr unhöflicher Mann mit schlechten Manieren. Er marschiert in das Zimmer der Marschallin ein, obwohl die Dienerschaft ihn gebeten hatte, zu warten. Octavian gelingt es, sich umzuziehen und erscheint als eine Magd namens Mariandel verkleidet. Ochs findet "sie" hübsch und möchte, dass "sie" ihn kennen lernt. Dann sagt er der Marschallin, weshalb er gekommen ist: Er will, dass ein junger Ritter seiner Braut Sophie die silberne Rose überreicht. Er braucht auch einen Notar, der die rechtlichen Dokumente der Hochzeit unterzeichnet. Ochs singt über den Spaß an der Liebe. Er wünscht sich, er wäre wie Jupiter, der sich auf viele Arten verkleiden konnte.

Die Morgen-Levée beginnt. Das bedeutet: die Zeremonie des Aufstehens der Marschallin. Mehrere Personen kommen herein. Dazu gehören: ein italienischer Tenor, der eine Arie singt, zwei Italiener namens Valzacchi und Annina, die ständig Klatsch und Tratsch verbreiten, und ein Notar. Als der Notar Ochs sagt, er müsse seiner Braut eine Mitgift zahlen und nicht umgekehrt, ist Ochs sehr wütend.

Wenn die Marschallin allein gelassen wird, singt sie ein Lied darüber, wie sie ihr jugendliches Aussehen verliert. Octavian kehrt zurück und muntert sie ein wenig auf, aber sie ist traurig, als er sich sehr höflich und förmlich von ihr verabschiedet und sie nicht einmal küsst. Die Marschallin schickt ihren kleinen schwarzen Pagen, um ihm mit der silbernen Rose nachzulaufen.

Akt 2

Die Geschichte setzt sich in dem großen Raum des Hauses von Faninal fort, dem Vater von Sophie, die Ochs heiraten will. Sophie wartet auf die Ankunft der silbernen Rose (die damalige Konvention besagt, dass ihr Vater nicht dabei sein darf). Octavian tritt ein und gibt ihr die Rose. Die Musik in diesem Moment ist sehr schön und sehr berühmt. Die Leute im Raum unterhalten sich, dann kommt Baron Ochs unhöflich herein. Sophie ist schockiert über seine schlechten Manieren. Ochs summt seinen Lieblingswalzer, dann geht er in den nächsten Raum, um einen Ehevertrag zu unterzeichnen. Sophie versinkt in Octavians Armen. Als Ochs zurückkommt, sagt Octavian ihm, dass Sophie ihn nicht will, aber Ochs will nicht auf ihn hören. Schließlich nimmt Ochs sein Schwert und beginnt, gegen Octavian zu kämpfen, der Ochs leicht verwundet. Ochs ist wütend, beruhigt sich aber ein wenig, nachdem man ihm etwas Wein gegeben hat.

Octavian hat sich in Sophie verliebt, und Sophie in ihn. Er will Valzacchi und Annina dazu nutzen, ihm bei einem Plan zu helfen. Er schreibt Ochs, der angeblich von der Magd Mariandel sein soll, einen Zettel, in dem er ihn bittet, sie zu treffen. Er bringt Annina dazu, den Zettel zu Ochs zu bringen, der sich freut, wenn er ihn liest. Er singt seinen Lieblingswalzer.

Akt 3

Schauplatz ist ein Gasthaus in der Nähe von Wien. Valzacchi und Annina arbeiten jetzt sowohl für Octavian als auch für Ochs. Sie arbeiten lieber für Octavian, weil er ihnen mehr Geld zahlt. Sie planen Tricks mit Ochs.

Ochs trifft Mariandel (Octavian wieder als Dienstmädchen verkleidet). Er versucht, "sie" betrunken zu machen, aber "sie" singt schüchtern "Nein, nein! i' trink keinen Wein". ("Nein, nein! i' trink keinen Wein"). Ochs findet, "sie" sieht aus wie Octavian. Dann erscheinen an einem Fenster seltsame Gestalten von Menschen. Dann kommt Annina herein und sagt, sie sei die Frau von Ochs, die er verlassen hat. Dann kommen einige Kinder herein und sagen, dass Ochs ihr Vater sei. Ochs ist sehr verlegen, als Faninal hereinkommt und sagt, Mariandel sei seine Verlobte. Er erzählt den Leuten, dass er Faninal noch nie zuvor gesehen hat. Dann erscheint der Marschallin und auch die Polizei. Der Abend ist für Ochs eine Katastrophe. Der Marschallin sagt der Polizei, es sei nur ein Scherz. Sie schickt Ochs weg.

Die Marschallin, Sophie und Octavian singen ein wunderschönes Trio (unter Verwendung eines Teils der Musik aus dem Lied "Nein, nein, i' trink kein Wein"). Octavian ist vergeben. Er wird mit Sophie allein gelassen, und sie singen zusammen ein Duett und gehen dann Hand in Hand weg. Sie hat ein Taschentuch auf dem Boden liegen lassen. Der kleine schwarze Pagen hebt es auf und läuft ihnen nach.

Rollen

Rolle

Art der Stimme

Uraufführungsbesetzung, 26. Januar 1911
(
Dirigent: Ernst von Schuch)

Die Marschallin, Prinzessin Marie Thérèse von Werdenberg

Sopran

Margarethe Siems

Octavian, Graf Rofrano, ihr junger Liebhaber

Mezzosopranistin

Eva von der Osten

Baron Ochs auf Lerchenau, der Cousin der Marschallin

Bass

Karl Perron

Sophie von Faninal

Sopran

Minnie Nast

Herr von Faninal, Sophies reicher Parvenu-Vater

Bariton

Karl Scheidemantel

Marianne, ihr Duenna

Sopran

Riza Eibenschütz

Valzacchi, ein Intrigant

Tenor

Hans Rüdiger

Annina, seine Nichte und Partnerin

Altstimme

Erna Freund

Ein Notar

Bass

Ludwig Ermold

Eine italienische Sängerin

Tenor

Fritz Ruß

Drei edle Waisenkinder

Sopran, Mezzosopran
, Alt

Marie Keldorfer, Gertrude Sachse, Paula Seiring

Ein Hutmacher

Sopran

Elisa Stünzner

Ein Verkäufer von Haustieren

Tenor

Josef Pauli

Faninals Major-Dom

Tenor

Fritz Ruß

Ein Polizeiinspektor

Bass

Julius Puttlitz

Der Marschallin'sche Major-Dom

Tenor

Anton Erl

Ein Gastwirt

Tenor

Josef Pauli

Vier Lakaien

Tenöre, Bässe

Josef Pauli, Wilhelm Quidde, Rudolf Schmalnauer, Robert Büssel

Vier Kellner

Tenor, Bässe

Wilhelm Quidde, Rudolf Schmalnauer, Robert Büssel, Franz Nebuschka

Mohammed, die schwarze Seite der Marschallin

still

Ein Flötist, ein Koch, ein Friseur und sein Assistent,
ein Gelehrter, eine adlige Witwe

alle schweigen

Diener, angeheuerte Betrüger, Kinder, Polizisten

Sprache

Die von Hofmannsthal verwendete Sprache ändert sich je nachdem, wer spricht. Die Mitglieder des Adels sprechen in einer sehr eleganten Sprache, die oft altmodisch und immer sehr höflich ist. Wenn gute Freunde miteinander sprechen, verwenden sie oft das Vertraute (du) ("du", wenn es zwischen sehr engen Freunden verwendet wird). Zum Beispiel: Octavian und die Marschallin verwenden oft das vertraute "du", aber manchmal verwenden sie (Sie), wenn sie formeller sind.

Baron Ochs gibt ständig an, und die Worte, die er verwendet, zeigen dies. Wenn Octavian vorgibt, die Magd Mariandel zu sein, spricht er in einem österreichischen Dialekt. Valzacchi und Annina sprechen ebenfalls in einem Dialekt, aber ihr Deutsch ist nicht perfekt und wird oft mit Italienisch vermischt.

All dies macht es besonders schwierig, die Oper in einer anderen Sprache zu singen.

Fragen und Antworten

F: Wer hat die Oper Der Rosenkavalier komponiert?


A: Richard Strauss komponierte die Oper Der Rosenkavalier.

F: Wer schrieb das Libretto für Der Rosenkavalier?


A: Hugo von Hofmannsthal hat das Libretto für Der Rosenkavalier geschrieben.

F: Wann wurde Der Rosenkavalier uraufgeführt?


A: Der Rosenkavalier wurde am 26. Januar 1911 in Dresden uraufgeführt.

F: War Der Rosenkavalier erfolgreich?


A: Ja, Der Rosenkavalier war sofort ein Erfolg.

F: Ist Der Rosenkavalier heute noch populär?


A: Ja, Der Rosenkavalier ist immer noch eine sehr beliebte Oper in Opernhäusern auf der ganzen Welt.

F: Wann soll sich die Geschichte von Der Rosenkavalier abspielen?


A: Die Geschichte von Der Rosenkavalier spielt angeblich in Wien zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia (Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts).

F: Welche Bedeutung hat der Titel der Oper?


A: Der Titel der Oper bezieht sich auf die silberne Rose, die traditionell von einem Bräutigam an seine Braut geschickt und von einem Ritter (dem Ritter der Rose) überbracht wurde und das elegante Leben der aristokratischen Gesellschaft jener Zeit symbolisierte.

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