Large Hadron Collider

Der Large Hadron Collider (LHC) ist der größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger der Welt. Er wurde von der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) gebaut. Er ist ein riesiger kreisförmiger Tunnel, der unterirdisch gebaut wurde. Der Tunnel ist 27 Kilometer (17 Meilen) lang und befindet sich zwischen 50 und 175 Meter unter der Erde. Er liegt unter der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. 10.000 Wissenschaftler und Ingenieure aus über 100 verschiedenen Ländern arbeiteten gemeinsam an diesem Projekt, dessen Bau 10,4 Milliarden Schweizer Franken (10 Milliarden Dollar) gekostet hat. Es ist heute die grösste und komplizierteste experimentelle Forschungseinrichtung der Welt.

Wie der Name schon sagt, geht es bei der Forschung am LHC um die Kollision von Hadronen. Ein Hadron ist ein Teilchen, das aus einer Anzahl von Quarks besteht, die durch die subatomare starke Kraft zusammengehalten werden. Protonen und Neutronen sind Beispiele für ein Hadron. Der LHC nutzt in seinen Experimenten in erster Linie die Kollision von Protonen. Protonen sind Teile von Atomen mit einer positiven Ladung. Der LHC beschleunigt diese Protonen durch den Tunnel, bis sie fast Lichtgeschwindigkeit erreichen. Dabei werden verschiedene Protonen in entgegengesetzte Richtungen durch den Tunnel gelenkt. Wenn sie kollidieren, schaffen sie ähnliche Bedingungen wie im frühen Universum.

Der LHC versucht, Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen zu untersuchen. Die Forscher haben ihn genutzt, um etwas über Quantenphysik zu lernen, und sie hoffen, viel mehr über die Struktur von Raum und Zeit zu erfahren. Die Beobachtungen, die die Forscher machen können, können uns helfen zu erfahren, wie das Universum innerhalb von Millisekunden nach dem Urknall ausgesehen haben könnte.

Karte des Large Hadron Colliders am CERNZoom
Karte des Large Hadron Colliders am CERN

Wie es funktioniert

Der LHC ionisiert Wasserstoffatome, um ihre Protonen zu erhalten. Ein Wasserstoffatom besteht aus nur einem Proton und einem Elektron. Wenn sie die Atome ionisieren, entfernen sie das eine Elektron, um ihm eine positive Nettoladung zu geben. Die Wasserstoffprotonen werden dann von Elektromagneten durch den Kreis geleitet. Damit die Magnete stark genug sind, muss es sehr kalt sein. Das Innere des Tunnels wird durch flüssiges Helium gekühlt. Sie halten die Temperatur knapp über dem absoluten Nullpunkt. Die Protonen treffen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit aufeinander und wandeln sich mit E=mc2 in Energie um. Dann kehrt es sich um und erzeugt Masse. An der Kollisionsstelle befinden sich vier Detektorschichten. Die Explosion durchläuft jede Schicht, und jeder Detektor zeichnet ein anderes Stadium der Reaktion auf.

Wenn die Teilchen aufeinander treffen, wird ihre Energie in viele verschiedene Teilchen umgewandelt, und empfindliche Detektoren verfolgen die entstandenen Stücke. Durch sorgfältiges Betrachten der Detektordaten können die Wissenschaftler untersuchen, woraus die Teilchen bestehen und wie die Teilchen wechselwirken. Dies ist die einzige Möglichkeit, einige Teilchen nachzuweisen, da zu ihrer Erzeugung sehr hohe Energie benötigt wird. Die Teilchenkollisionen des LHC haben die benötigte Energie.

Der LHC besteht aus drei Hauptteilen. Es gibt den Teilchenbeschleuniger, die vier Detektoren und das Gitter. Der Beschleuniger erzeugt die Kollision, aber die Ergebnisse können nicht direkt beobachtet werden. Die Detektoren wandeln sie in verwertbare Daten um und senden sie an das Grid. Das Grid ist ein Computernetzwerk, das die Forscher benutzen, um die Daten zu interpretieren. Es gibt 170 Standorte in 36 verschiedenen Ländern, die mit normalen Desktop-Computern gefüllt sind. Alle diese Computer sind miteinander verbunden, und zusammen fungieren sie als Supercomputer. Das Grid des LHC gilt als der leistungsfähigste Supercomputer, der je gebaut wurde. Die Computer teilen sich Rechenleistung und Datenspeicherplatz.

Das Grid ist sehr leistungsfähig, aber es kann nur etwa ein Prozent der Daten aufnehmen, die es von den Detektoren erhält. Seine Grenzen haben Versuche motiviert, Quantencomputer zu schaffen, die das, was uns der LHC über die Quantenmechanik beigebracht hat, nutzen könnten, um schnellere Computer zu bauen.

Die Wissenschaftler benutzten den LHC, um das Higgs-Boson zu finden, ein Teilchen, dessen Existenz vom Standardmodell vorhergesagt wird.

Einige Leute dachten, der LHC könnte ein Schwarzes Loch erzeugen, was sehr gefährlich wäre. Es gibt zwei Gründe, sich keine Sorgen zu machen. Der erste ist, dass der LHC nichts getan hat, was die kosmische Strahlung, die jeden Tag auf die Erde trifft, nicht auch tut, und diese Strahlung erzeugt keine Schwarzen Löcher. Der zweite Grund ist, dass, selbst wenn der LHC schwarze Löcher erzeugen würde, diese sehr klein wären. Je kleiner ein Schwarzes Loch ist, desto kürzer ist seine Lebensdauer. Sehr winzige Schwarze Löcher würden verdampfen, bevor sie Menschen verletzen könnten.

Der LHC wurde zum ersten Mal am 10. September 2008 eingesetzt, aber er funktionierte nicht, weil ein Kühlsystem kaputt ging. Die Magnete, die helfen, die geladenen Teilchen zu bewegen, müssen kalt sein. Das Versagen führte zum Zusammenbruch eines Teils der Anlage. Das Labor schloss für den Winter, und der Collider wurde erst im November 2009 wieder benutzt. Während er repariert wurde, benutzten die Wissenschaftler das Tevatron, um nach dem Higgs-Boson zu suchen. Als der LHC im November 2009 wieder gestartet wurde, stellte er einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf, indem er Protonen auf 1,18 TeV (Teraelektronenvolt, oder Billionen Elektronenvolt) beschleunigte. Am 30. März 2010 erzeugte der LHC eine Kollision bei 3,5 TeV.

Fragen und Antworten

F: Was ist der Large Hadron Collider (LHC)?


A: Der LHC ist der größte und leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt. Er wurde von der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) gebaut und ist ein riesiger kreisförmiger, unterirdischer Tunnel.

F: Wo befindet sich der LHC?


A: Der LHC liegt unter der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Der Tunnel ist 17 Meilen (27 Kilometer) lang und liegt zwischen 50 und 175 Metern unter der Erde.

F: Wer hat am Bau des Projekts mitgearbeitet?


A: 10.000 Wissenschaftler und Ingenieure aus über 100 verschiedenen Ländern arbeiteten zusammen, um dieses Projekt zu bauen.

F: Wie viel hat der Bau gekostet?


A: Das Projekt kostete 10,4 Milliarden Schweizer Franken (10 Milliarden Dollar).

F: Welche Teilchen werden in den Experimenten am LHC verwendet?


A: In den Experimenten am LHC werden vor allem Protonen verwendet. Protonen sind Teile von Atomen mit einer positiven Ladung, die durch den Tunnel beschleunigt werden, bis sie fast Lichtgeschwindigkeit erreichen.
F: Was erhoffen sich die Forscher von der Nutzung dieser Anlage? A: Die Forscher hoffen, mehr über die Quantenphysik zu erfahren und einen Einblick zu bekommen, wie Raum und Zeit innerhalb von Millisekunden nach dem Urknall ausgesehen haben.

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