Nürnberg

Nürnberg (deutsch: Nürnberg) ist eine Stadt im deutschen Bundesland Bayern, in Mittelfranken. Sie liegt an der Pegnitz und am Rhein-Main-Donau-Kanal und ist die größte Stadt Frankens. Sie liegt etwa 170 Kilometer (110 Meilen) nördlich von München auf 49,27° N 11,5° O. Im Juni 2017 lebten dort 530.771 Menschen.

Geschichte

Mittelalter

Von 1050 bis 1571 erlangte die Stadt große Bedeutung, da sie an wichtigen Handelsrouten lag. Viele der Parlamente des Heiligen Römischen Reiches (Reichstage genannt) tagten auf der Nürnberger Burg. Die Nürnberger Reichstage waren ein wichtiger Teil der Verwaltungsstruktur des Reiches. 1219 wurde Nürnberg unter Kaiser Friedrich II. zur Freien Reichsstadt. Dies bedeutete, dass sie vom Kaiser regiert wurde und nicht von einem der örtlichen Herren oder Fürsten. Das bedeutete auch, dass Nürnberg einen Sitz im Reichstag hatte.

Im Jahr 1298 gab es ein großes Pogrom. Fast 700 Juden wurden getötet. Die Juden lebten in der Nähe des Flusses, und durch die Beseitigung der Juden konnten der nördliche und der südliche Teil der Stadt miteinander verbunden werden. In diesem Bereich befinden sich heute der Stadtmarkt, die Frauenkirche und das Rathaus.

Frühe Neuzeit

Der Nürnberger Frieden von 1532 gewährte den Lutheranern wichtige Zugeständnisse. 1632 belagerte der kaiserliche General Albrecht von Wallenstein während des DreißigjährigenKrieges bei der Belagerung von Nürnberg König Gustav Adolf von Schweden. Nach diesem Krieg verlor die Stadt an Bedeutung und erholte sich erst im neunzehnten Jahrhundert, als sie sich zu einem industriellen Zentrum entwickelte.

Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts war Nürnberg praktisch bankrott. Im Jahr 1806 wurde das Heilige Römische Reich aufgelöst, Nürnberg wurde Teil des Königreichs Bayern, und Bayern übernahm die Schulden der Stadt. Die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg ins nahe gelegene Fürth wurde 1835 eröffnet.

Nazi-Zeit

Nürnberg war während der Zeit von Nazideutschland sehr wichtig. Die Nazi-Partei hielt riesige Nazi-Parteitage ab - die Nürnberger Kundgebungen in der Stadt.

Die Kundgebungen fanden jedes Jahr von 1927 bis 1938 in Nürnberg statt. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 wurden die Nürnberger Kundgebungen zu großen staatlichen Propagandaveranstaltungen und zu einem Zentrum des Antisemitismus und anderer nationalsozialistischer Ideen. Auf einer Kundgebung verabschiedete Hitler die antisemitischen (antijüdischen) Nürnberger Gesetze, die allen Juden die deutsche Staatsbürgerschaft wegnahmen. Für die Kundgebungen wurde eine Reihe von Gebäuden gebaut, von denen einige nicht fertiggestellt wurden.

Heute sind in der Stadt noch viele Beispiele der Nazi-Architektur zu sehen. Die Stadt war auch die Heimat des Nazi-Propagandisten Julius Streicher, dem Herausgeber des Stürmer.

Während des Zweiten Weltkriegs war Nürnberg das Hauptquartier des Wehrkreises XIII und ein wichtiger Standort für die militärische Produktion von Flugzeugen, U-Booten und Panzermotoren. Hier befand sich ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. In vielen Fabriken wurde Sklavenarbeit eingesetzt.

Die Stadt wurde bei den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs, insbesondere zwischen 1943 und 1945, schwer beschädigt. Am 2. Januar 1945 wurde das mittelalterliche Stadtzentrum von der Royal Air Force und der U.S. Air Force bombardiert und in nur einer Stunde zu etwa neunzig Prozent zerstört, wobei 1800 Einwohner getötet und etwa 100.000 obdachlos wurden. Im Februar 1945 folgten weitere Angriffe. Insgesamt wurden schätzungsweise 6000 Nürnberger bei Luftangriffen getötet. Trotzdem wurde die Stadt nach dem Krieg wieder aufgebaut und in gewissem Umfang in ihrem Vorkriegsaussehen wiederhergestellt, einschließlich der Rekonstruktion einiger mittelalterlicher Gebäude.

Zwischen 1945 und 1946 wurden deutsche Beamte, die am Holocaust und anderen Kriegsverbrechen beteiligt waren, im Rahmen der Nürnberger Prozesse vor den Internationalen Militärgerichtshof gebracht. Die Sowjetunion hatte gewollt, dass die Prozesse in Berlin stattfinden, aber Nürnberg wurde aus bestimmten Gründen als Ort für die Prozesse gewählt:

  • Es war in der amerikanischen Besatzungszone
  • Der Nürnberger Justizpalast war groß und wurde durch die alliierten Bombenangriffe auf Deutschland nur wenig beschädigt). Zu dem Komplex gehörte auch ein großes Gefängnis.
  • Die Stadt war Schauplatz der Nürnberger Kundgebungen der Nazi-Partei gewesen, so dass es einen symbolischen Wert hatte, die Prozesse zur Verfolgung des Nazismus dort abzuhalten.
  • Als Kompromiss wurde vereinbart, dass Berlin der ständige Sitz des Internationalen Militärtribunals ist und dass der erste Prozess (mehrere waren geplant) in Nürnberg stattfinden soll. Wegen des Kalten Krieges gab es keine weiteren Prozesse.

Derselbe Gerichtssaal in Nürnberg war Schauplatz der Nürnberger Militärgerichte, die von den Vereinigten Staaten als Besatzungsmacht in diesem Gebiet organisiert wurden.

Hl. Geistspital, Heilig-Geist-SpitalZoom
Hl. Geistspital, Heilig-Geist-Spital

Nürnberger Parteikundgebung 1935Zoom
Nürnberger Parteikundgebung 1935

Angeklagte auf der Anklagebank bei den Nürnberger ProzessenZoom
Angeklagte auf der Anklagebank bei den Nürnberger Prozessen

Wirtschaft

Die Stadt Nürnberg hat 501.000 Einwohner. Im Jahr 2005 zählte der Stadtbezirk 763.000 Menschen (etwa 822.000 Menschen im Jahr 2008). Die Metropolregion Nürnberg hat 1 205 000 Einwohner. Nürnberg wird immer noch mit Lebkuchenprodukten, Würstchen und handgemachtem Spielzeug in Verbindung gebracht. Die ersten Taschenuhren, die sogenannten Nürnberger Eier, wurden dort im sechzehnten Jahrhundert hergestellt. Jahrhundert wurde Nürnberg mit Unternehmen wie Siemens und MAN zum "industriellen Herzen" Bayerns.

Zu den in diesem Gebiet hergestellten Produkten gehören elektrische Geräte, mechanische und optische Produkte, Kraftfahrzeuge und Druckerzeugnisse.

Siemens ist nach wie vor der größte industrielle Arbeitgeber in der Region Nürnberg, aber auch ein Drittel der deutschen Marktforschungsinstitute ist in der Stadt ansässig.

Die Internationale Spielwarenmesse in Nürnberg ist die weltweit größte ihrer Art. Darüber hinaus ist die Stadt jedes Jahr Gastgeber mehrerer Hightech-Fachmessen, die Experten aus allen Teilen der Welt anziehen.

Kultur

Nürnberg war ein frühes Zentrum des Humanismus, der Wissenschaft, des Drucks und der mechanischen Erfindungen.

Die Stadt trug viel zur Wissenschaft der Astronomie bei. Im Jahr 1471 baute Johannes Müller aus Königsberg (Bayern), später Regiomontanus genannt, eine Sternwarte in Nürnberg und veröffentlichte viele wichtige astronomische Karten. 1515 kartographierte der gebürtige Nürnberger Albrecht Dürer die Sterne der Nord- und Südhalbkugel und fertigte die ersten gedruckten Sternkarten an, die von Johann Stabius in Auftrag gegeben worden waren. Um 1515 veröffentlichte Dürer auch die "Stabiussche Weltkarte", die erste perspektivische Zeichnung des Erdglobus. Der vielleicht berühmteste Teil des Werkes von Nikolaus Kopernikus erschien 1543 in Nürnberg.

Druckereien und Verlage haben in Nürnberg eine lange Geschichte. Viele dieser Verlage arbeiteten mit bekannten Künstlern der damaligen Zeit zusammen, um Bücher zu produzieren, die auch als Kunstwerke betrachtet werden können. Im Jahr 1470 eröffnete Anton Koberger in Nürnberg die erste Druckerei Europas. Im Jahr 1493 gab er die Nürnberger Chroniken, auch bekannt als Schedelsche Weltchronik, heraus, eine illustrierte Weltgeschichte von der Schöpfung bis zur Gegenwart. Sie wurde im lokalen fränkischen Dialekt von Hartmann Schedel geschrieben und mit Illustrationen von Michael Wohlgemuth, Wilhelm Pleydenwurff und Albrecht Dürer versehen. Andere förderten das geographische Wissen und Reisen durch die Herstellung von Landkarten. Unter ihnen ist der Seefahrer und Geograph Martin Behaim zu nennen, der den ersten Weltglobus schuf.

Auch Bildhauer wie Veit Stoss und Peter Vischer sind mit Nürnberg verbunden.

Die Zünfte der Meistersinger, die sich aus wohlhabenden Handwerkern zusammensetzten, blühten hier auf. Richard Wagner machte ihr berühmtestes Mitglied, Hans Sachs, zum Helden seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg. Der Barockkomponist Johann Pachelbel wurde hier geboren und war Organist der Kirche St. Sebald.

Nürnberg ist auch für seinen Weihnachtsmarkt bekannt, der jedes Jahr weit über eine Million Besucher anzieht.

Die Türme von St. Sebald und das Schloss von St. Lorenz aus gesehenZoom
Die Türme von St. Sebald und das Schloss von St. Lorenz aus gesehen

Wichtigste Sehenswürdigkeiten

Der südliche Teil der Altstadt, die so genannte Lorenzer Seite, ist durch die Pegnitz vom Norden getrennt und im Süden von der Stadtmauer umgeben.

  • Nürnberger Burg: die drei Burgen, die die Stadt überragen, einschließlich der zentralen Burg der Burggrafen, mit den Gebäuden des Freien Reiches im Osten, der Kaiserburg im Westen.
  • Heilig-Geist-Spital. Das Heilig-Geist-Spital im Zentrum der Stadt wurde 1332 gegründet. Es war eines der größten Spitäler des Mittelalters. Heute beherbergt es ein Altersheim und ein Restaurant.
  • Hauptmarkt, der eine malerische Kulisse und einen berühmten Markt für Lebkuchen bietet. Die Hauptattraktion Nürnbergs ist der gotische Schöner Brunnen, der um 1385 erbaut wurde. Heute ist er eine Kopie, das Original befindet sich im Germanischen Nationalmuseum, dem Deutschen Nationalmuseum.
  • Der Johannisfriedhof ist ein mittelalterlicher Friedhof mit vielen alten Gräbern (Albrecht Dürer, Willibald Pirckheimer und andere). Der Rochusfriedhof oder der Wöhrder Kirchhof liegen in der Nähe der Altstadt.
  • Es gibt auch einen mittelalterlichen Markt direkt innerhalb der Stadtmauern, auf dem handgefertigte Waren verkauft werden.
  • Das Deutsche Reichsbahnmuseum befindet sich ebenfalls in Nürnberg.
  • Der Nürnberger Ring (jetzt in einen Eisenzaun eingeschweißt) soll denjenigen Glück bringen, die ihn berühren.
Nürnberg im WinterZoom
Nürnberg im Winter

Dutzendteich und Kongresshalle im HintergrundZoom
Dutzendteich und Kongresshalle im Hintergrund

Verkehrsmittel

Eisenbahnen

Nürnberg war die erste Stadt in Deutschland, die über eine Eisenbahn verfügte, und heute ist der Nürnberger Hauptbahnhof eine Haltestelle für IC- und ICE-Züge im deutschen Fernverkehrsnetz. Züge auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg - Ingolstadt - München fahren mit bis zu 300 km/h. Die Strecke wurde am 28. Mai 2006 eröffnet. Damit verkürzte sich die Fahrzeit nach München auf bis zu einer Stunde.

Öffentliche Verkehrsmittel

In Nürnberg gibt es U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und Busse.

Lokomotive der Baureihe 101 im Nürnberger HauptbahnhofZoom
Lokomotive der Baureihe 101 im Nürnberger Hauptbahnhof

S-, U-Bahn- und StraßenbahnnetzZoom
S-, U-Bahn- und Straßenbahnnetz

Sportvereine

  • 1. F.C. Nürnberg
  • SpVgg Greuther Fürth (nicht wirklich ein Club aus Nürnberg, da Fürth eine eigene ländliche Stadt ist)
  • Thomas Sabo Ice Tigers - Lokaler Profi-Eishockeyverein.

Partnerstädte

Weltweit besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und den folgenden Städten:

Berühmte Bürger

  • Alexander Schreiner organist, Mormon Tabernacle.
  • Chaya Arbel (israelische Komponistin)
  • Kaspar Hauser
  • Hans Behaim der Ältere
  • Peter Bucher
  • Albrecht Dürer
  • Ludwig Andreas Feuerbach
  • Hermann Kesten (Schriftsteller)
  • Adam Kraft (Bildhauer und Architekt)
  • Anton Koberger
  • Max Morlock
  • Konrad Paumann
  • Hans Sachs
  • Hartmann Schedel
  • Veít Stoß
  • Peter Vischer der Ältere
  • Johann Philipp von Wurzelbauer
  • Johann Pachelbel
  • Kunz Lochner

Verwandte Seiten

  • Nürnberger Prozesse
  • Reichsparteitag von Nürnberg
  • Nürnberger Bratwürste
  • Lebkuchen (Lebkuchen, Spezialität Nürnbergs)
  • Leni Riefenstahl
  • Liste der Oberbürgermeister von Nürnberg
  • Nürnberger U-Bahn

Fragen und Antworten

F: Wie lautet der Name des deutschen Bundeslandes, in dem Nürnberg liegt?


A: Nürnberg liegt im deutschen Bundesland Bayern.

F: Wie viele Menschen lebten im Juni 2017 in Nürnberg?


A: Im Juni 2017 lebten 530.771 Menschen in Nürnberg.

F: An welchem Fluss liegt Nürnberg?


A: Nürnberg liegt an der Pegnitz.

F: Ist es die größte Stadt Frankens?


A: Ja, sie ist die größte Stadt Frankens.

F: Wie weit ist die Stadt von München entfernt?


A: Sie liegt etwa 170 Kilometer (110 Meilen) nördlich von München.


F: Führt der Rhein-Main-Donau-Kanal durch Nürnberg?


A: Ja, der Rhein-Main-Donau-Kanal führt durch Nürnberg.

F: Wie spricht man "Nürnberg" auf Deutsch aus?


A: "Nürnberg" wird auf Deutsch [ˈnʏʁnbɛʁk] ausgesprochen.

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